ja, die Tage sind schön so. In der Uni gibt es inzwischen einiges zu tun und ich bin froh, dass ich beschäftigt bin. Wie haben viele Gruppentreffen und wenn wir da effizient sind und was geschafft bekommen, habe ich immer ein Erfolgserlebnis. Das ist hier nämlich nicht selbstverständlich, dass jeder sich einbringt, etwas beitragen will oder eine eigene Meinung hat. Naja, ich hab Glück mit meinen Gruppen und wir kriegen alles hin. Mir macht es auch viel Spass, zuhause zu sitzen und an einem Thema zu arbeiten, weil ich weiss, dass am Ende was Gutes dabei heraus kommt. Deswegen freu ich mich schon, wenn ich mit meiner Thesis loslegen kann. Noch bin ich aber in der Recherche-Phase. Muss dem Prof einen kurzen Abriss über das Thema abgeben und dafür muss ich es natürlich vernünftig eingrenzen, eine sinnvolle und interessante Fragestellung entwickeln und schon ein bisschen Hintergrundwissen und Literatur haben. Da bin ich im Moment auch dabei.
Wenn ich nicht beim Schwimmen, Joggen, einkaufen oder in der Stadt bin. Achja, und nebenher surfe ich natürlich auch gerne sinnlos im Internet herum, naja bzw. lese ich auch häufig Zeitung im Internet. Aber so geht die Zeit recht schnell rum, wie ich empfinde. Mir macht es Spass, beschäftigt zu sein, ich brauche das. Und die Energie geht mir so schnell nicht aus, hatte ja einen eeeeewigen Sommer, der unglaublich entspannend war.
So war ich gestern in Französisch, danach im Training, danach haben wir Glühwein gemacht und auch getrunken, ich kam um 3 Uhr morgens heim, morgens haben wir uns für die Gruppenarbeit getroffen, dann hatten wir "Mundo Contemporáneo" - total öde, was er heute gelabert hat, er kommt nie zum Punkt, der Prof... Naja in der Mittagspause hab ich ne Viertelstunde geschlafen (Power-Napping nennt sich das!), zu Mittag gegessen und dann haben wir in der Vorlesung 2 Stunden Physik-Aufgaben gelöst. Das ist aber super gelaufen, wir 4 Deutschen Mädels haben gut zusammengearbeitet und jetzt haben wir das meiste verstanden. Nächste Woche ist Prüfung. Ja, und nach der Vorlesung bis jetzt sass ich noch an einer anderen Sache, einem Bericht, den wir bis morgen abgeben müssen. Der ist aber auch erfolgreich fertiggestellt.
Und so freu ich mich auf den nächsten schönen Tag morgen!
Freitag, 23. April 2010
Mittwoch, 21. April 2010
Unsere Wohnung und unsere Pläne
So, ein bisschen werde ich jetzt noch von meinem Leben hier zu Hause in meiner Cabaña erzählen. So sieht sie aus! Die rechte Hälfte, mit der Nr. 3, ist unsere Wohnung. Oben rechts ist unser Schlafzimmer und nebendran mein "Studierzimmer. Unten befindet sich das Wohnzimmer, die mini-Küche und das Badezimmer. Das ist ungefähr 1 qm gross, damit aber immer noch grösser als das von unserer vorherigen Wohnung. Ausserdem passen hier meine Hände ins Waschbecken. Wie man sieht, haben wir unglaublich viele Regale und Ablagemöglichkeiten...
Und das hier ist die lebensgefährliche Treppe, die ich schon einmal erwähnt habe. Mit ein paar Weinchen zu viel oder ein paar Stunden Schlaf zu wenig am Morgen, bin ich schon einige Male hoch, aber auch runtergefallen. Architektur made in Chile!
Naja, dafür habe ich heute dieses schöne Teil gekauft, das unser Küche optisch aufwertet und auch noch praktisch ist. Das will ich auch mitnehmen nach Deutschland, da kann man ja alles mögliche reintun. Hach, ich liebe Artesanía jeder Art!
Solche Holzarbeiten sind typisch für Valdivia, ich bin heute kurz durch den Mercado artesanal durchgelaufen und hab mir die diversen Produkte angesehen. Es gibt alles, von Zitronenpressen, Serviettenhaltern, Schlüsselbrettern, Spielzeug, Ohrringen bis zu Schiffen, Schneidebrettern und Lesezeichen aus Holz. Uvm. Schön, schön. Irgendwie bin ich schon in dem Stadium, dass ich mir vorstelle, dass wir bald hier weg sind und was für Andenken ich aus dieser Zeit mitnehmen möchte.
