Dienstag, 8. November 2011

Rio in Bildern

Der Ausblick von unserem Hostel war schonmal das Beste. Auf der großen Terrasse, direkt über der Copacabana haben wir gefrühstückt und abends den Vollmond beobachtet, wie er sich im Meer spiegelt. Einfach traumhaft. Und am ersten Tag wurden wir direkt mit einer Fliegershow begrüßt. Die Flugzeuge haben verschiedene Piroutten und Loopings gedreht, sind auf dem Kopf in Formation geflogen und haben mit den Kondensationsstreifen Bilder in den Himmel gemalt (ein Herz, den Zuckerhut, etc.). Ein einmaliges Erlebnis.


Da wir direkt an der Copacabana gewohnt haben, konnten wir so den Strand gut erkunden und haben uns auch gleich den ersten Sonnenbrand geholt. Das Meer ist ganz schön kalt für Atlantik und die Wellen auch recht hoch. Richtig schwimmen konnte man nicht. Aber die Stimmung ist natürlich einmalig, die Brasilianer sind einfach immer gut drauf. Der Strand von Ipanema ist sogar noch besser, dort wurde ein Surf-Wettbewerb abgehalten und demnach war einiges los. Überall wird frisches Kokosnusswasser zur Abkühlung verkauft. Ich habe es mir natürlich auch schmecken lassen und das Urlaubs- und Strandfeeling absolut genossen.
Neben dem Kokoswasser habe ich auch andere brasilianische Spezialitäten kosten dürfen: Açai, eine besondere Beere (meine Natura-Lieblingscreme wird auch daraus hergestellt), frischen Maracuya-Saft auf der Straße, Rohrzuckersaft frisch gepresst mit Eis, hausgemachte Limonade, Caipirinha und die diversen brasilianischen Gerichte, die wir bei den verschiedenen Buffett-Restaurants ausprobiert haben. Sehr praktisch, diese Art, zu essen, vorallem für Touristen. Alles in Allem kann man sagen, dass Brasilien ein angenehmes Reiseland ist, mit guter Infrastruktur und effizientem Transportsystem.

Die perfekten 3 Tage in Rio wurden mit einem Besuch zum Christo Redentor auf dem Corcovado-Berg abgeschlossen, ebenfalls ein einmaliges Erlebnis. Die Aussicht von da oben über eine der größten Städte der Welt und die besten Strände der Welt ist wirklich beeindruckend. Die Statue im Abendlicht zu bestauen, ist ebenfalls ein ganz besonderer Anblick. Wir waren auch sehr spät dort und deswegen relativ einsam dort oben, da der größte Touristenansturm bereits abgeebbt war.

Nach dem Besuch auf dem Berg haben wir uns ins Szene-Viertel Lapa begeben, um ein zünftiges Rio-Abschiedsessen zu genießen. Die Suche war auch recht erfolgreich und wir haben viel vom Leben der Cariocas mitbekommen und die Stadt hat uns ganz in ihren Bann gezogen. Es war einfach herrlich dort!

Aussicht vom Christo auf die Lagoa Rodrigo de Freitas
Leider musste auch der schönste Urlaub vorbei gehen, und ging es nach ausgiebigem Kofferpacken und sehr wenig Schlaf zum Flughafen. In Salvador de Bahia haben wir die Zwischenlandung genutzt, bevor es über den großen Teich wieder nach Deutschland ging. Der Empfang war sehr herzlich und wir sind glücklich, wieder zurück zu sein und haben viel Enthusiasmus für die Zeit der Eingewöhnung und des Neuanfangs. Der Job in Holland ist gesichert, der entscheidene Anruf kam gerade noch rechtzeitig, bevor wir zum Strand aufgebrochen waren und so ist schon wieder das nächste Ziel vor Augen: Rotterdam, Niederlande.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Rio de Janeiro

 Nach der dreitägigen Fahrt im Bus sind wir gut in Rio angekommen. Wir hatten Spass, es war ganz angenehm, wir konnten uns gut einrichten, da wir die vordersten Sitze ergattert hatten und so gab es auch genügend Raum für Beine, Rucksack, Taschen, Essen und Trinken. Es ging echt gut, gelangweilt haben wir uns gar nicht, aber stattdessen die Landschaft genossen und viele Fotos gemacht. Die Klimaanlage hat uns das Leben im Bus auch leichter gemacht, da es ab Argentinien sehr warm wurde. Eine einmalige Erfahrung, so eine Reise und ein gelungenes Abenteuer noch dazu. Kann ich nur empfehlen. 
Und nun sind sind wir in der "cidade maravilhosa", der wunderbaren Stadt, RIO DE JANEIRO. Das Leben hier ist unglaublich: Sonne, Sommer, Strand, Entspannung. Zum Urlaub machen ist es wirklich perfekt. Uns gefällt es super, wir haben coole Leute kennengelernt, waren hier im Barrio Leme, wo wir wohnen, unterwegs, waren in einer modernen Mall (Konsumismus, wie hab ich dich vermisst in Chile), im Supermarkt, in einer Favela und heute am Strand der Copacabana. Ausserdem haben wir gegrillt, Caipirinha gemacht und die Leute im Hostel kennengelernt. Jeder hat so seine eigene Geschichte zu erzählen. 

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Es geht los!

Koffer gepackt, verabschiedet, alles bereit für die grosse Reise. Um 6:10 gehts los nach Santiago und von dort aus nach Rio.. Am Sonntagmorgen um 2 Uhr kommen wir an, das Hostel ist reserviert und wir werden erwartet. Endlich Sonne, Strand und Urlaub! Herrlich wirds!

