Montagabend waren wir einkaufen, den Dienstagmorgen habe ich mit dem Schneiden von Mini-Glückwunschkarten verbracht und dann kam das unmoralische Angebot meiner Chefin. Erst fragte sie mich, welches meine Pläne für den Rest des Jahres sind und ich antwortete: Nach Deutschland gehen, arbeiten, meinen Bachelortitel in Empfang nehmen, bei der Familie sein. Und dann bot sie mir an, ihr bei einigen Projekten zu helfen und so weiter arbeiten zu können. Eigentlich hatte sie mir vor 3 Wochen gesagt, dass mein Vertrag zu Ende ist und dass es keine Möglichkeit für mich gibt, weiter zu bleiben, dass es keine Stelle für mich gibt und dass meine Arbeit auch von den bestehenden Angestellten (inklusive ihr) übernommen werden kann. Jetzt hat sie aber wohl darüber nachgedacht und gemerkt, dass es doch einiges zu tun gibt und ich ihr eine grosse Hilfe bin. Nur ist es leider ein bisschen zu spät. Dadurch bin ich in die bessere Position gelangt und habe ihr gesagt, dass ich bereits Pläne habe und es sich für mich überhaupt nicht lohnt, weiter für sie zu arbeiten, vorallem bei dem Gehalt. Zwar bot sie mir einen erfolgsabhängigen Bonus an, aber ich habe trotzdem abgelehnt. Die Zeit bei Entrelagos ist für mich vorbei, das ist mir schon länger klar und seit sie mir mitgeteilt hatte, dass ich nicht weiter bleiben kann, d.h. von Seite des Unternehmens überhaupt kein Interesse an mir besteht, habe ich mich darauf eingestellt und mich auf Deutschland vorbereitet. Dabei ist mir noch klarer geworden, was für Möglichkeiten ich dort habe, was ich alles leisten und schaffen kann. Und im Gegensatz dazu ist meine Position und meine Aufgaben (auch mit den "neuen Projekten") ziemlich lächerlich. Vorallem hört sich es aus dem Mund der Chefin immer interessant und wichtig an, aber inzwischen habe ich schon genügend Erfahrung im Unternehmen, um zu wissen, dass die Realität ziemlich weit davon abweicht. Und die Realität der letzten Monate war nicht so ideal. Natürlich habe ich immer zu tun gehabt, aber was mich am meisten gestört hat, dass ich eben keine klare Position oder Aufgabe habe. Immer ging es darum, hier und dort auszuhelfen, dieses und jenes kurzfristig zu erledigen. Verständlich, dass das nicht besonders erfüllend oder herausfordernd ist. Und so ist mir eben klar geworden, dass ich bei Entrelagos keine Zukunft habe. So war es für mich persönlich nicht schwer, das Angebot abzulehnen, auch wenn mir viele Menschen davon abgeraten haben. Der andere Nachteil ist, dass der Imbiss so langsam Form annimmt, nachdem 8 Monate lang so gut wie nichts passiert ist. Jetzt arbeiten mehrere Personan daran, ihn so schnell wie möglich fertig zu stellen und es fehlt wirklich nicht mehr viel. Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis er wirklich eröffnet wird und Marco anfängt, zu arbeiten. Ob wir das noch erleben?
Wir wollen eigentlich nur noch 2 Wochen hier bleiben, bis mein Pass ankommt. Dann packen wir unsere Koffer und fahren nach Rancagua, um den Geburtstag von Marcos Oma und den Nationalfeiertag mit der Familie zu feiern. Und danach fliegen wir nach Deutschland. Das ist unser Plan.
