Montag, 30. Oktober 2006

Juhu heute ist der neue Computer angekommen, er muss nur noch installiert werden. Dann kommt der alte aus dem Buerto nach oben und wir koennen ihn benutzen! Jiha wie freu ich mich. Diese besch***** 200 MHz regen mich naemlich gewaltig auf! Und mit diesem sog. PC funktioniert auch kein ICQ.
Sowieso ist es ein bisschen nervig, nicht alle technischen Geraete wie zu hause zur Verfuegung zu haben. Mir fehlt meine Kamera (Mann mann mann ich hab sie vor mehr als 2 Monaten eingeschickt, das kanns ja wohl nciht sein). Also hab ich analog Fotos gemacht, sie entwickeln lassen und wollte sie einscannen und per Mail verschicken. Puuuh! Das hat mindestens 2 h gedauert! Zum Einscannen muss man in den einen Laden gehen und dann ins Internetcafe. Und die haben es nciht wirklcih drauf, weder das Einscannen noch das Vershcicken hat geklappt. Wie oft bin ich von einem Laden in den anderen gerannt! Daheim haett ich 2 Minuten gebraucht!
Und mit dem PC hier kann man rein gar nichts anfangen! Es funktioniert weder Word noch icq noch ueberhaupt irgendwas. Und ich brauche sage und schreibe 8 Minuten, um in meinen GMX-Account reinxzukommen. Ausserdem ist die Tastatur einfach nur ein Scheiss!
Naja ich hoer auf zu meckern, bald kommt ja der neue PC.

Ich bin schon ueber 40 Tage hier! Die Zeit vergeht so schnell, man kriegt es gar nicht mit. ES kommt mir so vor, als waer ich gerade erst angekommen. Ich kann mich ncoh an alles genau erinnern, die ersten Tage hier, dann kam die Rabea, dann fingen wir an zu arbeiten... Und alles immer sehr gemuetlich.
Ich bin froh, dass es nur noch 2 Monate sind und so langsam wissen wir auch unsere Freizeit unterhaltsam zu gestalten. Wir haben Sachen gefunden, die uns Spass machen, zb Filme gucken, abends weggehen, Kino, backen, chatten und natuerlich das Gim.
Auch das Kochen macht viel Spass, wir machen immer leckere Sachen. Es kocht immer die, die Fruehstuecksschicht hat, wir essen immer um 2 zusammen mit der Hausangestellten und meistens isst auch Marco mit. Was gab es denn schon alles....
Also, ich hab schon mal Kartoffelknoedel mit gefuellten Tomaten gemacht, sehr gut gelungen, ich war von mir selber ueberrascht! Dann einen guten Eintopf mit Kuerbis, Mangold und aehnlichem. SElbstverstaendlich auch Paprikareis, mein Lieblingsgericht. Ausserdem stand Pizza auf der Speisekarte und auch Kartoffeln mit Frikadellen und Blumenkohl gabs. Und nicht zu vergessen die koestlichen Pfannkuchen mit Spargel und Schinken (Spargel gibts hier dauernd und gehoert zum normalen Gemuese, hat also keine so gehobene Stellung wie in D)
Rabeas Geschmack ist sehr aehnlich wie meiner und sie kocht gut, sie hat ja 2 Jahre in einer WG in Genf gelebt, als sie im Reisebuero gearbeitet hat. Sie macht leckere Nudeln und Suppen, einmal gabs Chinesisch, einmal Currygeschnetzeltes.
Wir haben auch schon draussen im Garten gegessen, da ist es wunderschoen und schmeckt doppelt so gut.
An chilenischen Spezilitaeten kenn ich Completos, das ist eine Art Hotdog und Sopaipillas, das sind Kuechlein aus Kuerbis und Mehl, die frittiert werden.
Die Chilenen essen zu vielen Sachen Pebre, das ist ein Dip aus Knoblauch, Petersilie, Aji (eine Pffersauce aehnlich wie Tabasco). aji ist auch typisch chilenisch.
Dann gabs zweimal Artischocken, die werden hier in Massen auf der Strasse verkauft. Man tunkt die Blaetter in eine Schuessel Salatsauce und kratzt dann mit den Zaehnen das gute Fruchtfleisch ab. Und die Herzen sind natuerlich das beste!
Noch eine haeufiges Gemuese ist Avocado, das isst man hier staendig, im Salat oder pur mit Salz. Ist sehr lecker und auch gesund!
Hier gibt es ueberall marisco (Meeresfruechte) und pescado (Fisch). Da wir aber die Kueche des Hostals mit den Gaesten teilen und in dem Holzhaus jeder Geruch mindestens 5 Tage haengen bleibt, duerfen wir keinen Fisch oder aehnliches zubereiten. (die Gaeste natuerlich auch nicht) Das nervt uns gewaltig, denn es gibt hier so viele leckeres und soooo guenstig, alles im Ueberfluss und wir duerfen es nicht haben.
Zum Muschelnessen sind wir dann mal ins Restaurant gegangen und auch den guten Lachs habe ich in Puerto Montt gegessen. Es ist alles frisch hier, die Gewaesser sind nicht ueberfischt, es gibt sooo viel! Fleisch ist gar nicht so wichtig auf der Karte im REstaurant, es kommt irgendwo ganz am Schluss und es gibt kaum Auswahl.
Wenn ich nach Argentinien geh, werd ich dort ein richtig gutes, echtes argentinisches T-Bone-Steak essen! Mhhhhmmm! Ha, beneidet mich nur!

Dann noch ein Wort zum Fruehstueck: Wir essen das Fruehstueck, das auch die Gaeste bekommen, vom gleichen Bueffett, im gleichen Raum. Es besteht auch Brot (gutes Vollkornbrot), Broetchen, Marmelade, Schinken, Kaeste, Apfel, Kaffee, Tee, Milch und fuer uns bisweilen noch Honig und Manjar. Und jeden Morgen wird Muesli gemacht, warm, nach eigenem Rezept, mit Bananen, Haferflocken, Vanille, Jogurt und Rosinen. Das ist auch gut, aber eben jeden Tag das selbe.
Das Brot hier (ich weiss nciht, ob ichs shcon erwaehnt habe) ist super-lecker. Davon kaufen sie auch manchmal unterschiedliche Sorten. Also wirklcih koestlich! Und so guenstig!
Und das Abendessen? Meistens essen wir nur eine Kleinigkeit, eine Frucht, eine Avocado, Brot, Jogurt, Muesli oder die Reste vom Mittagessen.
Um das Einkaufen brauchen wir uns nicht selber kuemmern, wir schreiben auf eine Liste, was wir gerne haetten und Andi bringt es uns dann. Ausser wenn wir irgendwelche Sonderwuensche haben, dann besorgen wir uns das betrefffende lieber selber.
So, jetzt wisst ihr also alle Bescheid ueber die kulinarischen Genuesse hier in Chile.
Bis zum naechsten Mal!
Das Nachtleben in Chile:
Inzwischen kenne ich schon so einiges, war ein paarmal weg.
Es gibt 2 gute Bars, die sehr gemuetlich sind. Die Preise sind zivil, so wie in D und die "tragos" superlecker. Hier gibt es viele Cocktails, die ich nicht kenne und die ich alle ausprobieren werde! Bis jetzt ist mein Lieblingsdrink Amaretto Sour. Ausserdem schmeckt mir Vaina (mit Kakao und Zimt). Pisco ist obligatorisch, das ist das Nationalgetraenk. Man trink ihn am besten mit Zitronensaft oder Ginger Ale oder auch mit Cola. Dann gibt es noch Mango Sour, der ist auch klasse. Vorallem kauft man ihn fertig (der Kiosk hat bis 12 nachts auf), eine Flasche fuer 3, 50 reicht fuer 2 Leute dicke aus. Also diese Seite von Chile gefaellt mir sehr gut!
Die Leute, die ich bisher kennengelernt habe, sind alle sehr sympatisch.
Solange sie mit mir reden, versteh ich sie gut, aber untereinander reden sie so richtig chilenisch, da versteh ich nichts!
Letztens hab ich auf der Strasse eine Deutsche kennengelernt. Ich hatte meine Fotos abgeholt, sie fielen mir runter, ich ruf intuitiv "scheisse"... zwei Maedchen standen direkt neben mir (es war an einer Bushaltestelle) und halfen mir aufsammeln und die eine gab mir die Fotos mit einem astreinen "Bitteschoen" zurueck. Sofort haben wir uns einander vorgestellt und ein bisschen geredet. Sie heisst Luisa und macht einen Schueleraustausch. Abends waren wir dann zusammen weg, es war sehr gemuetlich und nett.

Wo ich ausserdem abends hingehe (nach der Arbeit) ist das Internetcafe. Der Besitzer Salvador ist sehr nett und bei ihm koennen wir Filme gucken oder einfach nur Musik hoeren und chillen. Und er ist ein cooler Typ, mti dem man bestimmt auch gut Party machen kann. Das werden wir auch bald. Bisher waren die Abende bei ihm immer sehr lustig.

Ein Wort zum Wetter (oder mehrere)
Was vorallem auffaellt ist, dass das WEtter sich staendig aendert. Einige Tage sind wolkig, windig und kalt, so richtig ungemuetlich, oft mit Regen. Innerhalb von einer Nacht kann sich aber alles aendern und der naechste Tag ist super sonnig, man hat einer wundervolle Aussicht auf den Vulkan und ueber den See, der dann im Licht schimmert. Da fuehlt man sich dann so richtig wie im Fruehling und ich konnte auch schon im Top rumlaufen. Wenns noch ein bisschen waermer wird, geh ich dann mal im See schwimmen.
Es ist ein Gletschersee, deswegen wage ich es jetzt noch nicht.
Am Dienstag kommt die Mutter vom Andi an, sie bleibt einen Monat hier. Rabea und ich sind sehr gespannt, wie es wird und wollen uns von ihr stricken beibringen lassen, damit wir eine sinnvolle (...) Beschaeftigung haben waehrend der "Arbeit".