Dienstag, 18. Oktober 2011

Ein Tag in Concepción

Direkt in Rancagua angekommen, traf ich meinen Schwiegervater, der mir sehr lieb ist, sehr müde an, da er einen Umzug hinter sich hat von seinem Arbeitsort in Concepción (da wo das Epizentrum des Erdbebens war) nach Zuhause und nur ein paar Minuten vor uns angekommen ist. Das geliehene Auto musste er am nächsten Tag dort wieder zurückgeben und da ich noch nie in Concepción war, habe ich ihn spontan begleitet. Marco und seine Familie haben ein paar Jahre dort gelebt und 2 seiner Brüder sind dort geboren, so dass öfters mal Geschichten über den Ort erzählt werden und mir so schon seit längerem Neugier gemacht haben, die Stadt kennenzulernen. Und so ergab sich die praktische Möglichkeit, ihn zu begleiten und den Tag für eine Stadtrundfahrt zu nutzen.
Um 7 Uhr morgens sind wir abgefahren am Sonntag und dank der guten Unterhaltung auch gar nicht eingeschlafen. Bei den zwei Kaffeepausen an den Raststätten haben uns ein gutes Frühstück schmecken lassen und den ruhigen Morgen genossen. Seit Längerem hatten wir uns nicht gesehen und da gab es so einiges zu erzählen, vor Allem, weil diese 3 Wochen für uns beide sehr intensiv sind. Und gerade in so einer Umbruchphase wir der unseren geht einem ja so einiges durch den Kopf, was man gerne los wird.
Mein Schwiegervater und ich haben sowieso so eine besondere Verbindung und verstehen uns ausserordentlich gut. Wie den Rest der Familie werde ich Tonin sehr vermissen, wenn wir wieder zurück in Deutschland sind. Denn wer weiss, wann wir uns wiedersehen? So geniessen wir die Tage hier, so gut es gehen, unterhalten uns viel mit der Familie und wollen morgen ein Grillfest auf dem Hügel veranstalten. Ansonsten ist das gemeinsame Mittagessen der Höhepunkt des Tages, wo wir alle versammelt sind und noch lange beieinander sitzen bei einer guten Unterhaltung.

Heute kam auch noch eine sehr schöne Skype-Unterhaltung mit meinen Eltern hinzu, die mir das Herz erwärmt hat und die Vorfreude noch einmal gesteigert hat. In anderthalb Wochen sind wir da!!

Montag, 17. Oktober 2011

Abschied Valdivia

Unser Abschied von Valdivia wurde ein voller Erfolg! Nach schönen Wochen mit Freunden, entspannter, schöner Arbeit, viel gemeinsamer Zeit und einem angenehmen gemeinsamen Alltag, haben wir uns am Freitag von Valdivia verabschiedet. D.h. genauer gesagt, wurden wir verabschiedet. Eigentlich wollten wir gar nichts veranstalten, da wir ja wirklich schon genug Party gemacht haben, arbeiten mussten bis 21 bzw 24 Uhr und noch den letzten Koffer packen mussten, bevor es am Samstag morgen um 12 Uhr los ging. Aber unsere Freunde haben uns alle besucht, im Lokal des Tejazo haben wir erst einen guten Wein getrunken, von Edgardo spendiert und gute Gespräche geführt. Schön, wenn man Freunde gefunden hat, die einem etwas wert sind und wo die Freundschaft andauern wird, auch über die Distanz. Viele gute Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse haben wir Revue passieren lassen und so die schöne Erfahrung verfestigt. Als die Polizei kam, sind wir in den Minimercado umgezogen und konnten dort etwas entfesselter weiterfeiern, mit Musik und Tanz. Und Jägermeister.
Das Abschiedsgeschenk sind 2 Fahnen mit den Widmungen unserer Freunde darauf. Ein wunderschönes, persönliches Geschenk, was uns bestimmt noch lange begleiten wird und uns an die tolle Zeit erinnern wird.
Die Abfahrt am nächsten Morgen ist gut gelaufen, auch wenn sich unsere Mägen ein bisschen gedreht haben beim ersten Anfahren.. Konnten alle Koffer gut unterbringen und haben eine sehr angenehme Fahrt in der Cama-Klasse gehabt. Mit viel schlafen und entspannen gingen die 11 Stunden schnell vorbei und wir wurden von der Familie glücklich willkommen gehiessen. Für 4 Tage bleiben wir hier in Rancagua, bevor es los geht nach Brasilien.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Last month in Valdivia

Der Imbiss "TEJAZO" ist eröffnet. Am Mittwoch gings los, erst die Eröffnung im kleinen Kreis, mit Freunden und Bekannten und ab da dann für das allgemeine Publikum. Alle Kunden sind äusserst begeistert und loben das Essen in den höchsten Tönen. Marco freuts natürlich, auch wenn er darauf vorbereitet war. Er ist in seinem Element und arbeitet jeden Tag mit viel Freude und Enthusiasmus. Das freut mich natürlich wiederum. Endlich ist es soweit, wir haben so lange darauf gewartet. Jetzt muss Marco die Lehrlinge dabei anleiten, in seinem Stil die angebotenen Speisen zuzubereiten. Als Kochlehrer macht er sich auch gut. Alles super also. 
So gehts eben mit dem routinierten Leben weiter, ich arbeite nach wie vor im kleinen Laden, jeden Tag von 14-21 Uhr. Morgens kümmere ich mich um diverse Angelegenheiten, die erledigt werden müssen, habe zum Beispiel meinen alten Computer und meine alte Kamera verkauft, Sachen ausgemistet und eine Kiste zusammengestellt mit Dingen, die ich verkaufen will. So gehts weiter, das Zimmer wird leerer. Die Busfahrkarten nach Rio sind inzwischen gekauft und die Flugtickets sind auch in unserem Besitz. Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Das Hostal in Rio ist reserviert und hoffentlich klappt das mit dem Shuttle-Bus, da wir um 2 Uhr morgens am Busterminal ankommen. 
Ansonsten geniessen wir das Leben in Valdivia, so gut es geht, machen Party, treffen Freunde, ich war noch ein letztes Mal am Strand in Niebla mit einer Freundin, habe Papa rellena gegessen und Empanadas, die Sonne genossen und noch ein letztes Mal die Füsse im Pazifik nass gemacht. So arg kalt war er gar nicht, aber trotzdem fand ich es wahnsinnig, dass Leute da schwimmen gegangen sind. Das Wetter ist beständig kühl, wärmer als 15 Grad wird es kaum. Regen, Wolken und Sonne wechseln sich ab. Also ganz angenehm. 
Richtig tanzen waren wir im Rio, unserer neuen Lieblingsdisko, hier ein paar Impressionen. Diese durchgetanzten Nächte zu guter Musik und leckeren Drinks werden mir auf jeden Fall fehlen, die Stimmung hier ist einfach unvergleichlich. 

