Montag, 23. August 2010

Die letzten drei Tage lag ich krank im Bett - bin erkältet. Nicht so toll, ich hasse es, nur im Bett zu liegen und nichts machen zu können. Es ist so langweilig! Trotzdem hab ich versucht, die Zeit irgendwie rumzubekommen, bis es mir wieder besser geht. Mit Filmen (Nirgendwo in Afrika), lesen, planen und rumliegen. Marco hat sich gut um mich gekümmert und mich immer mit Wasser, Tee, Taschentüchern und Essen versorgt. Dazu gehörte auch Sushi! 
Da ist doch jeder gerne krank!
Die Zeit wurde mir auf jeden Fall versüsst und sooo schlimm wars dann nicht. Nur nervig eben, ein ganzes Wochenende zu verlieren. Hätte so gerne etwas unternommen oder wäre gerne weggegangen. So viel Freizeit hab ich ja sonst nicht.... Naja, am Samstag war ich wenigstens mit Anke auf dem Markt, das war schön undgemütlich. Ansonsten wäre ich zuhause wohl total versauert. Aber bei der Party abends konnte ich dann nicht dabei sein...
Naja, auf jeden Fall geht es mir heute wieder besser, bin wieder ein bisschen fitter, aber trotzdem zuhause geblieben, um mich richtig auszukurieren und um die anderen im Büro nicht anzustecken.
 So sieht es bei mir im Büro aus, ingesamt sind wir 6 Leute, allerdings mit unterschiedlichen Aufgaben: Emelina (Produktentwicklung und Design), Cristóbal, der demnächst aus dem Unternehmen ausscheidet (Qualitätsmanagement), Andrea (Cristóbals Nachfolgerin), Javier (Produktionsleitung), Sergio (Einkauf und strategisches Management). Alles sehr nette Leute, die mir inzwischen lieb geworden sind. Wir machen uns gegenseitig den Arbeitsalltag angenehmer und unterstützen uns gegenseitig. Auf mein Anregen hören wir jetzt auch gemeinsam Musik, was natürlich die Atmosphäre noch angenehmer macht. Vorher sassen wir nämlich teilweise jeder mit seinen eigenen Kopfhörern im Büro, was mir ziemlich absurd vorkam.
Die letzte Woche war auf jeden Fall schön, auch wenn die ersten zwei Tage total doof waren, weil ich eine unglaublich langweilige Aufgabe hatte. Danach habe ich aber richtig interessante Sachen zu tun gehabt und dann macht es auch richtig viel Spass. Je mehr ich mich einbringe und nachfrage, desto mehr werde ich einbezogen, was genau mein Ziel ist, aber bis jetzt ein bisschen zu kurz gekommen ist. Es wird also von Tag zu Tag besser, ich habe Spass und gehe gerne auf die Arbeit. Ich freue mich sogar darauf, früh aufzustehen und einen schönen Tag im Büro zu verbringen. So bin ich immer mit viel Energie und Freude am Werk. Es ist genau so, wie ich es mir immer vorgestellt habe, ich bin sehr glücklich und habe eine tolle Zeit!
PS: Habe neue Fotos hochgeladen auf Picasa

Montag, 16. August 2010

Perfektes Wochenende

Nach einer insgesamt guten Arbeitswoche, haben wir am Freitag so richtig gefeiert. Haben die ganze Nacht durchgetanzt. 
Einfach herrlich, sich die Seele aus dem Leib zu tanzen und das Leben so intensiv zu leben.
Aber am nächsten Tag wurde es noch besser: Wir sind mit den neuen Austauschstudenten nach Niebla gegangen. Dort haben wir erst Empanadas (die besten!) gegessen - alle waren begeistert - und waren dann am Strand. Das Wetter war einfach perfekt und so haben wir den ganzen Nachmittag dort verbracht.
Beneidenswert, oder?

Einfach ein perfekter Tag! 
Und heute war ich schön schwimmen, auf dem Markt, habe meine Lieblingsäpfel gekauft und geräucherten Fisch (gibts sonst nirgends). Nachmittags waren Marco und ich im Supermarkt einkaufen und haben den Rest des Abends vor dem warmen Ofen verbraucht. Da es ordentlich regnet heute, ist das genau die richtige Sonntagsbeschäftigung. 
Genau so kann es gerne weiter gehen, ich bin einfach nur glücklich. 
Freu mich schon auf die Arbeit morgen und bin ausgeglichen und zufrieden. 

