Dienstag, 24. März 2009

heute ist ein guter Tag. auch wenn es grade hagelt wie sonstwas. ich fühl mich wenigstens nicht mehr ganz so krank wie die letzten tage. es ist schrecklich, wenns einem schlecht geht und man nichts machen kann außer es auszuhalten und zu warten, bis es vorbei ist. der tag zieht an einem vorbei, man kann nichts genießen, ist nur in schlechter stimmung und kann auch keine sachen erledigen, die anstehen. wie selten hab ich mal die gelegenheit, dass ich 3einhalb Tage ohne Termine bin? Die Zeit hätte ich sinnvoll nutzen können und das war auch so geplant. Stattdessen lag ich nur auf dem Sofa und hab mich zu Tode gelangweilt. Am Sonntag gings ein bisschen besser, da hab ich mich wirklich gut gefühlt im Vergleich zu vorher. Trotzdem konnte ich mich nicht motivieren, mein Spanisch-Zeug fertig zu bringen oder gescheit auszuarbeiten. Bis Donnerstag müssen wirs abgeben. Da werd ich heut abend und morgen nochmal ran müssen.
Mein Lichtblick am Sonntag war das Telefonat mit Sinsch. Endlich mal wieder reden können. Die Sachen, die ich so denke, aussprechen zu können und jemanden zu haben, der zuhört. Ein tolles Gefühl, dass den Tag gerettet hat.
Gestern gings mir dann so richtig beschissen. Konnte mich nicht auf den Beinen halten, nicht mal 2 Minuten. Bis um vier lag ich also nur rum. Das ist ein kompletter Arbeitstag, da haben andere schon viel geschafft, sind weitergekommen im Leben und auch ich selbst hätte um 80 Euro reicher sein können. Naja, so ist das Leben, werd mein Los wohl akzeptieren müssen. Um 4 kam der Makler mit einem Wohnungsinteressenten. Marco (dem es gesundheitlich auch sehr schlecht geht) hat den ganzen Tag die Wohnung in Ordnung gebracht. Wenn jemand in unsere Wohnung kommt, putzen wir sie so gut wie möglich heraus, um einen guten Eindruck zu machen. Und dann waren die 2 nach 10 Minuten wieder weg. Das ist ein Rein-Raus, mehr nicht. So viel Stress dafür. Nächste Woche kommen wohl noch mehr Interessenten.
Abends haben wir Marcos Ersparnisse, die er in einem Bierfass gesammelt hatte ausgeschüttet und gezählt.
500 € !


Das wird dann unsere Reise nach Punta Arenas (seinem Geburtsort) sein. Da freu ich mich drauf und bin gespannt, die Stadt, die Umgebung und die Familie kennenzulernen. Außerdem schwärmt Marco mir von den Leckereien dort vor: Königskrabbe, selbstverständlich fangfrisch, Lamm (dort in der Region aufgezogen), Meeresfrüchte, FLEISCH in rauen Mengen...herrlich!
Ja, gerade diese Tage habe ich viel von Lateinamerika geträumt, mich erinnert, vor allem an Argentinien und mich darauf vorbereitet oder mir vorgestellt, wie es sein wird, wenn wir dort ankommen werden. Und dann fühle ich es, tief innendrin: Ja, ich will das.
Hab mich in der Zeit, die ich wieder in Deutschland bin - über 2 Jahre jetzt - gut eingelebt, mich angepasst und mir hier etwas aufgebaut. Und ich muss sagen: So schlimm ist es hier nicht, es gefällt mir ganz gut hier, hier kann man ganz gut leben. Man muss sich nur daran gewöhnen und sich damit abfinden, was man hat. Aber wenn man es von außen betrachtet, dann fehlt mir nichts: Ich kann studieren, auch noch ein Fach, dass mich interessiert und das mir meine Zukunft sichert. Ich bin in einer Stadt, in der ich mich im großen und ganzen wohlfühle. Wir wohnen in einer traumhaften Wohnung, in der wir uns wohlfühlen. Hab hier nette Leute um mich rum, mit denen ich mich super verstehe und die meine Lebenseinstellung und meine Interessen teilen. Es gibt immer genügend Möglichkeiten, etwas zusammen zu unternehmen. Außerdem habe ich einen Job, der mir eine finanzielle Unabhängigkeit bringt und das Bafög, das meinen Lebensunterhalt sichert. Ich habe Freundinnen und Familie, die für mich da sind und mit denen ich jede Minute genieße. Hier habe ich mein Volleyball und meinen Sport, mit denen ich meine Freizeit fülle und mir ein ganzes Stück Lebensqualität bringen.
Und obendrauf - das wichtigste zuletzt - einen Mann, der mich liebt, mich glücklich macht, mich versteht und mir alles gibt, was ich brauche.
Was will man mehr?
Von der Grundzufriedenheit, die ich habe, denn ich bin glücklich mit meinem Leben, abgesehen, gibt es natürlich Bild von einer Wunsch-Zukunft, das ungefähr so aussehen würde:
Einen Job, der mir Spaß macht, mir etwas gibt, mich interessiert, wo ich etwas lerne, im Team arbeiten kann und mich eventuell weiterentwickeln kann.
Dieser Job sollte eine finanzielle Erleichterung bringen, so dass ich Freunde und Familie mehr sehen könnte, auch entferntere Bekannte (im Ausland) besuchen könnte und mir die Möglichkeit geben würde, neue Orte kennenzulernen, meinen Horizont zu erweitern und mich für anderes zu interessieren.
Ein Auto wäre auch ganz nett, denn es macht das Leben einfacher und angenehmer.
Außerdem würde ich gern mehr shoppen gehen und mehr für mein Äußeres tun. Leider fehlt mir dazu im Moment Zeit und Geld. Ob Schuhe oder Kleidung, Schmuck oder Taschen, Schminke oder Friseurbesuche - das alles kommt viel zu kurz.
Ansonsten fällt mir nichts mehr ein an Wünschen für die Zukunft. Soll das erstmal Realität werden, wird noch einiges dazu kommen.
Jetzt werd ich erstmal da weitermachen, wo ich bin, um das ganze am Laufen zu halten.

Keine Kommentare: