Bei Entrelagos läuft das Ostergeschäft auf hohen Touren, die Grosskunden sind inzwischen schon gut versorgt mit Ware. So sieht es dann in den Supermärkten aus: Ein ganzes Regal voll mit Entrelagos-Produkten. Das erfüllt mich und uns schon ein bisschen mit Stolz. Das Ostergeschäft ist natürlich das massivste Ereignis im ganzen Jahr, gefolgt von Weihnachten und Muttertag. Natürlich habe ich so auch viel zu tun, damit auch alles glatt läuft und alle Kunden zu ihrer Ware kommt, ohne das etwas schiefgeht oder etwas fehlt. So mache ich Überstunden, bin viel am analysieren (Verkaufs- vs. Produktionszahlen), informieren, telefonieren, koordinieren. Und nebenher hatte ich noch Besuch, von den Verkäufern und von einer wichtigen neuen Kunden, die ich betreuen musste. Aber so verliere ich wertvolle Arbeitszeit und viele Dinge bleiben liegen. Nächste Woche geht es genau so weiter, hoffentlich klappt alles. Ich mache mir auch in meiner Freizeit viele Gedanken um die geschäftlichen Anliegen und habe es manchmal schwer, mich zu entspannen.


Ich war mal wieder im Schwimmbad - inzwischen ein wenig saniert, zumindest mal neu gestreichen - und konnte diese Zeit für mich schön geniessen. Lange her, dass ich dort war. Jetzt möchte ich wieder anfangen, regelmässig zu schwimmen, es tut mir einfach so gut. Aber es ist so schwer, sich zu motivieren. Wenn ich von der Arbeit komme, will ich einfach nur ausspannen, aber wenn ich mich einmal hinlege, ist es schwierig, aus diesem Ruhezustand in den Sport-Modus zu gelangen. Aber immer wenn ich es schaffe, bin ich sehr froh darüber.
Die Arbeit ist eben sehr fordernd, ich bringe meine gesamte Energie und mein Herzblut mit ein. Ich mache es gerne, ich liebe meine Arbeit und bin so gerne dort. Und ich tue natürlich mein Bestes, damit alles gut läuft. Das Arbeitsleben ist der totale Gegensatz zum Studentenleben, es hat sich viel geändert, man hat wenig Zeit für sich selbst und längst nicht mehr so viel Energie, zum Weggehen oder um etwas zu unternehmen. So habe ich dieses Wochenende gar nichts gemacht, nur ausgeschlafen bis um 11. Gestern war ich schön Eis essen, es war ein herrlicher Sonnentag, wahrscheinlich so ziemlich der letzte dieses Sommers. Bin an der Costanera entlang gelaufen, habe eine Deutsche kennengelernt, die für 2 Jahre hier in Valdivia an der dt.Schule arbeitet, wir haben die Wasserskiläufer und Jachten beobachtet und die Natur genossen.

So ist dieses Wochenende sehr entspannt, gestern war ich Brombeeren pflücken und bin gemütlich durch die Teja Sur, ein schön gelegenes Wohnviertel mit toller Aussicht auf die Umgebung, den Fluss und die Hügel, spaziert. Habe mich auf die Wiese gesetzt und den Flug der Möwen und Falken über dem Schilf beobachtet. Hach, wie schön, die Natur so nah zu haben. Heute bleiben wir zu Hause, Coty und ich wollen Spätzle kochen, bin mal gespannt, wie sie werden...

Aber ich würde so gerne reisen. Rauskommen aus Valdivia, mal was Neues sehen. Mein aktueller Traum ist die Carretera Austral, die Strasse, die von Puerto Montt aus in den unwegsamen verlassenen Süden führt, durch die naturbelassene Landschaft von Patagonien. Einfach beeindruckend, diese Naturwunder, wie zum Beispiel die "Marmorkathedrale" in der Nähe von Coyhaique. Und diese Landschaft soll von den Mega-Stauseen überschwemmt werden, ein heiss diskutiertes Politikum. Hach, aber über chilenische Politik schreibe ich lieber nicht, da gibt es so einiges, was mir gegen den Strich geht. Zum Beispiel will Piñera die Atomkraft fördern und unterschreibt Kooperationsverträge. Und das nach der Katastrophe in Japan.. Wer versteht das?
1 Kommentar:
Ja, das ist nicht zu verstehen, das Drama in Japan wird sowieso die ganze Welt beeinflussen - und zwar nicht positiv. Da muss eine Nation eigentlich froh sein, wenn sie nicht auf Atomstrom angewiesen ist.
Das Foto mit dem blauen Wasser ist wunderschön, würde ich auch gerne mal in natura sehen.
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