Freitag, 30. September 2011

Rio, wir kommen!

 Es ist vollbracht! Wir haben unseren Flug nach Deutschland gebucht!  
Am 27. Oktober kommen wir an in Frankfurt. 
Ansonsten sieht unser Zeitplan aus wie folgt: 
Bis zum 15. Oktober: Arbeiten in Valdivia (45 Stunden pro Woche, ohne freie Tage, aber in der Nachmittagsschicht), Freunde treffen, Party machen, richtig verabschieden, packen, etc.. 
16. Oktober: Fahrt nach Rancagua, bei der Familie sein und verabschieden
20. Oktober: Fahrt nach Rio de Janeiro im Bus (62 Stunden / 120 Euro)
23.-25. Oktober: Rio, Strand, Caipirinha geniessen
26. Oktober, 11:15 Ortszeit: Abflug nach Deutschland, über Salvador de Bahia mit 6 Stunden Aufenthalt dort. 
27. Oktober: Ankunft um 9: 25 in Frankfurt
Fotos by Saskia Schaus

Erstes Grillen im Imbiss

Nachdem wir den Mittwoch im Bus nach Valdivia verbracht haben, ging es am nächsten Tag gleich los mit Arbeiten bzw. Bedienen im Riñimarket, also im Tante-Emma-Laden, über dem wir wohnen. Wir sind zurückgekommen, damit Marco den Imbiss eröffnen kann, aber er ist leider immer noch nicht fertig.  Für mich war sowieso vorgesehen, im Laden zu arbeiten, aber jetzt begleitet mich Marco auch. Die erste Woche haben wir nur 5 Stunden am Tag gearbeitet, das war sehr entspannend und der Tag geht schneller rum. Ansonsten haben wir ja nichts zu tun.


Am Sonntag hat Edgardo zum Fleisch essen in den Imbiss eingeladen. Marco hat natürlich gegrillt. Ich habe Pisco Sour gemacht und danach gings mit Wein weiter. Die engsten Freunden waren mit dabei und durften bei der Einweihung der Friteuse und des Grills dabei sein. Die Pommes sind wirklich gut geworden und haben eine Qualität, die man sonst nicht in Valdivia finden kann.
 Auch eine gute Sauce / Pebre gabs dazu.  
Alles super und lecker, bis auf ein technisches Problem: Da der Ofen nicht von einem Architekten o.ä. konzipiert wurde, sondern einfach losgebaut wurde, füllt der Rauch des Grills den ganzen Raum d.h. das gesamte Lokal. Da muss also jetzt noch nachgefeilt werden und der Abzug geändert oder neu gebaut werden. Ansonsten ist alles klasse und es ist sehr schön, endlich vor Ort zu sein und die tolle Einrichtung und das Ambiente zu geniessen. 


Ansonsten geht hier auch ziemlich viel Party ab, da wir nachmittags arbeiten und erst um 14 Uhr anfangen, gibts es genügend Möglichkeit, auszuschlafen. Einmal waren wir in der neuen Disko "Epicentro 1960" mit den Jungs. Und am nächsten Tag kamen Freunde zu uns und danach sind wir in die Rio-Bar gegangen, wo Marco und ich Paar-Tanzen gemacht haben und mit unserer Performance sogar gewonnen haben! Eine unvergessliche Nacht auf jeden Fall, wo mir bei einem gewagten Move an der Säule die Hose gerissen ist... 

Freitag, 23. September 2011

dieciocho

Die letzte Zeit ging schnell vorbei: Bei Entrelagos habe ich mich verabschiedet, mich dann intensiv um meine Thesis gekümmert und ein paar daran gesessen, um sie herunterzuschreiben. Als dann noch Korrekturen verlangt wurden von einem Professor, musste ich mir noch express-mässig ein neues Thema anlesen und ein paar Seiten ergänzen. Auch dass habe ich zügig hingekriegt. Es gab noch terminliche und kommunikative Schwierigkeiten mit der Uni, weswegen der Termin zur Verteidigung dreimal verschoben wurde. Wir waren ziemlich sauer, weil wir die Bustickets schon gekauft hatten und jedesmal wieder zur Terminal fahren mussten, um sie umzutauschen. Am Ende hat alles gut geklappt, ich habe erfolgreich präsentiert, die eingebundenen Exemplare abgegeben und sofort meine Note bekommen. Somit bin ich jetzt wirklich eine fertige Bachelor-Betriebswirtin. Endlich!
Meine neu errungene Freiheit habe ich auch gleich genutzt und bin direkt nach der Verteidigung in den Bus nach Rancagua gestiegen, wo wir die Woche des 18 de septiembre, des chilenischen Nationalfeiertages, verbracht haben. Dazu gehört das volle Programm mit:

  • gemütlichen Stunden im Kreis der Familie
  • täglichen gemeinsamen Mittagessen
  • Geburtstagsfeier der Oma mit Torte, grossem Familientreffen, Grillen und Wein
  • Empanadas selbst machen 
  • Terremoto (ein Drink namens "Erdbeben") trinken
  • Sonne und frühlingshafte Wärme geniessen
  • jede Menge Feiern und offiziellen Anlässen zum 201. Jahrestag der chilenischen Unabhängigkeit
  • ausgelassener und entspannter Stimmung
Hierzu das passende Video, was unsere Woche in Rancagua in der "Región del Libertador O´Higgins" zusammenfasst.

Montag, 5. September 2011

Abschied Entrelagos

Hier ein paar Fotos von meinem Abschied am Freitag bei Entrelagos. Es wurde ein feierliches Mittagessen mit allen Verwaltungsangestellten veranstaltet, es gab leckeres Fleisch (wie immer) und zum Anlass einen besonderen Wein. Die Reden kamen auch nicht zu kurz und so war es eine zünftige Feier.


