Dienstag, 21. September 2010

Feiertage

Am 18. haben wir Spieße gemacht, draußen Pisco mit Ginger Ale getrunken und unsere Musik gehört.
Am 19. gab es Entrecôte mit Pilz-Sahne-Sauce... hmmm, lecker! 
Um heute, am 20. haben wir Empanadas gemacht, mit Fleischfüllung und ein paar Frittierte mit Käse. Eingeladen haben wir zwei kolumbianische Freundinnen, Sofía und Catalina. Ein sehr schöner Nachmittag. Und köstlich geworden sind sie natürlich.
Heute Abend gab es dann noch Spareribs...
Tja, das ist das Fazit dieser Feiertage: Viel Essen. 

Montag, 20. September 2010

Woche des 18 de septiembre

Diesen 18. September ist Chile 200 Jahre alt geworden! Die Vorbereitungen und Stimmungsmache haben schon vor Längerem angefangen, schliesslich ist der komplette September immer der "Monat der Chilenität". Die Supermärkte, kleinen Läden an der Ecke und die Strassenverkäufer bieten alles an, was man für diese Zeit kaufen kann: Fahnen, Papierdrachen, Hüte, Fleisch, mehr Fahnen, Girlanden, Grills, Kohle, Kekse und Chancaca (eine Zucker-Paste) für Alfajores, Dekorationen usw. Die Musik im Radio, die Sendungen im Fernsehen, die Zeitungen: Es gibt nur 1 Thema: Den 18 de septiembre. Es wurden sogar vom Senat 2 zusätzliche Feiertage bewilligt, da der 18. auf einen Samstag fällt. Es wurde ein Ladenschlussgesetz für diese Tage aufgestellt, dass alle Läden geschlossen sein müssen, ausser kleine Familienbetriebe. Und das, obwohl hier in Chile das ganze Jahr alles offen ist, auch an Sonn- und Feiertagen. Also Ausnahmezustand im ganzen Land!
Und jetzt zu meiner Woche des 18.: Sie ist ziemlich kurz geworden, mit Telefongesprächen, einkaufen, dem Versuch, Alfajores zu machen und nur dreieinhalb Arbeitstagen. Auf der Arbeit bin ich gut vorangekommen und hatte viel Spass diese Woche, meine Aufgabe war sehr interessant und ich habe mit vielen Leuten gesprochen, was die Arbeit immer versüsst, weil alle so nett sind und es einem so angenehm machen. Ausserdem habe ich die verschiedenen Abteilungen und den Essenssaal dekoriert, mit Girlanden, Papierblumen und Luftballons in Trikolor. Das hebt natürlich die Stimmung und alle haben sich über meine Initiative gefreut und mir sogar 1 kg der feinsten Pralinen geschenkt. Ansonsten darf man ja nichts mitnehmen aus der Fabrik, sondern entweder dort essen oder bezahlen. Dieses Geschenk wurde natürlich ratz-fatz verputzt, hier gibt es ja fleissige Helfer. Ausserdem hab ich auf der Arbeit zwei Geschenkkisten zusammengestellt, für meine Schwiegeroma, die am 18.9. Geburtstag hat und für den Rest der Familie. Hab die Pralinen ausgesucht, das Geschenkpapier und hab schöne Glückwunschkarten gebastelt und geschrieben. Die Freude war enorm! Das freut mich sehr. Da wir ja dieses Jahr nicht bei der Familie waren, hatten sie so wenigstens ein kleines Geschenk von uns.
Da die Feiern des 18. aber eigentlich nur in der Familie stattfinden, ist es bei uns eher ruhig verlaufen.
Abgesehen davon, dass am Donnerstag bei mir auf der Betriebsfest war. Und was für eines! Um 15 Uhr ist es los gegangen, mit Live-Folklore-Musik, Grillfleisch, viel Salat und vielen Getränken. Die Stimmung war ausgezeichnet, die Gespräche waren schon längst auf einem gewissen Niveau angekommen und alle hatten Spass. Es gab auch viel Tanz, junge Mädels mit alten Knackern, 50jährige Frauen miteinander, Polonaise, lautstarkes Mitsingen (mehr oder weniger textsicher). Die Atmosphäre war wunderbar locker und alle kommen so gut miteinander klar und haben so viel Vertrauen zueinander, dass so gut wie alles erlaubt ist. Eine richtig ausgelassene Feier auf jeden Fall. Ich bin dann später mit zwei Kolleginnen noch geblieben und mit dem Buchhalter, wir haben uns unterhalten und sind dann noch in ein Restaurant gegangen ("El guata amarilla", sehr bekannt hier in Valdivia), um einen Absacker zu trinken. Es war einfach super, die Leute so näher kennenzulernen, weil man auf der Arbeit ja kaum über persönliche Angelegenheiten spricht und natürlich immer mit einem gewissen Grad an Ernsthafigkeit. Für mich war die Feier auf jeden Fall toll und hat auch eine wichtige Bedeutung für meine Integration in der Firma.
Als ich so um 21 Uhr heimkam, war Marco schon an der Vorbereitung für die anstehende Partynacht. Ich musste aber erst noch meine Verfassung wiedererlangen, bevor es weitergehen konnte und so habe ich eben 2 h geschlafen. Dann gings los in die Disko, wo wir mal wieder die Nacht durchgetanzt haben.
Der nächste Morgen war dann nicht so erfreulich, meinem Magen ging es nicht so gut und so habe ich den ganzen Tag nichts gegessen und auch in der Nacht nur Wasser getrunken. Wir haben uns bei Anke getroffen mit anderen Austauschstudenten (Marco und Edu waren die einzigen Chilenen zwischen Argentiniern, Kolumbianern, Brasilianern, Franzosen und Deutschen), uns unterhalten und dann draussen gegrillt und um den Grill getanzt.

