Dienstag, 21. April 2009

Heut ist mein Tag
heut ist mein Tag
mein letzter Tag
heut ist mein Tag
lalalalala
sitz hier im Büro im Sonnenschein, draußen grünt und blüht es wie auch sonst überall. Unglaublich, wie schnell das geht. Die Natur hat sich innerhalb einer Woche komplett auf Sommer eingestellt. Auch wenn die Osterglocken schon verblüht sind und ihre verwelkten Köpfe hängen lassen.
Hab mit der Chefin alles geklärt, muss nur noch alles in Ordnung bringen hier und ein paar Sachen ins System eingeben. Ansonsten ist alles geregelt mit Bezahlung und Zeugnis. Das erste Mal, dass ich mit meiner Chefin ein Gespräch hatte und sie sich sogar für mich interessiert hat und gefragt hat, was ich in Chile mache. Ansonsten hab ich in den 8 Monate (abgesehen vom Bewerbungsgespräch) vielleicht 10 Minuten mit ihr gesprochen.
Naja, ich freu mich, dass ich hier für immer raus bin. Obwohls gerade in der letzten Zeit eher angenehmer geworden ist und ich besser zurecht komme. Wenn man jemanden zum Reden hat, der auch noch Leidensgenosse ist und sich genauso unwohl fühlt in dieser Firma, dann ist es leichter zu ertragen. Und ich hab auch viel Zeit für mich verwendet und nur das getan, worauf ich Lust hatte. Bin da sehr pragmatisch wenn nicht sogar gleichgültig geworden. Hab von hier aus Sachen organisiert oder recherchiert, ausgedruckt, durchgelesen. Ist doch eh jedem egal, was ich hier mache.
Und jetzt ist es vorbei! Nur noch ein paar Stunden.
Dann lasse ich mal eben die Woche Revue passieren:
Angefangen am 9.April (Karfreitag), wo ich vormittags allein war und in den Wald gejoggt bin. Das war ein Erlebnis! Tolles Wetter, warmer Tag, viele Spaziergänger und ganze Familien auf Fahrrädern unterwegs. Ich hab dann den Wald entdeckt, mit mittendurch gelaufen, natürlich nicht auf den Wegen oder so. Hab eine kleine Abenteuertour gemacht, verlassene Teiche entdeckt, Rehe gesehen, einen Igel beobachtet (unglaublich, wie der eine Viertelstunde mit Nichtstun beschäftigt ist und sich auf höchstens 50 qcm bewegt und dabei höchst konzentriert ist - war auf jeden Fall interessanter als jede Reportage), hab Blumen und Gewächse in allen Formen und Farben gesehen, bin auf umgestürzte Bäume geklettert, hab neue Wege erforscht udn saß unter einem Tannenhain - und das ganze abseits jeder Zivilisation, hab mich wie ein Urmensch gefühlt.
Dann musste ich leider wieder in die Zivilisation zurück, hab einen Osterstrauß mitgebracht und 3 Stunden Geschirr gespült und die Reste vom Grill am Aasee aufgeräumt, den Kühlschrank geputzt und was gekocht.
An dem Tag kamen jede Menge gute Filme, hab Erin Brockovich laufen lassen, Pippi Langstrumpf geschaut und ein bisschen Schweinchen Babe. Lustig, in so verschiedene Welten einzusteigen.
Abends hab ich mich dann gestylt und bin ins A2 gefahren, um Marco abzuholen. Da war die Hölle los, ganz Münster unterwegs, total voll. Er ist irgendwas rausgekommen und wir konnten zusammen nach Hause fahren.
Am Samstag haben wir einen wunderbaren Tag mit Paps und Maps verbracht. Sie haben uns besucht, wir konnten uns schön unterhalten und alles mögliche erzählen und haben einen tollen Tag verbracht. Leider haben sie uns dann wieder alleine gelasse.
Am Sonntag war das Drama mit dem A2: erst gekündigt, dann fest eingestellt nach Personalbesprechung, dann wieder gekündigt, dann ein "wir werden sehen" und am nächsten Tag eine "Zweite Chance"... Alles Mist, unmöglich, wie sie da mit einem umgehen. Gut, dass Marco da nicht mehr arbeitet. Jetzt ist er das ganze los. Hat sich so eingesetzt, war auf Knopfdruck und immer überpünktlich da ohne von der anderen Seite etwas zurück zu bekommen. Und dann auch noch so ein Umgangston! Jetzt ist es vorbei, Gottseidank.