Ich wurde auch mit einem sehr schönen Geschenk bedacht: Handgemachte Kupferohrringe mit extra Aufsteller. Wie man sieht, bin ich sehr glücklich darüber.

Vom Einkäufer Manolo, der auch für das Materiallager verantwortlich ist, wurde ich mehrmals mit der importierten Schokolade, seinem ganzen Stolz, fotografiert. Insgesamt waren alle traurig, die sich von mir verabschiedet haben, aber sie wünschen mir viel Erfolg, da sie wissen, dass ich in Deutschland mehr Möglichkeiten habe, mich zu entfalten.

Montag, 29. August 2011

Diese Woche war ein bisschen crazy!

Montagabend waren wir einkaufen, den Dienstagmorgen habe ich mit dem Schneiden von Mini-Glückwunschkarten verbracht und dann kam das unmoralische Angebot meiner Chefin. Erst fragte sie mich, welches meine Pläne für den Rest des Jahres sind und ich antwortete: Nach Deutschland gehen, arbeiten, meinen Bachelortitel in Empfang nehmen, bei der Familie sein. Und dann bot sie mir an, ihr bei einigen Projekten zu helfen und so weiter arbeiten zu können. Eigentlich hatte sie mir vor 3 Wochen gesagt, dass mein Vertrag zu Ende ist und dass es keine Möglichkeit für mich gibt, weiter zu bleiben, dass es keine Stelle für mich gibt und dass meine Arbeit auch von den bestehenden Angestellten (inklusive ihr) übernommen werden kann. Jetzt hat sie aber wohl darüber nachgedacht und gemerkt, dass es doch einiges zu tun gibt und ich ihr eine grosse Hilfe bin. Nur ist es leider ein bisschen zu spät. Dadurch bin ich in die bessere Position gelangt und habe ihr gesagt, dass ich bereits Pläne habe und es sich für mich überhaupt nicht lohnt, weiter für sie zu arbeiten, vorallem bei dem Gehalt. Zwar bot sie mir einen erfolgsabhängigen Bonus an, aber ich habe trotzdem abgelehnt. Die Zeit bei Entrelagos ist für mich vorbei, das ist mir schon länger klar und seit sie mir mitgeteilt hatte, dass ich nicht weiter bleiben kann, d.h. von Seite des Unternehmens überhaupt kein Interesse an mir besteht, habe ich mich darauf eingestellt und mich auf Deutschland vorbereitet. Dabei ist mir noch klarer geworden, was für Möglichkeiten ich dort habe, was ich alles leisten und schaffen kann. Und im Gegensatz dazu ist meine Position und meine Aufgaben (auch mit den "neuen Projekten") ziemlich lächerlich. Vorallem hört sich es aus dem Mund der Chefin immer interessant und wichtig an, aber inzwischen habe ich schon genügend Erfahrung im Unternehmen, um zu wissen, dass die Realität ziemlich weit davon abweicht. Und die Realität der letzten Monate war nicht so ideal. Natürlich habe ich immer zu tun gehabt, aber was mich am meisten gestört hat, dass ich eben keine klare Position oder Aufgabe habe. Immer ging es darum, hier und dort auszuhelfen, dieses und jenes kurzfristig zu erledigen. Verständlich, dass das nicht besonders erfüllend oder herausfordernd ist. Und so ist mir eben klar geworden, dass ich bei Entrelagos keine Zukunft habe. So war es für mich persönlich nicht schwer, das Angebot abzulehnen, auch wenn mir viele Menschen davon abgeraten haben. Der andere Nachteil ist, dass der Imbiss so langsam Form annimmt, nachdem 8 Monate lang so gut wie nichts passiert ist. Jetzt arbeiten mehrere Personan daran, ihn so schnell wie möglich fertig zu stellen und es fehlt wirklich nicht mehr viel. Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis er wirklich eröffnet wird und Marco anfängt, zu arbeiten. Ob wir das noch erleben?
Wir wollen eigentlich nur noch 2 Wochen hier bleiben, bis mein Pass ankommt. Dann packen wir unsere Koffer und fahren nach Rancagua, um den Geburtstag von Marcos Oma und den Nationalfeiertag mit der Familie zu feiern. Und danach fliegen wir nach Deutschland. Das ist unser Plan.

Am_Freitag habe ich schon die entsprechenden Geschenke gekauft, da dies meine letzte Gelegenheit war, den Fabrikverkauf auszunutzen. Jetzt bleiben mir nur noch 3 Tage auf der Arbeit und ab Donnerstag habe ich vorerst Ferien. Auf jeden Fall sind es emotional angespannte Tage, die ich durchlebe, manchmal weiss ich gar nicht, was ich denken soll und fühle mich ein bisschen verloren. Von daher freue ich mich auf Deutschland, weil man dort eher weiss, an was man ist und mehr Sicherheit hat. Zumindest kommt es mir so vor. So werde ich mich also verabschieden müssen hier, auf der Arbeit habe ich es noch nicht allen Kollegen gesagt und bin gespannt auf die Reaktionen.

Am Freitag waren wir mal wieder tanzen im RIO, gestern bei einer Freundin und heute haben wir bei ihr lecker gekocht, Wein getrunken und den Regen genossen. Und genau jetzt sitze ich neben dem Feuer auf dem Sofa und lasse die Woche an mir vorbei ziehen, um mehr Klarheit zu bekommen und noch besser vorbereitet zu sein auf das, was kommt.

Sonntag, 21. August 2011

Goodbye Valdivia


 
Ich kann es gar nicht glauben, dass ich nur noch anderthalb Wochen arbeite. Dann ist alles vorbei. Die Zeit hier in Valdivia, die Chocolatería, ich werde es hinter mir lassen. Gerade jetzt geniesse ich noch alles; wenn man weiss, dass man geht, kommen einem die üblichen Probleme ganz klein und unbedeutend vor. Es ist ganz angenehm so. Wenn man doch immer das Schöne geniessen und das Schlechte ignorieren könnte. Man macht sich keinen Kopf, sondern konzentriert sich auf das, was man in der letzten Zeit lieb gewonnen hat und vermissen wird. Hoffentlich wird dann der Abschied nicht so traurig, aber ich glaube nicht. Wir sind gut vorbereitet, unsere Zeit in Valdivia ist vorbei, das fühlt man. Es war eine tolle Erfahrung, hier gewesen zu sein und eine spannende, interessante Zeit.
Wandel tut gut, gibt Energie, aber kostet auch Energie, viele Gespräche, viele Gedanken, viele Entscheidungen und natürlich einiges an Planung. Im Moment bin ich auf Jobsuche, das ist auch so ein Thema. Bin dabei, mich umzuschauen, was es denn so gibt, was mich denn interessieren könnte, wo ich hin will, was ich von einem Job erwarte, was ich nicht will, welche Chancen ich suchen. Das dauert natürlich eine Weile, zu recherchieren, man kommt von einem zum anderen und entdeckt so einiges. Ich bin ja so weit weg von Deutschland, dass ich mich an so Vieles gar nicht mehr erinnern kann. So langsam kommt aber einiges zurück, ich erinnere mich an Dinge, Gefühle, Gedanken, Vorgänge, Zustände. Und bin gespannt darauf, dies alles wieder zu erleben. Gespannt und neugierig. Aber ein bisschen Angst schwingt auch mit, ich weiss nicht, ob ich mich anpassen und mich an das Leben dort gewöhnen kann.

Montag, 15. August 2011

Campo und Party

Gestern hat mich eine Freundin eingeladen, mit ihr auf das Landstück ihrer Eltern mitzukommen. Also sind wir raus aufs Land gefahren, haben die Ruhe und Einsamkeit dort genossen, der Vater die Kühe untersucht und ihnen Medikamente gegeben. Wir beide haben sind währenddessen über die umliegenden Felder gelaufen, ständig begleitet vom Hund, der um uns herum gesprungen ist. Der Himmel sah sehr schön aus, wir haben den Sonnenuntergang angeschaut, die frische Luft genossen und uns einfach nur frei gefühlt. Mal aus der Stadt herauskommen und das ursprüngliche Landleben zu sehen, ist sehr erfrischend. 
 Abends gings aber wieder zurück ins übliche Stadtleben: Party, alkoholische Getränke, Nacht durchtanzen. Coty hat uns auch begleitet und wir waren im Carrée, wo wir mal wieder abgegangen sind.

Ruhe und Party

Vorletztes Wochenende habe ich Bine verabschiedet, die zurück nach Deutschland gegangen ist. Sie war für ein paar Tage hier in Valdivia und so habe ich sie an einem schönen sonnigen Samstagnachmittag besucht, um uns mal wieder richtig auszutauschen. Bei ein paar Tassen Tee haben wir es uns gemütlich gemacht und hatten uns so einiges zu erzählen. Abends war ich dann mit Marco aus und wir haben die valdivianische Nacht unsicher gemacht. Wie immer hatten wir viel Spass. 

Diese Fotos sind von diesem Wochenende, am Freitag waren wir in meiner neuen Lieblingsdisco. Nach 2 Jahren in Valdivia haben wir dieses Lokal entdeckt, was sich RIO nennt und sind das erste Mal hineingegangen. Es war unerwartet gut, wir haben uns wohl gefühlt, aber ich ärgere mich, dass wir so lange gebraucht haben, es zu entdecken. Es ist einfach perfekt für mich, die Musik gefällt mir gut, die Leute und die Atmosphäre sind angenehm. Die Getränke sehr lecker, bis jetzt habe ich noch keinen so guten Cosmopolitan getrunken! Ausgezeichnet! Und die Dame an der Bar ist so nett und bedient uns gut. Ich bin begeistert!

Sonntag, 7. August 2011

Temuco

Nachdem ich an meinem Geburtstag abends Fieber bekommen habe und die folgenden 3 Tage im Bett verbracht habe mit Mandelentzündung, sind wir am Donnerstag, den 28.7. nach Temuco gefahren, um dort meinen Pass zu beantragen. Die Busfahrt haben wir uns mit Tee und Frühstück angenehm gemacht, während wir durch die herbstliche, winterliche Landschaft des Südens gefahren sind. Gute Gespräche gehören auch dazu, die paar Tage extra zusammen haben uns gut getan, da wir gerne zusammen sind und uns nie auf den Geist gehen, genau im Gegenteil, wir geniessen jede gemeinsame Minute und besonders auf so einer Reise ist das Qualitätszeit!
Es wurde ein sehr schöner, harmonischer Tag in Temuco, in der Botschaft ist alles gut gelaufen, habe meine digitalen Fingerabdrücke und die Unterlagen abgegeben und danach haben wir die Stadt erkundet. Sind durchs Zentrum gelaufen, haben die verschiedenen Läden besucht, waren im Jumbo, haben zu Mittag gegessen und weiter herumgeschaft. Auch den Markt haben wir besucht, der uns begeistert hat mit seinen guten Angeboten. Die Fotos sind von der Plaza. Endlich mal aus Valdivia herauszukommen und eine andere Stadt zu sehen, hat uns beide sehr erfrischt. Eine neue Umgebung, andere Strassen, freundlichere Leute und ein bisschen Stadtfeeling. Im Vergleich zu Temuco ist Valdivia nur ein ländliches Dorf. Wie gesagt, grosse Begeisterung auf unserer Seite, wir haben so viele neue Dinge entdeckt und angeschaut und dabei viel Spass gehabt.
Am Nachmittag haben wir uns noch in ein gemütliches, typisches Café gesetzt und ich habe einen äusserst leckeren Cappuchino mit Manjar und Leche condensada getrunken und einen speziellen Apfelstrudel mit Rosinen mir schmecken lassen. Ein Gedicht! Einfach ein toller, gelungender Tag und eine willkommene Abwechslung zum Alltag, der so langsam Überhand genommen hat und mich ein bisschen angeödet hat.

Geburtstag Nr. 24

Hatte einen wunderschönen Geburtstag! Am Samstag haben wir erst gut eingekauft und dann angefangen, Pizza zu machen, begleitet von guter Musik und leckerem Rosé-Wein. Die Pizzen sind natürlich gut geworden und so war der erste Teil der Feier schonmal gesichert. Weil mein Geburtstag dieses Jahr an einem Sonntag war, haben wir natürlich schon samstags angefangen. Es kamen Freundinnen zu Besuch, mit denen wir angestossen haben und einen netten Abend verbracht haben. Und vor lauter Unterhaltung und Spass haben, habe ich ganz vergessen, als es 0:00 geworden ist. Marco hat mich darauf aufmerksam gemacht und mich dann mit einem Geschenk überrascht. Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass es keine Geschenke gibt dieses Jahr und wir lieber sparen wollen für die Zeit in Deutschland. Deswegen war ich total auf einen Geburtstag ohne Geschenke eingestellt. Dann gab es aber doch etwas für mich und ich war total begeistert, wie man auf diesen Videos sehen kann. Bin ziemlich ausgeflippt und hab mich gefreut wie ein kleines Mädchen über seine neue Barbie. Hehe der Wein hat aber bestimmt auch gut zu meiner ausufernden Freude beigetragen.... Seht selbst... Im Nachhinein kann ich nur lachen über meine Reaktion. Und überhaupt ist es ja ein bisschen seltsam, sich selbst auf Video zu sehen. Naja, die Geschenke sind auf jeden Fall sind auf jeden Fall toll und haben genau meinen Geschmack getroffen: Jede Menge Kosmetik von meiner  Lieblingsmarke Natura, Ohrringe, eine hochwertige Bürste, Parfums, Nagellacke in tollen Farben, eine praktische und schöne Geldbörse und dazu noch diese herrlich romantische Dose! Pure Begeisterung! Es kamen dann noch weitere Dinge dazu, nachdem ich das Foto geschossen habe und auch von meiner Lieblingskollegin im Büro Emelina wurde ich mit Geschenken bedacht. So lieb von ihr! Hätte ich gar nicht erwartet.
 Zum Tanzen ging es dann nach dem Geschenkeöffnen in die New City Bar, um die Nacht unsicher zu machen. Wie üblich hatten wir viel Spass und sind abgegangen wie nie! Eine unvergessliche Nacht!
Am nächsten Tag haben wir natürlich ausgeschlafen und uns dann daran gemacht, das 2. Geburtstagsessen vorzubereiten: 3,7 kg Schweinerippen (Spareribs) im Ofen, mit Kartoffeln und Salat dazu. Ein paar Geburtstagsanrufe habe ich auch bekommen, die mich sehr gefreut haben. Und dann die ganzen lieben Glückwünsche aus dem Internet! Unglaublich, wie viele Leute mir gratuliert haben und nette Worte gefunden haben. Das hat mich glücklich gemacht und ich hatte wirklich einen wunderschönen Tag!

Montag, 18. Juli 2011

Ausflug zu den Thermen

 Gestern morgen sind Anke und ich um 6 :20 Uhr in die Micro (Minibus)  eingestiegen, die uns zu den Thermen von Liquiñe bringen sollte. Es war natürlich dunkel und kalt, aber wir haben uns gut eingepackt mit Decken, Mützen, Jacken und dicken Socken. Tee und Kekse waren unser Frühstück. Der erste Höhepunkt war unser Zwischenstopp bei einem Ofen an der Autobahn, wo "Tortillas de rescoldo", in Asche gebackenes Brot verkauft wird. Dort haben wir zugeschaut, wie das Feuer vorbereitet wird, uns am Ofen gewärmt und auf unser frisches Brot gewartet, während es hell wurde. Dann ging es weiter, durch den Regen, durch die südchilenische Landschaft, immer in Richtung Anden. Hier ein paar Eindrücke von der Fahrt: 

Wie es so üblich ist, muss auch ein irgendetwas schief gehen und so ist unserem Bus nach 5 Stunden die Achse gebrochen. Die Strassen sind auf dem Land in keinem besonders guten Zustand, es sind Kieswege mit tiefen Löchern, ohne Begrenzung oder Markierungen. Die Brücken bestehen aus 2 Holzplanken, eine für jede Seite der Räder. Und nach unten gehts in die Wildnis. Man sieht Wasserfälle, Wildwasserflüsse, viele Schafe, Kühe und vereinzelt auch ein paar Häuser. Da im Moment auch Winter ist und es selbst in Valdivia manchmal 0 Grad hat, haben wir dort in den Anden auch Schnee zu Gesicht bekommen.
Nachdem wir im kaputten Bus 40 Minuten gewartet haben und der Fahrer erfolgreich versucht hat, etwas zu reparieren, hiess es, dass wir abgeholt werden vom 2. Bus und uns dieser wieder zurück nach Valdivia bringt. Darauf hatten Anke und ich natürlich gar keine Lust, wir waren inzwischen durchgefroren (Heizung gibt es in der Micro nicht) und wollten einfach nur ins heisse Wasser. Und weiteren 5 Stunden in der kalten Micro konnten wir auch nichts abgewinnen. Selbstverständlich gibt es dort auf dem Land wo wir uns befanden, weder Handynetz, noch Zivilisation noch öffentlichen Nahverkehr. So haben wir uns entschieden, den Rest zu laufen, es fehlten nur noch 5 Kilometer. Uns war alles egal und wir haben uns auf den Weg gemacht. Ein Stück weit konnten wir trampen und sind so nur noch die letzten 500 meter gelaufen. Da hatte es dann schon angefangen, richtig zu schneien. Wir kamen aber glücklich an, sahen den Wasserdampf, der aus den heissen Thermen herausstieg, haben schnell den Eintritt bezahlt und ausgezogen und uns in dieses herrlich warme Wasser begeben. Fotos gibt es leider nicht, weil alles voll mit Dampf war. Die Entspannung war perfekt, wir haben herumgeplanscht, die Wärme (ein sehr geschätztes Gut) genossen und uns die Hände aufweichen lassen, bis sie ganz voller Falten waren.
Es war recht voll mit Leuten, die sich in den nahegelegenen Cabañas einnisten, das Wochenende dort verbringen, grillen und baden. Es gab auch eine Sauna und Badewannen, wo man ein bisschen einsamer war. Wir haben ein paar kleine Mädels kennengelernt, für die wir DIE Attraktion waren und die uns tausend Fragen gestellt haben. Deutsch wollten sie auch von uns lernen. Auf jeden Fall waren sie lustig und süss, so dass wir mit ihnen gespielt haben und der Tag schnell vorbeigegangen ist. Um 18 Uhr wurden wir wieder abgeholt, mussten uns aber leider auf dem Boden zwischen den Taschen einrichten, da es keine freien Plätze gab. Wir waren aber froh, überhaupt bei den Thermen gewesen zu sein und wieder sicher nach Valdivia zu kommen. Auch wenn es in dem Schneetreiben und mit seltsamen Motorgeräuschen zwischendurch zweifelhaft war. Die Leute sind ganz aufgeregt gewesen, da die meisten noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen hatten und sind fast durchgedreht, haben Fotos gemacht, gefilmt und nicht aufgehört, zu rufen "Está nevando, está nevando" ("Es schneit, es schneit"). So ging der Tag zu Ende, wir kamen gut zuhause an und sind todmüde, aber sehr entspannt und richtig sauber ins Bett gefallen. Es fühlt sich gut an, am nächsten Tag richtig fit und erholt aufzustehen und so haben wir die Energie genutzt, die Wohnung in Ordnung zu bringen, ich habe Brennholz geholt und später wieder meinen berühmten und beliebten Zitronenkuchen gemacht. Also ein entspannter Sonntag. Tut gut, endlich mal wieder herausgekommen zu sein aus Valdivia, etwas gesehen und erlebt zu haben und mal wieder eine neue Erfahrung gesammelt zu haben. Morgen ist dann der Abschied von Anke, da sie am Dienstag nach Santiago fährt und am Donnerstag zurück nach Deutschland fliegt. Für sie ist ein Jahr in Chile vorbei. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als sie letztes Jahr an meinem Geburtstag ankam und wie wir die erste Zeit hier zusammen verbracht haben. Von da an haben wir öfters etwas zusammen unternommen, uns zum Joggen oder Schwätzen getroffen, Party gemacht oder uns einfach nur so besucht. Nicht zu vergessen unsere sonntäglichen Ausflüge ins Kino, die nun leider Geschichte geworden sind. 