Andererseits haben wir auch noch viele Pläne:
In Osorno befindet sich der nächste "Jumbo"-Supermarkt, in dem es eben unter anderem auch diese Spezialität gibt. Eigentlich gibt es in jeder chilenischen Stadt einen Jumbo, aber in Valdivia eben nicht. Und manche Produkte gibt es eben nur dort zu kaufen. Das ist also der Zweck unserer Reise. Wir haben auch schon Bestellungen von Ricardo und Christopher, die ebenso am deutschen Meisterjäger interessiert sind. Deswegen haben wir geplant, für diese Sammelbestellung an einem Tag morgens hier mit dem Bus loszufahren, in Osorno den Jumbo zu finden, irgendwo zu Mittag essen und nachmittags wieder nach Valdivia zu fahren. So kommen wir auch mal raus hier und sehen mal eine andere Umgebung.
Und das hier ist die lebensgefährliche Treppe, die ich schon einmal erwähnt habe. Mit ein paar Weinchen zu viel oder ein paar Stunden Schlaf zu wenig am Morgen, bin ich schon einige Male hoch, aber auch runtergefallen. Architektur made in Chile!
Naja, dafür habe ich heute dieses schöne Teil gekauft, das unser Küche optisch aufwertet und auch noch praktisch ist. Das will ich auch mitnehmen nach Deutschland, da kann man ja alles mögliche reintun. Hach, ich liebe Artesanía jeder Art!
Solche Holzarbeiten sind typisch für Valdivia, ich bin heute kurz durch den Mercado artesanal durchgelaufen und hab mir die diversen Produkte angesehen. Es gibt alles, von Zitronenpressen, Serviettenhaltern, Schlüsselbrettern, Spielzeug, Ohrringen bis zu Schiffen, Schneidebrettern und Lesezeichen aus Holz. Uvm. Schön, schön. Irgendwie bin ich schon in dem Stadium, dass ich mir vorstelle, dass wir bald hier weg sind und was für Andenken ich aus dieser Zeit mitnehmen möchte.
Andererseits haben wir auch noch viele Pläne:
- Wir wollen nach Curiñanco oder Mehuín fahren, das sind so Küstendörfer hier in der Nähe. Noch ist das Wetter ja meistens schön, da wollen wir einen Picknickkorb packen und mit einer Decke, Zeitschriften und Musik aufs Land fahren. Da freu ich mich schon drauf, auch wenn noch gar nicht sicher ist, wann, wie und mit wem wir das machen.
- Marco und ich wollen nach Osorno fahren, das ist die nächste Stadt hier, etwa 2-3 Stunden entfernt. Da gibt es nichts zu sehen und die Stadt hat auch einen ziemlich negativen Ruf, weil dort die Lebenserwartung 8 Jahre geringer ist als im Rest von Chile, auf grund von geringem Bildungsstand, geringer Ärztedichte, hoher Arbeitslosigkeit, schlechtem Wetter, hohem Raucheranteil und der Tatsache, dass die Mehrheit der Bevölkerung landwirtschaftliche Arbeiten nachgeht. Naja, davon lassen wir uns nicht abschrecken, touristisch hat Osorno ja auch nichts zu bieten, denn wir sind auf der Suche nach etwas ganz anderem:
In Osorno befindet sich der nächste "Jumbo"-Supermarkt, in dem es eben unter anderem auch diese Spezialität gibt. Eigentlich gibt es in jeder chilenischen Stadt einen Jumbo, aber in Valdivia eben nicht. Und manche Produkte gibt es eben nur dort zu kaufen. Das ist also der Zweck unserer Reise. Wir haben auch schon Bestellungen von Ricardo und Christopher, die ebenso am deutschen Meisterjäger interessiert sind. Deswegen haben wir geplant, für diese Sammelbestellung an einem Tag morgens hier mit dem Bus loszufahren, in Osorno den Jumbo zu finden, irgendwo zu Mittag essen und nachmittags wieder nach Valdivia zu fahren. So kommen wir auch mal raus hier und sehen mal eine andere Umgebung.
- Ausserdem wollen Bine und ich irgendwann Pucón kennen lernen. Die Gringos (Austauschstudenten) waren dieses Wochenende dort und von den Fotos und Erzählungen her war diese Reise beneidenswert. Ich war zwar schon 2007 in Pucón (vom 1.1. bis 3.1., wen ich mich richtig erinnere, das war direkt nach meinem Praktikum, und das hat ja am 31.12.06 geendet) und es war auch sehr schön, aber besonders viel habe ich nicht gesehen oder erlebt. Ausser dem sensationellen Naturerlebnis (See, Vulkan, Landschaft), dem coolen Rafting, dem Am-Strand-Liegen und Partymachen. Vielleicht geht Marco auch mit oder nur wir zwei... Mal schauen, aber das ist eine Idee, die in unseren Köpfen herumspukt.
- Ob es was wird oder nicht, wissen wir noch nicht und es hängt vor Allem von meinem Praktikum ab und von anderen Dingen, wo man noch nicht weiss, wie sie sich entwickeln ($$$), aber wir würden gerne nach Punta Arenas und / oder Brasilien. Hach, das wär so schön! Es gibt natürlich noch andere Traumziele (Nicaragua, Kuba, Costa Rica, Venezuela, Mexico), aber diese erscheinen im Moment eher unerreichbar... Vielleicht irgendwann in der Zukunft. Hoffentlich.
Woche mit Party und Vorlesungen
tja, wir waren mal wieder Party machen letzten Mittwoch nach dem Schwimmtraining. Erst waren wir in einer gemütlichen Bar, die "Legado" heisst und haben da die Happy Hour mit leckerem Tequila Sunrise und sonstigen Cocktails ausgenutzt. Danach sind wir weitergezogen ins "Strike", angetrieben vom Hunger und haben eine Platte mit chilenischen Leckereien bestellt. (Sopaipillas, Carne, Pebre) Es gab auch Karaoke und wir haben ordentlich mitgesungen. Die Fotos gibts hier.
Donnerstag war ein ganz normaler Tag mit Vorlesungen: Mundo Contemporáneo, wo über aktuelle Themen in Chile, aber auch über globale Anliegen gesprochen wird. Dafür sollen wir immer die Zeitung lesen und relevante Artikel ausschneiden, um am Ende des Semesters eine Arbeit darüber zu schreiben. Natürlich in Gruppenarbeit, wie sonst alles hier. Die zwei Chilenen, mit denen wir in der Gruppe sind, scheinen aber ganz ehrgeizig, im Vergleich zu anderen, eher fauleren Kommilitonen, zu sein. Morgen treffen wir uns, um schon mal erste Ergebnisse zu besprechen. Bin mal gespannt, was da raus kommt und ob sie überhaupt zum Treffen kommen.
Donnerstag abend waren wir auch noch gemütlich was trinken, aber nur in einer Kneipe hier in der Nähe. War aber ein netter Abend. Da war ich dann froh, dass ich freitags erst um 15:50 Vorlesung hab. Hatte also genügend Zeit, um gemütlich zu frühstücken zusammen mit Marco und noch ein paar Sachen vorzubereiten. Die Vorlesung ging bis 18:00 und direkt im Anschluss haben wir noch eine Gruppenarbeit erledigen müssen. Das ging super, ich bin so glücklich mit meiner Gruppe. Alle waren daran interessant, die Aufgabe schnell und effizient zu erledigen. Das ist sonst nicht der Fall. Ausserdem haben sich alle beteiligt und es kamen gute Diskussionen zusammen und ich denke, dass unser Ergebnis ausgezeichnet ist. Da ging es um einen Vergleich zwischen verschiedenen Fallstudien zum Thema "Emprendimiento" / Entrepreneurship. Sehr interessant, aus dieser Vorlesung kann ich immer viel mitnehmen und sie ist immer sehr praxisorientiert und wir von 2 Professoren gehalten, die selbst eigene Unternehmen führen.
Nach der Gruppenarbeit bin ich direkt ins Training und hab den Rest des Abends zu Hause verbracht, während Marco auf Tour gegangen ist. Am Samstag wars dann umgekehrt, da bin ich alleine, bzw. mit Bine und Silvana (einer anderen Deutschen, die hier studiert und die wir hier kennengelernt haben) in die Disko gegangen. Allerdings erst nach einem zünftigen Pizza- und Weinabend bei Familia Castillo (Bines Gastfamilie und gleichzeitig Freunde von uns). Da hatten wir einen sehr unterhaltsamen Abend mit lustigen Geschichten und super Stimmung.