Am_Freitag habe ich schon die entsprechenden Geschenke gekauft, da dies meine letzte Gelegenheit war, den Fabrikverkauf auszunutzen. Jetzt bleiben mir nur noch 3 Tage auf der Arbeit und ab Donnerstag habe ich vorerst Ferien. Auf jeden Fall sind es emotional angespannte Tage, die ich durchlebe, manchmal weiss ich gar nicht, was ich denken soll und fühle mich ein bisschen verloren. Von daher freue ich mich auf Deutschland, weil man dort eher weiss, an was man ist und mehr Sicherheit hat. Zumindest kommt es mir so vor. So werde ich mich also verabschieden müssen hier, auf der Arbeit habe ich es noch nicht allen Kollegen gesagt und bin gespannt auf die Reaktionen.
Am Freitag waren wir mal wieder tanzen im RIO, gestern bei einer Freundin und heute haben wir bei ihr lecker gekocht, Wein getrunken und den Regen genossen. Und genau jetzt sitze ich neben dem Feuer auf dem Sofa und lasse die Woche an mir vorbei ziehen, um mehr Klarheit zu bekommen und noch besser vorbereitet zu sein auf das, was kommt.
Montag, 29. August 2011
Sonntag, 21. August 2011
Goodbye Valdivia
Ich kann es gar nicht glauben, dass ich nur noch anderthalb Wochen arbeite. Dann ist alles vorbei. Die Zeit hier in Valdivia, die Chocolatería, ich werde es hinter mir lassen. Gerade jetzt geniesse ich noch alles; wenn man weiss, dass man geht, kommen einem die üblichen Probleme ganz klein und unbedeutend vor. Es ist ganz angenehm so. Wenn man doch immer das Schöne geniessen und das Schlechte ignorieren könnte. Man macht sich keinen Kopf, sondern konzentriert sich auf das, was man in der letzten Zeit lieb gewonnen hat und vermissen wird. Hoffentlich wird dann der Abschied nicht so traurig, aber ich glaube nicht. Wir sind gut vorbereitet, unsere Zeit in Valdivia ist vorbei, das fühlt man. Es war eine tolle Erfahrung, hier gewesen zu sein und eine spannende, interessante Zeit.
Wandel tut gut, gibt Energie, aber kostet auch Energie, viele Gespräche, viele Gedanken, viele Entscheidungen und natürlich einiges an Planung. Im Moment bin ich auf Jobsuche, das ist auch so ein Thema. Bin dabei, mich umzuschauen, was es denn so gibt, was mich denn interessieren könnte, wo ich hin will, was ich von einem Job erwarte, was ich nicht will, welche Chancen ich suchen. Das dauert natürlich eine Weile, zu recherchieren, man kommt von einem zum anderen und entdeckt so einiges. Ich bin ja so weit weg von Deutschland, dass ich mich an so Vieles gar nicht mehr erinnern kann. So langsam kommt aber einiges zurück, ich erinnere mich an Dinge, Gefühle, Gedanken, Vorgänge, Zustände. Und bin gespannt darauf, dies alles wieder zu erleben. Gespannt und neugierig. Aber ein bisschen Angst schwingt auch mit, ich weiss nicht, ob ich mich anpassen und mich an das Leben dort gewöhnen kann.
Montag, 15. August 2011
Campo und Party
Gestern hat mich eine Freundin eingeladen, mit ihr auf das Landstück ihrer Eltern mitzukommen. Also sind wir raus aufs Land gefahren, haben die Ruhe und Einsamkeit dort genossen, der Vater die Kühe untersucht und ihnen Medikamente gegeben. Wir beide haben sind währenddessen über die umliegenden Felder gelaufen, ständig begleitet vom Hund, der um uns herum gesprungen ist. Der Himmel sah sehr schön aus, wir haben den Sonnenuntergang angeschaut, die frische Luft genossen und uns einfach nur frei gefühlt. Mal aus der Stadt herauskommen und das ursprüngliche Landleben zu sehen, ist sehr erfrischend.