Samstag, 16. Juli 2011

Arbeitswoche im Juli

Endlich mal wieder eine schöne Woche auf der Arbeit. Seit Langem schon habe ich nicht so eine gute Zeit gehabt. So sah die Woche arbeitsmässig aus:
  • Habe ein paar Dinge erledigt, die mir bis dahin unmöglich erschienen: 
    • Soll-Ist-Vergleich der Vertriebssausgaben und Abgleich mit der Buchhaltung. 
    • Informationen gesammelt und aufbereitet zur vergangenen Weihnachtssaison
  • Für Javier Angebote eingeholt (bis jetzt haben wir noch nie zusammengearbeitet, dabei arbeite ich so gerne für Produktion)
  • Interessante internationale Transporttarife angeboten bekommen
  • Den Kanadier glücklich gemacht, so dass er mich in Valdivia besuchen will und mir Rosen mitbringen will
  • In der Produktion der Schokohunde für den Tag des Kindes geholfen, als es dringend war, weil wir den Liefertermin mit unserem Kunden Paris (mit dem ich auch viel in Kontakt war) einhalten mussten und die Gehäuse nicht rechtzeitig angekommen sind
  • Die Lieferzeiten dieser und anderer dringend benötigten Waren verfolgt und die schnellstmögliche Auslieferung verhandelt
  • Auch bei den Eichhörnchen und Nilpferden beim Verpacken geholfen, jede Menge Schleifen gemacht, Aufkleber aufgeklebt und Untersetzer zusammengebaut. 
  • Am Ende endlich ein bisschen Klarheit über die Rechnungen der Kunden bekommen
Und ausserhalb der Arbeit habe ich etwas lang Ersehntes erreicht: Endlich habe ich ein Visum!!! Konnte es diese Woche abholen und habe mich gleich bei der internationalen Polizei gemeldet und meinen Ausweis beantragt. Hach, wie lange hatte ich darauf gewartet! Letzten November habe ich es beantragt und inzwischen schon die Hoffnung verloren, es überhaupt noch zu bekommen. Was für eine Erleichterung!

Andererseits kann ich noch Folgendes erzählen: Die ganze Woche hat es geregnet, sogar geschüttet, wie aus Kübeln. Die Häfen sind schon seit Tagen gesperrt, deswegen gibt es auch keinen Fisch auf dem Fischmarkt. Den Regen mag ich aber, er ist so beruhigend. Es ist angenehm, beim Plätschern des Regens einzuschlafen oder durch die graugeregnete Landschaft zu fahren. Und beim Arbeiten, als wir alle in einer Linie zusammengearbeitet haben, um die Hunde fertigzustellen, wo wir mit den Chefs (die das vierfache von mir und das Zehnfache der normalen Angestellten verdienen) nebeneinander am Tisch standen, valdivianisches Radio gehört haben und den Regen auf das Dach trommeln hörten, hatte ich wieder so einen einmaligen, unvergesslichen Moment. Dieses Moment, wo man nur an das Hier und Jetzt denkt, glücklich ist und die Zeit stehen zu bleiben scheint und alle Probleme verschwinden. Der Tag und auch dieser Moment gingen dann aber genauso schnell vorbei wie alle anderen und am nächsten Tag war alles wieder halbwegs normal und Alltag eben. Was aber auch noch die Regel des Alltags unterbrochen hat, ist unser (Marco und meiner) spontaner Ausflug in die Mall am Donnerstag. Sind kanadisches Jogurteis (Yogen Früz) essen gegangen, welches aus gefrorenen Früchten und Jogurtmasse hergestellt wird mit einer Wundermaschine. Ansonsten haben wir die üblichen verdächtigen Läden angeschaut (CasaIdeas, PreUnic und Unimarc) und uns ein paar unnötige Luxusgüter gekauft: Geruchstütchen für das Schlafzimmer, speziellen Kaffee fürs Büro (den, den es dort gibt, mögen wir nicht), meine geliebten Hafer-Kakao-Kekse und meine spezielle Marmelade aus Waldfrüchten. Alles Dinge, die den Alltag ein bisschen lebenswerter machen. Im Büro ist die Stimmung aber auch wirklich sehr gut, wir hatten Besuch vom kleinen Borja (6 Monate alt, der Sohn meiner Chefin) und Javier erzählt uns immer von seiner kleinen Tochter Zoe (2 Monate) und was sie so anstellt. Inzwischen ist er wieder gut drauf, teilweise war er extrem angespannt, launisch und schlecht drauf und das färbt immer ab auf das Arbeitsklima bei uns. Aber wie gesagt, im Moment ist alles in Ordnung und hoffentlich geht es so schön weiter.
PS: Mañana will be a great day! Termas de Liquiñe con Anke en la micro!