Sonntag hab ich mich ziiiemlich übel gefühlt, hab schon seit langem nicht mehr so Party gemacht. Nachmittags habe ich meinen meinen liebsten Freundinnen in Deutschland geskypt. So ein Gespräch unter Freundinnen tut so gut. Ich freu mich so sehr, dass ich euch habe! ♥ ! Hatten uns so einiges zu erzählen, hach, es war herrlich!
Mittwoch, 14. April 2010
Vamos a la playa
Bine und ich haben das schöne Wetter heute dazu genutzt, an den Strand zu fahren (20 min und 50 cent weg). Hach, herrlich war das! Die Sonne, das Meer, der feine Sand... Da waren wir mal wieder froh und stolz darauf, hier in Chile zu sein. Wir haben schöne Fotos geschossen von uns und uns gemütlich in den Sand gesetzt, Kekse gegessen und deutsche Zeitschriften gelesen und viel darüber gelacht, was da alles für Zeug drin steht. Die Rückfahrt in den wackelnden Micro war ein bisschen einschläfernd, und so verbringe ich den restlichen Abend gemütlich ins Bett gekuschelt mit Laptop und Zeitung.
Samstag, 10. April 2010
Was ich gerne hätte
- aber erst in Deutschland haben werde:
- aber erst in Deutschland haben werde:
- Nachttisch
- Bademantel
- Katze
- 10 Paar Schuhe mehr (mindestens)
- bequemes Sofa
- bequeme Stühle
- Musikanlage
- ausgedruckte Fotos
- Poster / Bilder / Fotos / sonstiger Wandschmuck
- schöne Wohnungsdekoration
- eine gut eingerichtete und praktische Küche
- Spülmaschine
- Badezimmer grösser als 1,5 qm
- eine ständig warme Wohnung
- eine weniger lebensgefährliche Treppe als die von hier
- billige, aber gute Kosmetikartikel
- Waschmaschine
- Weingläser
- Wanduhr
- Festnetztelefon
- Handyvertrag
tja, alles Dinge, die ich hier nicht habe und ohne die auskommen muss. Klappt ganz gut bis jetzt, aber trotzdem sehe ich mich danach, so leben zu können, wie es mir gefällt.
Höhen und Tiefen im Land der Extreme
Warum eigentlich dieser Titel?
Nun ja, Chile ist nunmal ein Land der Extreme:
Nun ja, Chile ist nunmal ein Land der Extreme:
- in Bezug auf die Geografie: Chile ist bekannterweise das längste und gleichzeitig schmalste Land der Welt. Hier findet man Wüsten, Vulkane, Meer, Seen, Gletscher, Inseln, alles in einem Land. Die trockenste Wüste der Welt, der höchste Berg Südamerikas und die südlichste Stadt der Erde, alles befindet sich hier.
- die dazugehörigen Temperaturen und Klimata sind natürlich ebenso unterschiedlich
- extrem ist Chile auch in Bezug auf die Erdbeben, wie ich dieses Mal am eigenen Leib erfahren durfte
- ausserdem muss man auch die sozialen Unterschiede und die ungleiche Einkommensverteilung nennen, die sich im täglichen Leben stark bemerkbar machen und eine der wichtigsten politischen Herausforderungen darstellen (allerdings steht Chile im Vergleich zu seinen lateinamerikanischen Nachbarn in diesem Bereich ganz gut da)
Die Lebensumstände sind so unterschiedlich zwischen den Gesellschaftsschichten, wie man es sich gar nicht vorstellen kann und trotzdem lebt jeder auf seine Weise weiter und ist Teil der selben Nation. Selbst in meinem sozialen Umfeld gibt es gravierende Unterschiede in Bezug auf Lebensweise und Einstellungen.
