Der erste Monat: Sehr intensiv und emotional. Wir waren überwältigt von unseren beiden perfekten, gesunden Babys. Haben gelernt, mit ihnen umzugehen, sie zu pflegen. Sie haben viel geschlafen und wir haben uns jedes Mal gefreut, wenn sie aufgewacht sind.
Der 2. Monat: Viel stillen, wickeln, spazieren und schlafen. Sie haben alle 3-4 Stunden Hunger, auch nachts. Alles läuft gut, wir haben uns eingespielt. Marco arbeitet an 3-4 Tagen in der Woche, da bin ich mit den Babys alleine. Das ist anstrengender, aber es klappt. Ich gehe viel mit ihnen laufen, werde körperlich fitter. Ende des zweiten Monats gab es eine Stillkrise, wo ich das erste Mal geweint habe (abgesehen von den Tränen des Glücks auf der Heimfahrt vom Krankenhaus). Bis dahin hatte ich vollgestillt und nun gab es 1-2 Flaschen pro Tag (insgesamt). Es war aber auch ein bisschen befreiend, nicht ganz alleine für die Ernährung zuständig zu sein. So konnte Marco eine ins Bett bringen (meist Antonia) und ich habe Beatrice einschlafgestillt.
Den 3. Monat haben wir größtenteils in Deutschland verbracht. Unsere erste Reise, mit dem Zug zur Familie in Edingen. Weihnachtsmarktbesuche, Freunde in Stuttgart besuchen, in Heidelberg und Mannheim unterwegs sein. Volles Programm 16 Tage lang. Das erste Weihnachten gefeiert. Die Mädels haben alles super mitgemacht, wir wissen genau, was sie brauchen und so klappt alles, was wir uns vornehmen.
Zum 4. Monat musste ich wieder anfangen zu arbeiten, zunächst 4 Tage die Woche. Freitags war ich bei ihnen und Marco ging arbeiten. Es klappt alles gut, im Büro hat sich einiges verändert, ich pumpe ab und fange erst um 10 Uhr an mit arbeiten. Abends komme ich heim und stille. Das ist willkommene Ruhezeit zum Abschalten und Runterkommen. Dank des Tisches kann ich dabei im Internet surfen und mich auf den neuesten Stand bringen. Marco kocht derweil, dann essen wir, die Mädels sitzen mit am Tisch oder spielen nebendran. Sie haben eine selbstgemachte Spielmatte und liegen viel auf dem Bauch.
Im 5. Monat bin ich sogar geschäftlich für einen Tag (von 4:00-23:00) außer Haus, das kriegen wir alle 4 aber gut hin. Marco schafft den Alltag mit den beiden gut, auch wenn es anstrengend ist. Er arbeitet freitags und samstags im Restaurant, Sonntag ist unser Familientag, wo wir etwas unternehmen.Freitags unternehme ich alleine etwas mit den Babys, entweder zu dritt oder ich besuche Bekannte, meist auch mit Kindern. Gerne bin ich auch draußen mit ihnen, sie dürfen das Gras, den Sand und die Erde fühlen. Sie sind interessiert an allem und gucken aufmerksam durch die Gegend. Es macht Spaß, ihnen die Welt zu zeigen.
So auch im 6. Monat. Dieser endet mit einem Besuch unserer Freunde in Deutschland, die ein gleichaltriges deutsch-chilenisches Mädchen haben, ein toller Austausch. Die Babys fangen an, sich wahrzunehmen, spielen aber meistens für sich selbst am Spielbogen und kommen immer höher.
Der 7. Monat begann mit der ersten Erkältung und dem ersten selbständigen Umdrehen. Ab dem Zeitpunkt ging es mit der Mobilität rasend voran: Durch den Flur rollen, robben, sie kennen nun fast das gesamte Wohnzimmer.
Wir fangen mit der Beikost an, es ist anstrengend , kostet Zeit, Geduld und Mühe. Stillen war so viel einfacher, aber sie brauchen nun mehr Energie und weitere Nährstoffe.
Zum 8. Monat haben wir uns einigermaßen organisiert mit dem Essen, es klappt etwas besser. Sie können abgestützt einigermaßen im Hochstuhl sitzen. Ich arbeite jetzt wieder 5 Tage die Woche und Marco am Wochenende. So haben wir wenig Familienzeit, nur abends unter der Woche. Gut, dass die beiden nach wie vor spät ins Bett gehen, so kann ich sie auch noch genießen, bei ihnen sein und spielen. Wir gewöhnen uns an den neuen Rhythmus, haben aber auch Besuch.
Im 9. Monat haben sie sitzen gelernt, das war ein großer Schritt, der für uns vieles einfacher macht. Sie sind auch froh darüber, die Welt nun von oben sehen zu können und es gibt vielfältige Spiele und Bewegungen, die sie jetzt entdecken können.
Der 10. Monat bringt weitere Zähne, nun haben sie je 4. Es ist anstrengend bei uns zu Hause, wir wünschen uns eine Auszeit, eine Pause. Meine Mutter hütet sie für eine Stunde, dass wir zusammen essen gehen können. Immerhin, aber der Alltag bleibt hart.
Während dem 11. Monat haben wir eine Mitbewohnerin zuhause. Das ist eine Umstellung. Wir essen und schwätzen zusammen, sie spielt ein Weilchen mit den Kindern, wir haben mal etwas Ruhe. Geburtstage werden auch gefeiert und wir hatten schöne Besuche. Es ist Sommer, sie spielen viel auf dem Balkon und baden jeden Tag. Das macht ihnen Riesenspaß. Das Krabbeln haben sie perfektioniert und auch solche Schwellen wie die zum Balkon werden erklommen. Sie können für eine kurze Zeit stehen bleiben mit festhalten, wenn man sie hinstellt. Sie ziehen sich auch hoch, am Sofa, Bett, Tisch und Stuhl.
Zu Beginn des 12. Monats können sie selbständig rückwärts vom Sofa oder Bett krabbeln. Ihr Erreichungsradius hat sich erweitert, nun müssen wir noch mehr aufpassen, was wir wo liegen lassen, denn sie bekommen alles in die Finger. Sie wollen sich bewegen, klettern und können Treppen hinaufkrabbeln. Wir fliegen nach Chile.
2 Kommentare:
Wahnsinn oder, wie schnell doch alles ging? In zwei Wochen steht unser erster Geburtstag an, ich finde es so spannend, wie toll doch die Entwicklung im ersten Jahr ist. Sie lernen so viel! :-)
Schönes "Tagebuch", den "Wahnsinn" von Steffi kann ich nur bestätigen. Die Entwicklung ist wirklich unglaublich.
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