War eine nette Party, wir hatten alle Spass. Es ist sehr wertvoll, sich mit anderen "Ausländern" zu unterhalten, sich auszutauschen über verschiedene Kulturen und Erlebnisse in der Fremde. Obwohl wir doch so unterschiedlich sind, hält uns doch etwas zusammen und wir teilen unsere Erfahrungen. Und tanzen gemeinsam, egal, ob wir die Lieder kennen oder mögen. Einfach nur den Augenblick geniessen, ein intensives Erlebnis.

:-)

Letztes Wochenende war toll, wir hatten Besuch von Freunden und haben ihnen Valdivia und die Umgebung gezeigt. Unter anderem waren wir in der Kunstmann-Brauerei und haben uns das Biermuseum angeschaut, danach in Los Molinos und Niebla (Empanadas essen, selbstverständlich) und später noch in Valdivia an der Costanera und im Casino, um die Aussicht zu geniessen. Die Fotos davon und weitere habe ich auf Picasa hochgeladen. Die Stimmung war hervorragend, wir haben viel geredet und hatten viel Spass zusammen. Unter anderem waren wir Eis essen, auf dem Fischmarkt, in einem interaktiven Museum und auf dem Artesanía-Markt. Einfach schön, so viele Sachen zu unternehmen. Auch wenn Marco und ich natürlich alles schon kannten, macht es doch Spass, anderen die "eigene" Stadt ein bisschen näher zu bringen und davon zu erzählen, was wir schon alles erlebt haben hier. Und dass andere so begeistert sind von Dingen, die für uns schon selbstverständlich sind, macht einem klar, wie viel Glück wir doch haben, hier zu sein. Auch wenn wir es vielleicht nicht immer sehen oder wahr haben wollen. 







So sieht die Landschaft hier aus, überall im Süden Chiles, so unberührt, ein bisschen rauh, aber doch mit einer gewissen wilden Schönheit. Auch von unserem Wohnzimmer aus und natürlich auf der Arbeit sieht man diese Natur, was ich jedes Mal geniesse und was die Lebensqualtität erhöht. Generell bin ich seit ca. 2 Monaten dauerglücklich, ich liebe mein Leben und bin dankbar für alles, was ich habe. Es ist einfach alles perfekt, dies ist genau das Leben, von dem ich lange geträumt habe. Und noch ein bisschen besser :-) Jeder Moment ist kostbar und ich geniesse jeden einzelnen.

Dienstag, 7. September 2010

Montag-Feierabend


So gemütlich habe ich es mir auf dem Sofa gemacht, schau ein bisschen fern und entspanne. Schöner Feierabend, genau nach meinen Vorstellungen. Zum Abendessen gab es Rinderlende mit Kartoffelsalat und grünem Salat.
Mein Arbeitstag lief auch gut, habe auch bei der Produktion mitgeholfen, wie am Freitag schon, denn es gibt eine Sonderbestellung eines grossen Weinguts über 1.600 Marzipanfiguren, die alle von Hand hergestellt und eingepackt werden müssen. An jede Figur wird eine kleine Karte drangehängt mit einem Spruch; diese Kärtchen hat meine Kollegin Emelina ausgedruckt, ich habe sie zusammengeschnitten mit einer Schneidemaschine und heute habe ich Bändel drangebunden, um sie daran festzubinden. Mir macht es Spass, auch mal eine Abwechslung zur Computerarbeit zu haben und meine Hände zu benutzen. Ausserdem bin ich dann in einem anderen Raum mit einer tollen Aussicht und anderen Leuten, wo natürlich immer nette Gespräche zusammen kommen. In der Marzipanfiguren-Abteilung arbeiten nur Frauen im Alter von durchschnittlich 40 Jahren, die alle ziemlich geschwätzig sind. Hehe auf jeden Fall haben wir gute Stimmung und so macht jede Arbeit Spass.
  Alles Einstellungssache!

Montag, 6. September 2010

Bericht vom Wochenende

Am Freitag habe auf der Arbeit ein bisschen Abwechlung gehabt, habe nämlich in der Produktion ausgeholfen (sonst sitze ich ja nur am PC), hab Kärtchen zusammengeschnitten und an die Produkte drangehängt für eine Sonderbestellung. Dabei kann man schön mit den Kollegen sich unterhalten, was ich natürlich gerne mache und es sehr interessant finde, was sie so zu erzählen haben, um so das Leben der Chilenen noch besser kennenzulernen. Da kommen sehr interessante Gespräche zusammen und es macht Spass, die Menschen kennenzulernen und ihre (Lebens-)Geschichten zu hören. Die Menschen geben gerne etwas von sich preis und das lernt man zu schätzen. Es sind so tolle Erfahrungen, die ich hier mache.
Als ich dann nach Hause kam, gab es Choripan (würzige Bratwurst im Brot), aber dann hab ich mich direkt hingelegt und bin eingeschlafen. War ziemlich müde, weil ich am Donnerstag erst spät geschlafen habe und dann die Arbeit auch ein bisschen anstrengender war als sonst. Die komplette Party, die in unserem Wohnzimmer abging, habe ich verschlafen und bin erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht.
Da sind Anke, Marco und ich auf dem Markt gegangen und haben unsere Besorgungen gemacht. Das ist ein sehr typischer Ablauf im Leben einer chilenischen Familie und daran habe ich auch immer wieder Spass. Wir essen dann eine Sopaipilla, einen frisch gekauften Apfel (die besten überhaupt) oder eine Empanada. Es ist einfach entspannend und eine angenehme Freizeitaktivität am Wochenende, die ich nicht mehr missen mag. Nachmittags waren wir dann zuhause, Marco hat gekocht und dann waren Anke und ich im Kino. Haben "A single Man" geschaut, ein Film, der mir ausgezeichnet gefallen hat. Das ist genau der Typ Filme, die mir gefallen. Hach, einfach herrlich so ein Samstag!
Und heute am Sonntag bin ich früh aufgestanden, hab gemütlich und in Ruhe auf dem Sofa gefrühstückt und dann geskypt auf dem Fenstersims, in der Morgensonne. Danach sind wir auf die "Feria gastronómica marina", die hier in einem Veranstaltungsgelände stattgefunden hat, wo wir zu Fuss hinlaufen konnten. Sehr interessant, was es dort alles zu sehen und zu probieren gab!
Später sind wir noch nach Niebla, um dort zu essen und ein bisschen am Strand zu liegen. Dann wurde es aber dunkel und inzwischen lassen wir den Tag auf dem Sofa vor dem Holzofen ausklingen..
Das Wetter war übrigens total klasse, sehr sonnig, mit tollen Sonnenuntergängen und tagsüber in der Sonne richtig warm. Hoffentlich bleibt es so!