Vielleicht kommen mir diese Unterschiede nur so "extrem" vor, weil ich die Gesellschaft von aussen betrachte mit meiner deutschen Einstellung und mich hier als Besucher fühle. Aber im täglichen Leben hat man mit so unterschiedlichen Personen zu tun und vom Verhalten dieser Personen kann es manchmal abhängen, ob man einen guten, einen schönen Tag gehabt hat oder ob man sich nur mit Problemen beschäftigen musste. Es gibt nämlich Menschen, die einem nur das Leben schwer machen. Das sind dann die "Tiefen", von denen ich spreche. Egoisten, Faulenzer, denen ihr Gegenüber und das ganze Land total egal sind und die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und das auch raushängen lassen. So macht das Leben keinen Spass, wenn einem nur negativer Wind entgegenschlägt.
Dann gibt es aber auch wieder das komplette Gegenteil davon: Es gibt so viele Leute, die unglaublich herzlich sind und alles dafür tun, damit es ihrem Gegenüber und ihrem gesamten Umfeld gut geht. Die Hilfsbereitschaft und Grossherzigkeit kennt manchmal keine Grenzen. Das sind dann die Momente, wo man positiv überrascht ist und wo ich eine tiefe Dankbarkeit verspüre, hier in Chile zu sein und so etwas erleben zu dürfen.
Aber wie gesagt, es gibt eben das eine und das andere Extrem.
Manchmal klappt alles noch viel besser und viel einfacher als gedacht, (besser und einfacher als in Deutschland) aber manchmal wird einem auch das Leben so viel schwerer gemacht, dass man fast daran verzweifelt.
Ich glaube, dass ich all dieses als so extrem empfinde, weil ich so von der deutschen Kultur geprägt bin und alles damit vergleiche, sozusagen mit einer "deutschen Brille" durch das Leben gehe. Allerdings weiss ich nicht, ob alle Deutschen, die in einem beliebigen Ausland leben, ähnliche Erfahrungen machen oder ob es nur eine Sichtweise von mir allein ist, die mit meiner Entwicklung und meinen Erfahrungen zu tun hat.
Mein Stundenplan und meine Woche
| Mittwoch | Donnerstag | Freitag |
11:30-13:00 | | Mundo Contemp. | |
14:10-15:40 | Energía | ||
15:50-17:20 | Energía | Gestión | |
17:30-19:00 | Französisch | | Gestión |
Wobei es natürlich immer irgendetwas zu tun gibt. Dienstag morgen war ich dann noch in der Stadt, ein paar Dinge erledigen, aber danach hab ich einen doch eher längeren Mittagsschlaf eingelegt. Das viele Laufen macht auch ein bisschen müde, an manchen Tagen laufe ich zweimal zur Uni und einmal in die Stadt, da kommen schon einige Kilometer zusammen. Naja, im Moment bin ich froh, überhaupt laufen zu können, weil das Wetter noch angenehm ist.
Mittwochs haben wir uns mit der Arbeitsgruppe getroffen (Pamela, Trinidad, Bine und ich), um unsere Aufgabe zu erledigen. Hatten einen Artikel über die Gründe und Auswirkungen des Stresses, den wir bearbeiten sollten. Ist auch ganz gut gelaufen, wir sind vorangekommen. Wobei Bine und ich uns nicht wirklich an die Arbeitsweise hier anpassen können. Anstatt dass man ein Brainstorming macht, das Thema bespricht und danach auf die Gruppenmitglieder aufteilt, setzt man sich hier zusammen und versucht, zu 4 die passende Formulierung zu finden, mit der jeder einverstanden ist. Da dauerts natürlich eine Weile, bis man eine Seite geschrieben hat....
Deshalb haben wir uns heute (Freitag) auch nochmal getroffen, um das fertig zu stellen. Die Note haben wir auch schon und das zeigt, dass wir unsere Arbeit ganz gut gemacht haben, abgesehen von ein paar Rechtschreibfehlern (peinlich...).
Der Französischkurs macht immer Spass, wir sind eine kleine Gruppe und lernen uns so persönlich kennen, wir sind insgesamt 6. Plus die Professorin, die auch nur 5 Jahre älter ist. Dieses Mal haben wir Tabu gespielt auf Französisch. Mit ein paar Problemen, aber mit viel lachen.
Ausserdem war das erste Schwimmtraining! Endlich!!! Ich hatte eine so lange Schwimm-Abstinenz, 4 Monate musste ich ohne Training aushalten. Ich war zwar die einzige am Mittwoch, hab aber die Stunde im Wasser gut ausgenutzt. Jetzt heisst es: Wieder in Form kommen!