Abends gings aber wieder zurück ins übliche Stadtleben: Party, alkoholische Getränke, Nacht durchtanzen. Coty hat uns auch begleitet und wir waren im Carrée, wo wir mal wieder abgegangen sind.Ruhe und Party
Vorletztes Wochenende habe ich Bine verabschiedet, die zurück nach Deutschland gegangen ist. Sie war für ein paar Tage hier in Valdivia und so habe ich sie an einem schönen sonnigen Samstagnachmittag besucht, um uns mal wieder richtig auszutauschen. Bei ein paar Tassen Tee haben wir es uns gemütlich gemacht und hatten uns so einiges zu erzählen. Abends war ich dann mit Marco aus und wir haben die valdivianische Nacht unsicher gemacht. Wie immer hatten wir viel Spass.
Diese Fotos sind von diesem Wochenende, am Freitag waren wir in meiner neuen Lieblingsdisco. Nach 2 Jahren in Valdivia haben wir dieses Lokal entdeckt, was sich RIO nennt und sind das erste Mal hineingegangen. Es war unerwartet gut, wir haben uns wohl gefühlt, aber ich ärgere mich, dass wir so lange gebraucht haben, es zu entdecken. Es ist einfach perfekt für mich, die Musik gefällt mir gut, die Leute und die Atmosphäre sind angenehm. Die Getränke sehr lecker, bis jetzt habe ich noch keinen so guten Cosmopolitan getrunken! Ausgezeichnet! Und die Dame an der Bar ist so nett und bedient uns gut. Ich bin begeistert!
Sonntag, 7. August 2011
Temuco
Nachdem ich an meinem Geburtstag abends Fieber bekommen habe und die folgenden 3 Tage im Bett verbracht habe mit Mandelentzündung, sind wir am Donnerstag, den 28.7. nach Temuco gefahren, um dort meinen Pass zu beantragen. Die Busfahrt haben wir uns mit Tee und Frühstück angenehm gemacht, während wir durch die herbstliche, winterliche Landschaft des Südens gefahren sind. Gute Gespräche gehören auch dazu, die paar Tage extra zusammen haben uns gut getan, da wir gerne zusammen sind und uns nie auf den Geist gehen, genau im Gegenteil, wir geniessen jede gemeinsame Minute und besonders auf so einer Reise ist das Qualitätszeit!
Es wurde ein sehr schöner, harmonischer Tag in Temuco, in der Botschaft ist alles gut gelaufen, habe meine digitalen Fingerabdrücke und die Unterlagen abgegeben und danach haben wir die Stadt erkundet. Sind durchs Zentrum gelaufen, haben die verschiedenen Läden besucht, waren im Jumbo, haben zu Mittag gegessen und weiter herumgeschaft. Auch den Markt haben wir besucht, der uns begeistert hat mit seinen guten Angeboten. Die Fotos sind von der Plaza. Endlich mal aus Valdivia herauszukommen und eine andere Stadt zu sehen, hat uns beide sehr erfrischt. Eine neue Umgebung, andere Strassen, freundlichere Leute und ein bisschen Stadtfeeling. Im Vergleich zu Temuco ist Valdivia nur ein ländliches Dorf. Wie gesagt, grosse Begeisterung auf unserer Seite, wir haben so viele neue Dinge entdeckt und angeschaut und dabei viel Spass gehabt.
Am Nachmittag haben wir uns noch in ein gemütliches, typisches Café gesetzt und ich habe einen äusserst leckeren Cappuchino mit Manjar und Leche condensada getrunken und einen speziellen Apfelstrudel mit Rosinen mir schmecken lassen. Ein Gedicht! Einfach ein toller, gelungender Tag und eine willkommene Abwechslung zum Alltag, der so langsam Überhand genommen hat und mich ein bisschen angeödet hat.
Es wurde ein sehr schöner, harmonischer Tag in Temuco, in der Botschaft ist alles gut gelaufen, habe meine digitalen Fingerabdrücke und die Unterlagen abgegeben und danach haben wir die Stadt erkundet. Sind durchs Zentrum gelaufen, haben die verschiedenen Läden besucht, waren im Jumbo, haben zu Mittag gegessen und weiter herumgeschaft. Auch den Markt haben wir besucht, der uns begeistert hat mit seinen guten Angeboten. Die Fotos sind von der Plaza. Endlich mal aus Valdivia herauszukommen und eine andere Stadt zu sehen, hat uns beide sehr erfrischt. Eine neue Umgebung, andere Strassen, freundlichere Leute und ein bisschen Stadtfeeling. Im Vergleich zu Temuco ist Valdivia nur ein ländliches Dorf. Wie gesagt, grosse Begeisterung auf unserer Seite, wir haben so viele neue Dinge entdeckt und angeschaut und dabei viel Spass gehabt.
Am Nachmittag haben wir uns noch in ein gemütliches, typisches Café gesetzt und ich habe einen äusserst leckeren Cappuchino mit Manjar und Leche condensada getrunken und einen speziellen Apfelstrudel mit Rosinen mir schmecken lassen. Ein Gedicht! Einfach ein toller, gelungender Tag und eine willkommene Abwechslung zum Alltag, der so langsam Überhand genommen hat und mich ein bisschen angeödet hat.
Geburtstag Nr. 24
Hatte einen wunderschönen Geburtstag! Am Samstag haben wir erst gut eingekauft und dann angefangen, Pizza zu machen, begleitet von guter Musik und leckerem Rosé-Wein. Die Pizzen sind natürlich gut geworden und so war der erste Teil der Feier schonmal gesichert. Weil mein Geburtstag dieses Jahr an einem Sonntag war, haben wir natürlich schon samstags angefangen. Es kamen Freundinnen zu Besuch, mit denen wir angestossen haben und einen netten Abend verbracht haben. Und vor lauter Unterhaltung und Spass haben, habe ich ganz vergessen, als es 0:00 geworden ist. Marco hat mich darauf aufmerksam gemacht und mich dann mit einem Geschenk überrascht. Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass es keine Geschenke gibt dieses Jahr und wir lieber sparen wollen für die Zeit in Deutschland. Deswegen war ich total auf einen Geburtstag ohne Geschenke eingestellt. Dann gab es aber doch etwas für mich und ich war total begeistert, wie man auf diesen Videos sehen kann. Bin ziemlich ausgeflippt und hab mich gefreut wie ein kleines Mädchen über seine neue Barbie. Hehe der Wein hat aber bestimmt auch gut zu meiner ausufernden Freude beigetragen.... Seht selbst... Im Nachhinein kann ich nur lachen über meine Reaktion. Und überhaupt ist es ja ein bisschen seltsam, sich selbst auf Video zu sehen. Naja, die Geschenke sind auf jeden Fall sind auf jeden Fall toll und haben genau meinen Geschmack getroffen: Jede Menge Kosmetik von meiner Lieblingsmarke Natura, Ohrringe, eine hochwertige Bürste, Parfums, Nagellacke in tollen Farben, eine praktische und schöne Geldbörse und dazu noch diese herrlich romantische Dose! Pure Begeisterung! Es kamen dann noch weitere Dinge dazu, nachdem ich das Foto geschossen habe und auch von meiner Lieblingskollegin im Büro Emelina wurde ich mit Geschenken bedacht. So lieb von ihr! Hätte ich gar nicht erwartet.
Zum Tanzen ging es dann nach dem Geschenkeöffnen in die New City Bar, um die Nacht unsicher zu machen. Wie üblich hatten wir viel Spass und sind abgegangen wie nie! Eine unvergessliche Nacht!
Am nächsten Tag haben wir natürlich ausgeschlafen und uns dann daran gemacht, das 2. Geburtstagsessen vorzubereiten: 3,7 kg Schweinerippen (Spareribs) im Ofen, mit Kartoffeln und Salat dazu. Ein paar Geburtstagsanrufe habe ich auch bekommen, die mich sehr gefreut haben. Und dann die ganzen lieben Glückwünsche aus dem Internet! Unglaublich, wie viele Leute mir gratuliert haben und nette Worte gefunden haben. Das hat mich glücklich gemacht und ich hatte wirklich einen wunderschönen Tag!
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