Donnerstag, 18. Februar 2010

Wir wohnen zur Zeit (seit knapp 2 Wochen) bei Marcos Grosskusine Ketty (naja, eigentlich heisst sie Enriqueta, aber aus verständlichen Gründen benutzt sie lieber ihren Spitznamen). Ketty wohnt auf de Hügel Miraflores, einem der vielen Hügel von Viña, von wo aus man einen tollen Ausblick aufs Meer und den Hafen hat. Das Leben hier ist toll, es ist immer was los und man kann sogar an einem Dienstag (!!!) Party machen und bis 5 Uhr durchfeiern. So geschehen gestern. Ketty hat einen Kiosk im Zentrum von Viña, den sie zusammen mit ihrem Bruder Lucho betreibt. Sie arbeitet tagsüber und er nachts, so ab 12. Der Kiosk ist direkt in einer der Partyzonen von Viña und da ist nachts immer am meisten los. Gestern haben wir sie also abgeholt, Lucho hat sie schon ein bisschen früher abgelöst und so sind wir auf die Partymeile gegangen. Erst waren wir im Balmaceda, ich hab ein paar Mädels aus Antofagasta (zweitnördlichste Stadt von Chile) auf dem Klo kennengelernt und da haben wir unsere Konversation so weit ausgedehnt, dass Marco sich schon Sorgen gemacht hat. Später sind wir nach Valparaiso gegangen, haben Pisco Sour (die Damen) und Mojito (der Herr) getrunken und auf 80er-Musik getanzt.  Leider waren auch ein  paar Lieder dabei, die von vor meiner Zeit sind. Da konnte ich dann nicht mitsingen, aber die anderen beiden hatten ihren Spass, weil es alles Lieder aus ihrer Jugend waren. Generationsunterschied nennt man das wohl. Naja, nur ein kleines Detail eines rundum gelungenden Abends bzw. Partynacht. Zitronen-Rum kann ich empfehlen. Das ist ein neues Getränk, was im Supermarkt im Angebot war. Rum mit Zitronengeschmack. Gemixt mit Sprite oder Ginger Ale schmeckt das gar nicht schlecht. Mal ne Alternative zum Pisco. 

 

Wir haben übrigens auch ein Leben tagsüber: Die meisten Tage waren wir am Strand, sind braun geworden, haben Ball gespielt und waren im Meer. Das ist ziemlich erfrischend: 15-17 º Durchschnittstemperatur. Am Anfang traut man sich gar nicht, aber dann kommt eine Welle, die einen mitreisst und schon ist man drin. Hach, ich liebe das Meer. Und die Wellen in Concon sind am besten. Da haben wir bodyboarden ohne Board gemacht. Also so lange wie möglich versuchen, auf der Welle mitzureiten. Herrlich. Aber am Ende, wie man es auch anstellt, hat man Sand an allen möglichen und unmöglichen Körperstellen. Oft waren wir nach dem Strand noch was trinken in einer der diversen Bars. After-Beach nenne ich das. Was für ein Leben! Echt schade, dass die Ferien "nur" 3 Monate dauern, ich hab mich schon so dran gewöhnt, so könnte es auch den Rest des Jahres weitergehen.

hier nochmal der Link zu den Fotos

Am Sonntag kam Ketty aus ihrem Urlaub im Süden von Chile (3 h südlich von Pto Montt) zurück und wir haben zusammen gegrillt und die Videos, die sie dort gedreht hat, angeschaut. Sie haben ein Ferienhaus da auf dem Land, wo sonst keiner wohnt, ein Bus am Tag fährt und man zum Lebensmittel einkaufen nach Pto Montt muss. Achso, und hab ich erwähnt, dass der einzige Bus um 5 Uhr morgens fährt? Ein ganz anderes, ursprüngliches Leben, weit weg vom Lärm der Städte, in einer einsamen Idylle. Bei gutem Wetter kann man die Natur geniessen oder an den Strand gehen, der direkt vor der Haustür liegt. Wenns aber regnet, hat man nichts zu tun, ausser Videos schauen oder Karten spielen. Und da der Sommer dieses Jahr im Süden von Chile (inkl. Valdivia) nicht stattgefunden hat, bleibt nichts anderes übrig. Trotz allem waren die Ferien für Ketty sehr entspannend. Nach den Urlaubsvideos haben wir es uns im Sofa gemütlich gemacht und zwei Filme angeschaut: Zombieland und Hang Over. Beides unterhaltsame Komödien und zu empfehlen für einen ruhigen Sonntag

Ausserdem habe ich zwei Shopping-Tage eingelegt. Hach, Shoppen macht glücklich. Und wenns nur mit den Augen ist. Ich hab Marco zuhause gelassen und habe die Mall und die anderen Klamottengeschäfte erobert. Hach, was gibt es hier für tolle Läden: Zara - ein Luxus, ich glaub, es gibt nur 2 Filialen in ganz Chile: Santiago und Viña. Hach, da hab ich bestimmt 2 Stunden verbracht. Das ist für mich das Paradies. Vielleicht hab ich es schon mal erwähnt, aber in Valdivia ist Shoppen unmöglich. Es gibt einfach keine Klamottenläden. Hier hab ich es also richtig ausgenutzt. Hab jedes, aber auch jedes Kleidungsstück anprobiert, was mir gefallen hat, ohne auf den Preis zu schauen, einfach nur weil ich Spass dran hab. Und heute hab ich mir eine tolle Jeans gekauft, die perfekt sitzt und unglaublich bequem ist. Jeans zu finden, ist nicht so leicht für mich und wenn dann mal was gut sitzt, muss ich zuschlagen. Ausserdem hab ich mir seit letztem Juni keine Hose mehr gekauft und in der Zeit hier in Südamerika nur 1 Top und einen Pulli. Hatte also absolute Shopping-Abstinenz. Die wurde jetzt aber befriedigt. Und da hier bei Ketty zuhause jede Menge Frauenzeitschriften rum, schmöker ich immer darin und bin so auf dem Laufenden, wa grade modisch angesagt ist. Und dadurch bekommt man natürlich noch mehr Lust auf Shoppen, man wird gradezu dazu angeregt, direkt loszulaufen und einzukaufen. Zeitschriften lesen ist auch sowas, was man nur in den Ferien macht. Ich hab bestimmt seit einem Jahr nicht mehr in eine Zeitschrift reingeschaut und bin ganz fasziniert, worüber da alles geschrieben wird. Und es gibt eine Zeitschrift hier, die mir gut gefällt, sie heisst Paula und ist als Beilage bei der Tageszeitung "La Tercera" dabei, das ist ein ganz anderes Kaliber als die typische Glamour usw... - besser. Interessante und inspirierende Reportagen sind da dabei. 

2 Kommentare:

Maps hat gesagt…

HI,
habe natürlich sämtliche Blogeinträge gelesen, aber gerade erst gemerkt, dass ich schon lange keine Kommentare mehr abgegeben habe. Sorry! Die Fotos, die Marco sicher alle macht, sind voll cool- bes. die am Pool. So langsam gehen die Ferien zu Ende, also dann bitte wieder ein bischen Disziplin beim Studieren!!?!

Schüttguttechnik hat gesagt…

Das ist ja eine tolle Reise. Die Bilder sind wirklich toll. Da jann man echt neidisch werden. DIe Landschaft in Chile scheint der absolute Traum zu sein.