Mittwoch, 11. August 2010

Work and life

Gestern war ein erfolgreicher Tag auf der Arbeit, die Zeit ist schnell vergangen, ich habe etwas Sinnvolles gemacht und bin gut voran gekommen. So machts Spass! Heute war allerdings genau das Gegenteil, nur nervige Sachen zu tun, die dann noch nicht mal richtig funktionieren. Viele Fehler des Systems, die ich umständlich und nervenraubend zu lösen versuche - ohne Erfolg. Morgen muss ich also nochmal von vorne anfangen und hab auch noch die doppelte Arbeit. Aaargh, wie nervig! Aber meine Kollegen sind alle so nett und versuchen, meinen Stress abzubauen mit Sätzen wie: "Schrei ruhig", "Magst du nicht ein paar Pralinen?", "soll ich dir einen Kaffee holen?" und versuchen sonstwie, mich aufzumuntern. Naja, morgen dann wieder mit neuer Energie. Aber es war schon anstrengend heute, ich bin total müde nach Hause gekommen. Aber dann war ich mit Leo, Lucie, Vincent, Anke und Bine im Kino der Uni. Da wurde heute ein spanischer Film "Tapas" gezeigt, eine Komödie über das Leben von verschiedenen Personen in Madrid. Ein schöner Film, genau nach meinem Geschmack. Auch wenn das Ende etwas abrupt war und vieles ungeklärt blieb. Aber auf jeden Fall eine Abendbeschäftigung, wie sie mir gefällt. Schön gemütlich, dann ins warme Zuhause kommen und sich hinlegen.
Morgen werde ich mal wieder ins Schwimmtraining gehen, das jetzt wieder anfängt, da jetzt die Uni wieder beginnt. Für meine Freunde gehen jetzt die Vorlesungen wieder los... Wenn sie mir davon erzählen, bin ich soooo froh, dass ich das endlich hinter mir habe und jetzt ein Leben führe, nach dem ich mich lange gesehnt habe. (auch wenn man natürlich immer gerne ein paar Details optimieren könnte)
Hier noch ein Foto von dem Ort, wo wir wohnen: In dem Eckhaus wohnen wir im 1. Stock (allerdings nach hinten raus, unser Zimmer kann man also nicht sehen auf dem Foto), weil sich im Erdgeschoss ein Obstladen und ein Minimarket befinden.