Donnerstag waren die Vorlesungen:
Mundo Contemporáneo heisst soviel wie "aktuelles Geschehen in der Welt". Da müssen wir Zeitung lesen und die wirklich wichtigen Themen herausfiltern und ausschneiden und am Ende des Semesters eine Arbeit darüber schreiben. Ausserdem wir in der Vorlesung diskutiert und es ist interessant, die Meinung der anderen über wichtige politische/sonstige Geschehnisse zu hören. Wobei es auch erschreckend ist, das einzelne Leute überhaupt keine Ahnung haben, was in der Welt los ist und sich auch keine Meinung bilden können, das heisst, einfach gar nichts sagen und wenn sie gefragt werden, nur "weiss nicht" sagen. Ich finde es total wichtig, sich für das Weltgeschehen zu interessieren. Natürlich kriegt man nicht alles mit, aber irgendeinen Kommentar hat man doch zu allem. Naja, das Fach ist interessant, der Prof ist Träger des alternativen Nobelpreises und war Präsidentschaftskandidat hier in Chile vor ein paar Jahren. Er hat auch mehrere Bücher geschrieben, Institutionen gegründet, war Rektor der Uni hier und ist auch sonst wohl recht intelligent. Allerdings auch ein bisschen komisch. Nicht alle seine Meinungen kann ich teilen. Aber lernen tut man viel bei ihm und ich finde es sehr interessant, sich mit diesen Themen zu beschäftigen.
Energía ist eine Vorlesung, bei der es um Energiewirtschaft geht. Allerdings sind wir im Moment eher beim physikalischen Teil, das heisst, wir lernen Formeln, um Energie quantifizieren zu können und der Energiegewinn/-verlust auszurechnen. Hochinteressant auch, diese Vorlesung geht vorbei wie im Fluge, auch wenn ich mich an die 9. Klasser erinnert fühle mit den Schaltplänen, Formeln und Symbolen, die wir da anwenden.
Dienstag, 6. April 2010
Joggen und Murtas
Eigentlich wollte ich heute schwimmen gehen, aber das Schwimmbad war geschlossen...
Also bin ich joggen gegangen. Das macht mir hier besonders viel Spass, weil ich jedes Mal neue Wege gehe und so die Umgebung kennenlerne. Wie schon die letzten Male beim Joggen hab ich dieses überwältigende Gefühl, diese einmalige, fast unberührte Naturlandschaft bewundern zu können. Es ist so schön hier! Ich entdecke immer wunderbare, fast schon geheimnisvolle Orte. Nächstes Mal muss ich die Kamera mitnehmen, denn es gibt einige tolle Fotomotive.
Ausserdem wachsen am Wegrand immer Brombeeren und Murtas. Davon habe ich heute welche probiert und sie sind sehr lecker! Murtas gibt es nur hier im Süden Chiles, die sind ein typisches Gewächs und hier wird viel Marmelade, Sirup und Nachtische daraus gemacht. In den anderen Regionen Chiles ist das eine gefragte Delikatesse.
Sonntag, 4. April 2010
Hauptsächlich Party
Donnerstag Abend haben wir Mädels (Freundinnen von Cota aus Santiago und Bine) uns bei Cota zuhause getroffen und eine Weile geschwätzt und sind danach noch in eine Bar gegangen und haben gemütlich eine Piscola (Pisco+Cola), in meinem Fall Pisco mit Ginger Ale getrunken und uns unterhalten. Bin relativ spät heimgekommen.
Den Karfreitag haben Marco und ich zuhause verbracht, ganz gemütlich.
Samstag waren wir einkaufen und haben lecker Tacos und abends Quesadilla gegessen.
Danach war Party mit den Gringos angesagt. Gringos sind US-Amerikaner und in diesem Fall sind sie zum Auslandssemester hier, aber im Grunde genommen gehts ihnen mehr ums Party machen.... Haben uns erst zuhause getroffen bei einem Mädel der Gruppe. Ich hatte fertig-Mango-Sour dabei. Das ist eines von meinen Lieblingsgetränken.
Es ist ein Cocktail, der aus Pisco (Traubenschnaps), Mangosaft und Zitronensaft zubereitet wird.