Freitag, 3. September 2010

Work


Hach, die Arbeit macht so viel Spass! So wie auf dem Foto sieht es meistens aus, wenn ich morgens ankomme. Schon allein das Warten auf den Bus morgens, wenn ich aus der Tür komme und einen hellblauen Himmel mit rosa gefärbeten Wölkchen sehe, noch ein paar Sterne und den Mond, die absolute Stille, ein paar Katzen, die ganz ruhig und in sich versunken auf dem Treppenabsatz oder im Fensterrahmen sitzen, da bin ich einfach glücklich.
Auf der Arbeit fühle ich mich wohl, wir haben eine super Stimmung in unserem Büro, unterhalten uns, heute haben wir wieder Musik gehört. Ich mag die Leute einfach sehr, sie sind so zugänglich und freundschaftlich.
Am Dienstag hat Cristóbal seinen Abschied gefeiert, erstmal mittags mit einem zünftigen Essen und dann nochmal nachmittags mit einem "Cocktail" bei versammelter Mannschaft (ca. 60 Leute). Es gab Canapées, Ananas-Sekt und jede Menge Geschenke für ihn. Und mit Schokolade wurde er auch vollgeschmiert im Gesicht. Als es dann zur persönlichen Verabschiedung kam und die Umarmungen losgingen, gab es keinen Halt mehr für die Tränen. Eine sehr emotionale Angelegenheit. In Deutschland wäre es wahrscheinlich nicht ganz so gewesen. Vorallem hat er "nur" 1 Jahr und 2 Monate bei Entrelagos gearbeitet. Aber alle haben ihn lieb gewonnen, er hat eben eine bestimmte Art an sich, weil er so ein Mensch ist, den man nur gern haben kann. Das Büro ist inzwischen auch ein bisschen leerer und ruhiger geworden.
Mit meiner Arbeit komm ich gut voran, wurde sogar für meine Effizienz gelobt (Yippieh!) und heute haben wir die erste Etappe beendet. Die letzten knapp zwei Monate waren eine nervige Sache, aber auf das Ergebnis bin ich richtig stolz. Das ist jetzt die Basis für das neue EDV-System, den 2011-Haushalt und damit das gesamte Unternehmen. Somit bin ich mit dieser Sache (alle Einnahmen des Unternehmes) fertig und fange dann am Monat mit den Ausgaben an. Mit der Zeit verstehe ich auch immer mehr Zusammenhänge und das ist natürlich das Interessante an der Arbeit, wenn man etwas dazu lernt. Wie gesagt, es macht mir viel Spass und ich mag die Arbeit nicht mehr missen, ich gehe so gerne hin!

Ein Sonntag in Valdivia


Und so kann ein Sonntag in Valdivia aussehen:
-aufstehen um 12 Uhr
-Stromausfall (geplant) bis 14 Uhr
-auf den Fischmarkt gehen
-Muscheln und Krebs besorgen

-dumm gucken auf dem Foto





-einkaufen im Supermarkt
-Muscheln säubern
-nach Deutschland telefonieren
-Krebsauflauf und Machas a la parmesa essen

WE

Jetzt ist es auch schon wieder eine Weile her, dass ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Das liegt daran, dass die Zeit so unglaublich schnell vergeht. Plötzlich ist die Woche schon rum. Am letzten Wochenende waren wir auch unterwegs, am Samstag auf einem Bingo, was in einer Schule veranstaltet wurde, um für die Studienreise Geld zu sammeln. Da gab es natürlich auch ordentlich Verpflegung. Es hat in der Turnhalle stattgefunden und hat mich deshalb an Deutschland erinnert: Mit Kuchenbuffett (von jeder Familie einer), die Mütter stehen hinter dem Tresen, die Töchter bedienen, die Männer schenken Bier aus. Bons, handgeschriebene Preisschilder, Kinder spielen draussen, der Moderator macht seine Witzchen.... Auf jeden Fall war es ein nettes Erlebnis, das Wetter war klasse, wie so oft zur Zeit. Dann war ich noch in der Stadt, shoppen :-) und dann eine Freundin verabschieden, die für 1 Jahr nach Italien geht. Abends dann Party machen die ganze Nacht. Tanzen, trinken, früh morgens nach Hause kommen.