Montag, 9. August 2010

I gotta feeling that this life's gonna be a good life

Jetzt habe ich schon eine ganze Weile nicht gebloggt, deswegen kommt jetzt die Zusammenfassung der letzten Wochen:
Weil ich ja jetzt Praktikum mache, bestimmt die Arbeit meinen Lebensrhythmus: Um 7 Uhr morgens werde ich vom Kleinbus abgeholt, der mich und 9 weitere Arbeiterinnen zur Fabrik bringt. Die Schokoladenfabrik liegt wunderschön gelegen inmitten von grünen Wiesen, Wald und mit Blick auf einen schilfigen Fluss mit unberührten Hügeln im Hintergrund. Die Fahrt dorthin und wieder zurück ist deshalb der Höhepunkt meines Arbeitstages und erinnert mich immer daran, wie glücklich ich mich schätzen darf, hier an diesem Punkt der Erde zu leben.
Um 18 Uhr bin ich dann wieder zuhause. Von Marco werde ich immer ausgezeichnet empfangen, mit einem leckeren Abendessen und angefeuertem Ofen. Es ist so schön, nach Hause zu kommen nach einem Arbeitstag und sich entspannen zu können. Wir haben uns meistens etwas zu erzählen und sitzen dann noch bei einer Tasse Tee zusammen. Manchmal gibt es aber auch etwas zu tun im Haushalt, dann kümmern wir uns darum, dass die Wohnung so aussieht, wie wir uns das wünschen.
Seit einer Woche wohnen wir in einer neuen Wohnung, die Marcos Freund gehört. Da stehen mehrere Zimmer frei und eines davon bewohnen wir nun. Es wurde bis dahin als Warenlager benutzt und so haben wir erstmal alles herausgeräumt, die Männer haben Holz besorgt und das Bett und die Kleiderschränke gebaut. Eine neue Matratze haben wir auch bekommen. Diese Woche waren wir damit beschäftigt, uns einzurichten und für alle unsere Habseligkeiten den richtigen Platz zu finden. Mir macht das besonders Spass und ich kann mich ganze Abende damit beschäftigen, alles in Ordnung zu bringen. Marco kümmert sich mehr um die groberen Arbeiten: Er hat mir einen Nachtisch und ein Schminkregal gebaut.
Ansonsten, wenn es abends gerade nichts zu tun gibt, leg ich mich aufs Sofa oder schlaf ein Stündchen im Bett, abhängig davon, wie spät es am vorherigen Abend geworden ist. Manchmal geh ich auch nach der Arbeit direkt in die Stadt, d.h. ich steige schon vorher aus dem Bus aus, wenn ich noch etwas besorgen muss und gehe dann vom Zentrum aus nach Hause. 
Was ich sonst noch unternommen habe nach der Arbeit: Zusammen mit Marco einkaufen gehen, joggen, Ankes Geburtstag feiern, mit Anke ins Schwimmbad gehen. Anke ist letzten Freitag (23.Juli) aus Deutschland angekommen, um hier CALA zu Ende zu studieren. Sie ist die Einzige, die nach Chile kommt. Ich versuche, ihr das Einleben hier in Valdivia einfacher zu machen und ihr Tipps zu geben, die das Leben angenehmer machen. Ein heisser Tipp sind Pisco Sour und Amaretto Sour, die wir hier geniessen. Das war an meinem Geburtstag, wo wir dann noch Sushi essen waren.
Ausserdem wurde ich an meinem Geburtstag mit einem seeeehr leckeren Kuchen überrascht, den Marco zusammen mit Freunden für mich gebacken hat. Plus noch die schönen Rosen dazu. Und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Menschen, denen ich wichtig bin, mir gratuliert haben und mich angerufen haben. So hatte ich einen sehr schönen Geburtstag. 
In der Woche darauf mussten wir dann umziehen, also waren die Abende von aufräumen und Koffer packen geprägt. Ausserdem mussten wir Grossputz machen, um die Cabaña, die wir gemietet hatten, am 1.August besenrein zu übergeben. Alles ist gut gelaufen, aber anstrengend war es schon und das ganze Wochenende ist für den Umzug draufgegegangen. Aber sonntags war ich dann zusammen mit Anke auf Wohnungssuche für sie und da sind wir schön über die Isla Teja spaziert und haben den Sonnenuntergang genossen. Auch die schicksten Häuser Valdivias haben wir uns angeschaut, allerdings nur von aussen. Den Abend haben wir gemütlich zusammen bei uns verbracht und um 12 auf ihrern Geburtstag angestossen, mit Jägermeister.
Hier das Geburtstagskind mit ihrem Geschenk:

Am nächsten Tag waren wir dann zusammen Meeresfrüchte essen, die wir mit einer Flasche Weisswein begleitet haben. Eine sehr schöne Feier auf jeden Fall. Anke hat auch eine WG ganz in der Nähe von uns gefunden und so sehen wir uns öfters. 
Diesen Freitag hat Marco Mojito gemacht und wir (Ankes WG) haben ihn getrunken. Und gestern waren wir die ganze Nacht durchtanzen. Genau so, wie es sein soll! Tolles Leben! Heute haben ich nach Hause telefoniert, war joggen im botanischen Garten, es war herrlich dort, richtig frühlingsmässig, ich war nur im Th-Shirt unterwegs und habe die Familien beobachtet, die sich im Park belustigt haben. Und heute abend haben Marco und ich Pizza gemacht. Der perfekte gemütliche Sonntag also. Und morgen gehts wieder an die Arbeit. Aber ich bin so entspannt und konnte so gut abschalten dieses Wochenende, dass meine Batterien voll geladen sind. Wünsche euch allen auch eine schöne Woche!