So praktisch, dass man ihn schon fertig gemixt kaufen kann und dann auch noch zu einem Preis von 3,50 Euro! Ich bin begeistert davon! Damit ist die Party für mich gerettet. Es gibt auch noch andere Geschmacksrichtungen bzw. neue Kreationen, zum Beispiel mit Honig. Auch interessant, hab ich ebenfalls am Samstag ausprobiert. Die Stimmung war schon angeheizt, als wir in die Disco gefahren sind. Da haben wir den Rest der Nacht tanzend verbracht. Da kam alles an Musik, was man sich vorstellen kann. Teilweise in einer seltsamen Reihenfolge: Reggaeton, Twist, Rock, Shakira, Tom Jones, Elektro, 80er... alles durcheinander! So war für jeden was dabei.
Naja, früh morgens sind wir nach Hause gelaufen, begleitet von diversen Strassenhunden und mit Zwischenstopp bei der Terpel (Tankstelle). Eine sehr gelungene Nacht! Aber mit einigen Nachfolgen am nächsten Tag...
Nachmittags haben wir ein bisschen Ostern gefeiert bei Familie Castillo. Bine hat eine gelungene Donauwelle gebacken und hat ein Toblerone-Mousse serviert. Ausserdem gab es Streuselkuchen mit Himbeeren, Murta und Quitte. Sehr, sehr lecker alles! Achso, und der "Gringo" Christopher hat Twice baked Potatoes gemacht, die ich auch probieren durfte und sehr empfehlen kann. Wir sassen noch bis abends spät zusammen und haben uns nett unterhalten. Ein schöner Ostersonntag also. Ich hab sogar kleine Schokohasen geschenkt bekommen!
Samstag, 3. April 2010
Entspannung, Party und Nachbeben
So, jetzt komm ich endlich mal wieder zum bloggen. Der PC war kaputt und musste formatiert werden. Und dann ging das Internet 3 Tage nicht. Ärgerlich, solche Sachen.
Naja, aber jetzt sitze ich draussen in der Sonne vor unserer Wohnung. Es ist herrliches Wetter, blauer Himmel und die Sonne brennt auf der Haut. So ist es schön, ich geniesse dieses Wetter. War vorhin schon joggen und mit der unberührten Natur hier und den Flüssen, auf denen die Ausflugsschiffe herum fahren, habe ich das Gefühl bekommen, noch in den Ferien zu sein. So fühlt es sich aber auch sonst an, Uni hab ich nämlich kaum und Sport auch nicht. Also hab ich nicht wirklich viel zu tun und bin mehr am Party machen und entspannen.
Ich habe 3 Vorlesungen, die ich besuche: dienstags, donnerstags und freitags. Allerdings war "Einführungswoche" für die Erstsemestler und da sind letzte Woche alle Vorlesungen nachmittags ausgefallen. Also war ich nur einmal in der Uni in der ganzen Woche.
Dienstag abend waren Marco, Bine und ich auf einer Elektronik-Party unter freiem Himmel. Das war mehr wie ein Konzert, mit Bühne, DJ und billigen Getränken. Stimmung war gut, Bine und ich haben ein bisschen getanzt und später sind wir noch auf die After-Party in einer Bar gegangen. Eine gelungene Nacht also, haben viel Spass gehabt.
Mittwochs war eine Kennenlern-/Party-Veranstaltung von unserem Studiengang aus. Da habe ich viele von den Leuten wiedergetroffen, mit denen ich letztes Semester zusammen studiert habe und die jetzt fertig sind mit dem Studium. War sehr nett, dieses Wiedersehen.
Mittwochs war eine Kennenlern-/Party-Veranstaltung von unserem Studiengang aus. Da habe ich viele von den Leuten wiedergetroffen, mit denen ich letztes Semester zusammen studiert habe und die jetzt fertig sind mit dem Studium. War sehr nett, dieses Wiedersehen.
Mit einem Franzosen und einem Kolumbianer sind wir dann noch bei ihnen zuhause was trinken gegangen. Die beiden sind dieses Semester zum Austausch nach Valdivia gekommen und da gibt es natürlich viel zu erzählen. Mit denen haben wir uns gut verstanden und es werden bestimmt noch einige gemeinsame Abende folgen. Die Jungs sind dann noch in die Disko gegangen, aber ich habe mich früh verabschiedet, weil ich am nächsten Morgen früh in die Uni musste, um noch eine Abschlussprüfung des letzten Semesters nachzuholen. Das war ein Gespräch mit der Professorin vom Fach Unternehmensberatung. Ist gut gelaufen und die Note ist auch dementsprechend. Darüber habe ich mich sehr gefreut und ausserdem noch neue Motivation für das neue Semester geschöpft.
