Dienstag, 1. September 2009

Sonntag in Valdivia
Sonntag waren wir zum Mittagessen im Fischmarkt. Den sieht man auf dem unteren Foto, das grössere Gebäude. Da haben wir was wohl, Fisch gegessen. Sehr lecker, erste Sahne. Das ist das beste an Valdivia, der frische Fisch!
Der Tag war toll, das Wetter schön, wir haben eine Torte bestellt in den besten Konditorei hier für den Nationalfeiertag. Ich wollte noch einen Nachtisch, also sind wir ins Casino in die Skybar hochgefahren. Da gab es zwar leckere Sachen, aber nur Buffet. Also sind wir nur zum Fotos schiessen oben geblieben und dann nach Hause gegangen. Zu Fuss an einem so schönen Tag.
Ausblick vom Casino auf die Isla Teja. Irgendwo da hinten wohnen wir.

Abends habe ich versucht, noch was für die Uni zu tun, mich auf die Präsentation vorzubereiten und meinen Bericht für Montag morgen zusammenzustellen. Es ging nur so mehr oder weniger gut, konnte mich gar nicht konzentrieren oder motivieren. Naja, am Ende hab ichs doch irgendwie hingekriegt.
Der Montag hatte auch seine guten und nicht so guten Seiten. Bin extra früh aufgestanden, um meine Mutter anzurufen zum Geburtstag, aber dann hat das Internet nicht funktioniert. Trotz allem musste ich mich stressen, um rechtzeitig in die Uni zu kommen. Die offizielle Zeit ist 8.10 Uhr, aber wir haben 8.20 Uhr ausgemacht. Ich war pünktlich, die Professorin und meine Kommilitonen auch. Aber angefangen haben wir erst um 8.45. Also total unnütz gestresst. Naja, die Vorlesung war öde, dann musste die Professorin auch noch auf ein Meeting und hat uns für anderthalb Stunden allein gelassen. Da mussten wir auf sie warten, hatten aber gar nichts zu tun. Ziemlich öde. Naja, haben über unsere Exkursion gesprochen. Wahrscheinlich gehts nach Mendoza im Oktober für ein paar Tage. 40 Leute werden wir sein, also der ganze Jahrgang.
Danach bin ich zum Ausländeramt gegangen, um nach meinem Visum zu fragen. Da war aber kein Durchkommen, zu viel los. Mit ner komischen Deutschen hab ich gesprochen und bin dann nach Hause, um schnell Mittag zu essen. Hab mein Lieblingsessen aus dem Supermarkt mitgebracht (da wird warmes Mittagessen angeboten) und es warm machen lassen. Eine Portion Porotos con riendas (Bohnen mit Nudeln, Kürbis und Wurst) kostet 1,30 Euro.
Dann musste ich schnell in die Uni, aber präsentieren musste ich dann doch nicht. Der Prof wollte lieber selber was erzählen, also sind wir erst morgen dran. Die Vorlesung war schrecklich, weil der Prof nur die Folien vorliest, selber aber keine Ahnung hat von dem Thema. Er versteht den Text gar nicht. wenn ein wort fehlt, kommt er total aus dem Konzept. Ausserdem sind die Themen todlangweilig, schon tausendmal durchgekaut: Wechselkurse, Inflation, Zentralbank, Handelsbilanz, blablabla....
Das Schöne an der Uni sind aber mehr die Gespräche mit den compañeros, die sind alle sehr nett und man kommt gut mit ihnen aus. Haben dann noch kurz wg Tourismus gesprochen. Morgen bin ich also wirklich dran mit präsentieren, ausserdem treffen wir uns immer dienstag morgens um 9 mit der Gruppe fürs Finanzenseminar. Morgen werd ich dann nochmal zum Ausländeramt gehen, mal schauen, ob ich mehr Glück hab.
Von der Uni bin ich direkt einkaufen gegangen mit Marco. Wir gehen beide total gerne Einkaufen und haben Spass dabei, uns alles anzuschauen, Preise und Qualität zu vergleichen, Produkte auszuprobieren und das Beste für uns rauszuholen. Die Supermärkte hier sind riesig und haben eine grosser Auswahl, hier findet man alles! Unglaublich, die Produktvielfalt, die hier angeboten wird. Gut, hier in Valdivia merkt man schon einen Unterschied zu Rancagua. Da gab es zum Beispiel 5 verschiedene "Doppelkorn"und weitere 15 deutsche Schnäpse. Um nur vom Alkohol zu reden, das ist in sehr vielen Bereichen so. Da stehen dann original deutsche Produkte mit deutscher Aufschrift.
Nur Knödel und Spätzle und Laugenbrot gibts hier nicht :-(
So langsam vermisse ich Deutschland ein wenig. Mit wird immer klarer, wie rückständig Chile ist. Nicht, dass ich es verurteile, aber es wird mir einfach bewusst. Vorher hab ich das nicht so gesehen. Aber jetzt hab ich viel mehr Kenntnisse und weiss viel mehr über die Kultur und das Land. Und das hauptsächlich durch Marco und das Studium. Alles, was ich gelernt oder erfahren hab, kann ich jetzt an der Wirklichkeit entdecken oder erproben.
Aber mir gefällts. Mir gehts gut, ich weiss, dass ich das Richtige mache und dass mich hier noch viel erwartet.

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