Sonntagabends waren wir dann noch was trinken, nach Hause wollten wir nach diesem Schock nicht gleich. War ganz gemütlich, sind draußen gesessen, der Mexikaner kam noch dazu und wir waren gemeinsam zuhause.
Montags wurde das mit dem A2 besiegelt, ich hab was für die Uni gemacht genau wie am Dienstag auch. Da waren wir abends in einem Biergarten unter Mädels und haben uns nett unterhalten bis die Jungs vom Fussballgucken kamen und sich die Runde dann schnell aufgelöst hat.
Mittwochs war dann Uni. Morgens musste ich noch Interkulturelles fertig machen und hab 2 Vorlesungen ausfallen lassen. Marketing war dann komplett für den Ars*** und mit der Präsentation waren wir dann noch nicht dran. Ansonsten war Interkulturelles interessant und kurzweilig. Da lernen wir immer coole und lebensnahe Sachen und lachen auch noch dabei.
Donnerstag war ich auf der Arbeit und in Finanzen. Zu Spanisch konnte ich mich nicht aufraffen. Die 4 Stunden Qual hätte ich nicht durchgehalten. Bin stattdessen gejoggt, um mich abzureagieren und hab dann ein Stündchen geschlafen. Danach hab ich die Recht-Präsentation noch fertig gekriegt.
Freitags war Recht-Seminar mit Kuhs und Steuern mit einem Ernest&Young-Typ. Vortrag war ätzend, aber wir hatten unseren Spaß, wie so kleine Mädchen. Haben nur gekichert und uns gegenseitig geärgert. Bzw. wir alle haben Katrin geärgert.
Waren auf jeden Fall super drauf, haben dann noch Perso-Treffen auf Andreas Balkon gemacht und die Fallstudie durchgesprochen. War interessant und vorallem wie im richtigen Leben. Wir sollten Personalentscheidungen treffen und sie begründen. War interessant, das mal von der Seite zu sehen und zu erleben, welche Prozesse man durchmacht und nach welchen Kriterien entscheidet. Schon krass, wie man da abwägt und die Kandidaten beurteilt. Da ist die Qualifikation und Ausbildung nicht das Entscheidende.
Samstag hab ich schon beschrieben, Sonntag war entspannend und dem Wiederaufbau gewidmet. Essen und Schlafen an erster Stelle, um 4 bin ich aus dem Haus, hab der Dame bei der Gartenarbeit geholfen und war für sie da. Hab die Nähmaschine eingebaut und ihr sonst noch geholfen. Den Abend hab ich mit Coco, Ingo und Daniel aus Kolumbien verbracht. War ein schöner, gemütlich abend, haben viel geredet, uns ausgetauscht, Fotos angeschaut, Ingo hat lecker gekocht und wir hatten eine schöne Stimmung.
Tja, gestern war nicht so toll, Uni öde, Controlling, Perso-Fallstudie. Meine Laune war im Keller und hat sich erst spät abends gebessert, nachdem Marco mich wieder aufgebaut hat. Spanisch musste ich noch zu Ende schreiben und korrigieren, das hat einfach an meinen Nerven gezehrt. Kurz vor 2 war ich damit und mit Waschen fertig.
Heut abend ist noch Spanisch, ich muss abgeben, hoffe, es trifft seine Vorstellungen und die Note wird nicht zu schlecht. Bei ihm kann man nie wissen, der ist einfach schlimm, der Mann.
Morgen haben wir den ganzen Tag Uni bis 6. Da ist Interkulturelles Präsentation und um 8 fahren wir mit dem Zug nach Bremen. Kommen da um 23.30 an und fliegen morgens um 6.30. Die Nacht werden wir wohl vor dem geschlossenen Flughafen verbringen, soweit sich nicht noch was anderes ergibt.
Also, bis dahin muss noch gepackt und vorbereitet werden.
Bis zum nächsten Mal!

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