Freitag abend waren Bine und zwei Austauschstudenten aus Oregon zusammen weg. Ich musste ihnen das Nachtleben von Valdivia zeigen und das hat ihnen auf den ersten Blick sehr gefallen. Zuerst waren wir in der Bar des Casinos und haben lecker Cocktails getrunken, danach sind wir weitergezogen in eine Karaoke-Bar, wo die Stimmung steil angestiegen ist und wir alle Lieder mitgegrölt haben - egal ob wir den Text kannten oder nicht.
Allerdings gab es an dem Abend gleich zwei Nachbeben: Ein reelles und ein psychologisches: Das erste war, als wir gerade oben in der Skybar sassen. War grad so schön am erzählen, als es plötzlich anfängt, zu wackeln. Ich halte inne und schaue Bine an: "Spürst du das auch?" "Ja" Es hat sich sehr seltsam angefühlt, vorallem mit den Bildern der Überwachungskamera vom "richtigen" Erdebeben am 27. Februar im Kopf. Dieses Video war gerade am Tag vorher an die Öffentlichkeit gelangt und ich empfinde es als sehr schockierend. Das ist die Skybar des Casinos, wo wir ab und zu was trinken. In Valdivia war das Erdebeben ja nicht ganz so stark, aber weil es eben das 12. Stockwerk ist, hat sich das eben so ausgewirkt.
Freitag abend waren Bine und zwei Austauschstudenten aus Oregon zusammen weg. Ich musste ihnen das Nachtleben von Valdivia zeigen und das hat ihnen auf den ersten Blick sehr gefallen. Zuerst waren wir in der Bar des Casinos und haben lecker Cocktails getrunken, danach sind wir weitergezogen in eine Karaoke-Bar, wo die Stimmung steil angestiegen ist und wir alle Lieder mitgegrölt haben - egal ob wir den Text kannten oder nicht.
Allerdings gab es an dem Abend gleich zwei Nachbeben: Ein reelles und ein psychologisches: Das erste war, als wir gerade oben in der Skybar sassen. War grad so schön am erzählen, als es plötzlich anfängt, zu wackeln. Ich halte inne und schaue Bine an: "Spürst du das auch?" "Ja" Es hat sich sehr seltsam angefühlt, vorallem mit den Bildern der Überwachungskamera vom "richtigen" Erdebeben am 27. Februar im Kopf. Dieses Video war gerade am Tag vorher an die Öffentlichkeit gelangt und ich empfinde es als sehr schockierend. Das ist die Skybar des Casinos, wo wir ab und zu was trinken. In Valdivia war das Erdebeben ja nicht ganz so stark, aber weil es eben das 12. Stockwerk ist, hat sich das eben so ausgewirkt.
Und das zweite, eher psychologische Nachbeben fand statt, als wir in der Karaokebar waren und wie gesagt sehr gut drauf waren und viel Spass hatten. Plötzlich wurde die Musik ausgemacht und der Animateuer hat alle Anwesenden um eine Schweigeminute geben. Es war nämlich genau 3:34, es war der 27.März, also genau einen Monat nach dem Erdbeben. Es war sehr schwierig und schockierend, diesen Moment in der Stille nochmal so durchzuleben und vorallem an alle Geschädigten, Toten und Trauernden zu denken. Es war schlimm. Wir sind dann auch direkt aufgestanden und heimgefahren, weil uns in dem Moment die Lust auf Party machen erstmal vergangen ist. Wenn alles so still ist, ist man mit seinen Gedanken alleine gelassen und natürlich sind die in einem solchen Moment nicht gerade positiv. Ich hab mich sogar schuldig gefühlt, niemandem wirklich geholfen zu haben und nur zuzuschauen, wie die Menschen leiden. Auch wenn es vielleicht nicht "mein" Land ist, habe ich doch unglaublich viel Mitgefühl. Es ist eben viel krasser, wenn so eine Katastrophe in dem Land stattfindet, wo man sich gerade befindet. Wenn man von Deutschland aus die Nachrichten hört und so etwas schreckliches passiert, besteht aber doch immer noch eine gewisse Distanz an Kilometern, aber auch an Gefühlen. So habe ich es zumindest erlebt.
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