Montag, 11. Juli 2011

Juli 2011 in Valdivia

Es gibt nicht besonders viel zu erzählen, hier läuft das Leben so vor sich hin. Mir gehts soweit gut, unter der Woche geht es um die Arbeit, die Zeit geht immer schnell rum und plötzlich ist schon Feierabend. Abends entspanne ich, am besten beim Schwimmen. Am Wochenende sind wir tagsüber zuhause, sitzen am Feuer, ich mache die Wäsche, letztes Wochenende habe ich wieder Lasagne gemacht und dann noch Leche Asada, einen typisch chilenischen Nachtisch. Am Mittwoch konnte ich ein bisschen früher nach Hause von der Arbeit, da ich einen Scheck auf der Bank tauschen musste und dann nicht nochmal extra aufs Land hinaus fahren sollte. Die paar freien Stunden habe ich sehr genossen. Habe Tageslicht gesehen! Und Frischluft geatmet! Zuhause habe ich mein Lieblingsessen gekocht, Reis mit Paprikagemüse. Einfach, schnell und lecker. Dann habe ich Marco ein bisschen Gesellschaft geleistet, er hat unten im Laden bedient. Haben unseren gemeinsamen Nachmittag genossen.
Hier noch ein Foto von letztem Wochenende, wir Mädels haben den Geburtstag von Chris, einer Brasilianerin gefeiert, in der Última Frontera. Dani und ich haben zusammen chilenischen Wein getrunken. Ansonsten waren Mädchengespräche, viel Gekichere und internationale Bekanntschaften angesagt. Ein schöner Abend und eine eiskalte valdivianische Nacht.
Gestern Abend haben wir 4 Mädels uns wieder getroffen, diesmal bei Dani zuhause und haben dort die Fortsetzung veranstaltet. Wieder mal ein lustiger Abend, es ist spät geworden und dummerweise hatte ich meinen Schlüssel vergessen, so dass ich über das Dach zuhause einsteigen mussten. Dat war mal ein Abenteuer.. Aber ich habe es überlebt und den Sonntag wie üblich mit ausschlafen, herrlichem Millonenfrühstück, am Ofen sitzen und skypen verbracht. So weit, so gut. Eine neue Woche beginnt. Auf dass sie genauso gut oder noch besser wird.

Montag, 20. Juni 2011

Juniwochenende


Wir waren mal wieder aus, zum tanzen, gestern. Letztes Wochenende haben wir unseren 4. Hochzeitstag gefeiert, aber ganz ruhig, zuhause, mit Caipirinha aus der Blumenvase. Gemütlich wars und ein schöner Abend. Mein Geschenk hat Marco überrascht und auch gut gefallen. Ich habe ihm ein Foto von uns, aber als Magnet, geschenkt. Den Tag haben wir schön harmonisch zusammen verbracht, sind ins Zentrum gelaufen und waren schaufensterbummeln. Also nichts grosses, aber auf jeden Fall schön. Wir geniessen die Zeit zusammen und sind glücklich miteinander. 4 Jahre ist auch eine ziemlich lange Zeit (zumindest für mich, mit 23) und ich bin stolz darauf, dass wir es bis hierhin geschafft haben und alles gut läuft. Hach, die Liebe....
Wie gesagt, gestern waren wir aus, wir haben zu zweit immer sehr viel Spass, waren mal wieder im City. Da wir letzte Woche nicht da waren, wurden wir schon vermisst...Wir haben uns eine tolle Nacht gemacht. Es ist so schön, miteinander wegzugehen und gemeinsam Spass zu haben. Wir sind schon ein gutes Ausgeh-Team!
Der Abend hat damit angefangen, dass die Jungs ein bisschen gegrillt haben...
Anke und ich sind ins Kino gegangen (Agora hiess der Film) und dann noch in den Bunker, etwas trinken. Also bis dahin ein gelungenes Wochenende. Heute habe ich eher die Nachwirkungen von gestern auskurieren müssen (von wegen, Mistral macht keinen Kater...). Es regnet, wie die ganze Zeit, Marco macht Feuer, wir habens schön warm und schauen die Sonntagsdokus über Chile und seine (kulinarische) Kultur: Recomiendo Chile und Frutos del País. Da lernt man so einiges, es ist wie eine Reise durch das Land, nur eben bequem vom Sofa aus. Aber was es alles noch kennenzulernen gibt! Dieses Land hat so viel zu bieten und das meiste ist einem gar nicht bewusst. Sehr interessante Sendung also.
Und nachmittags habe ich dann angefangen, einen Zitronenkuchen zu backen. Ist auch richtig gut gelungen!

Bin ein bisschen stolz auf mich, ansonsten habe ich ja nicht so ein gutes Händchen in der Küche. Dieses Wochenende habe ich sogar gekocht und Frühstück gemacht! Und auch noch geputzt. Alles Sachen, um die sich Marco normalerweise kümmert. Aber diesmal habe ich ihm ein bisschen was abgenommen und habe sogar viel Spass an den Hausfrauentätigkeiten... Vorallem, wenn das Ergebnis dann von allen bestaunt wird. Meinen Arbeitskollegen werde ich morgen etwas mitbringen, denen schmeckts bestimmt.
Also, auf in eine neue Woche!!