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Ja, im Fitnessstudio ist es toll, ich geh so oft wie moeglich hin und es macht total spass.
Wir waren inzwischen zweimal im Kino, das war cool. Die Filme sind hier alle auf englisch mit spanischen Untertiteln. Einmal haben wir "Der Teufel traegt Prada" geschaut, das war cool und unterhaltsam und heute "regresiones", das war so aehnlich wie Butterfly effect. Heute war der Tag des Kino in Chile, deswegen hat es nur die Haelfte gekostet. 1,60 euro also. :-) Das Kino ist in der riesigen Mall, man fuehlt sich wie in Amerika. Ueberall Fastfood in Menge und alles auf Konsum ausgerichtet. Aber wenigstens hat man von McDonalds einen schoenen Blick auf die Bucht. Ein Hamburger kostet auch einen Euro. Ansonsten sind die Preise meistens Sachen in Chile billiger, aber nur geringfuegig. Ausser bei den Nahrungsmitteln, da merkt mans gewaltig! ein Broetchen kostet 5 Cent! Dafuer verdient man hier aber auch weniger. Ich ueberlege mir, Arbeit zu suchen, denn ich fuehle mich so schrecklcih gelangweilt. Ich sitze nur rum, unterhalte mich nett mit Gaesten oder mit Rabea oder Marco, aber es ist alles nur Zeitvertreib. Ich brauche eine richtige Aufgabe!

Freitag, 20. Oktober 2006

SPORT
noch eine neuigkeit: Ich gehe jetzt ins Fitnessstudio, hier gim genannt. Es ist die einzige Moeglichkeit, hier Sport zu treiben, denn joggen kann man nicht, es gibt keine Feldwege oder aehnliches und in der Stadt gaffen einen die ganzen Maenner an und pfeifen oder rufen einem hinterher. Sportvereine und Schwimmbaeder gibt es hier nicht. Also eben das Fitnesstudio. Javi und Andi (die Besitzer und Chefs) gehen jeden Tag hin und haben mich einmal mitgenommen, dass ich mirs angucken kann. Es hat gleich Spass gemacht und so hab ich mich angemeldet und gehe jetzt jeden Tag (hoffentlich!) hin. Es gibt einiges da zu machen, Fahrraeder, Laufbaender, Stepper, Hanteln, Krafttraining und auch die Aerobic-, Step- und Tanzkurse kann man besuchen.
Es tut richtig gut, Sport zu machen, ich geniesse es, die Moeglichkeit zu haben ( wie man sieht, ist es hier nicht selbstverstaendlich). Aber mir fehlt mein Volleyball! Wie gerne wuerde ich mal wieder auf dem Feld stehen und ein bisschen pritschen! Ich vermisse es so! Und meine Mannschaft sowieso! Alleine Sport treiben ist laengst nicht so cool wie mit anderen!
Aber gut, ich muss mich mti dem zufrieden geben, was ich habe. Und der Typ vom gim hat mir versprochen, rauszukriegen, ob man irgendwo Volleyball spielen kann, vllt an der Schule oder so...

Donnerstag, 12. Oktober 2006

that'slife
so, heute war ich bei den Wasserfaellen von Petrohue. War echt ein cooles Erlebnis, direkt in Kontakt mit der Natur und die ist soooo schoen und unberuehrt. Es sah aus wie im Film: leichter Nebel ueber dem See und in den bewaldeten Berghaengen, tuerkisblaues wasser mit weissen schaumkronen, schwarze steine (vulkangestein) und aussenrum alles fruehlingsgruen. Bin am Rio Petrohue entlang gelaufen, direkt am Wasser zwischen den Steinen, bin da ein bisschen rumgekraxelt. hat echt spass gemacht.
Und ich hab sooo Lust auf Raften bekommen! Muss ich unbedingt noch machen! Morgen kommt eine Frau vom einer Agentur und erklaert die Touren, die sie anbieten, dann kann ich mit ihr auch gleich einen Termin ausmachen zum Raften. Kann ich dann naemlich kostenlos machen, weil wir mit der Agentur zusammenarbeiten. Juhu!
Die ganze Landschaft ist hier toll, ich bin eine Stunde mit dem Busse zu dem anderen See (Lago todos los santos) gefahren und dabei immer an der Kueste mit einem herrlichen Ausblick auf den Lago Llanquihue gefahren. Das ist der zweeitgroesste See Chiles, er ist dreimal so gross wie der Bodensee, umgeben von Bergen und Vulkanen. Wenn es windig ist, wird er richtig wild und es gibt Wellen, die bestimmt einen Meter hoch sind.
Am Sonntag hab ich das ersten Mal den Pazifik gesehen! Mit Rabea, meiner Mitpraktikantin, war ich in Puerto Montt, der naechsten groesseren Stadt. Es ist eine Stadt wie jede andere, nciht besonders schoen, das einzig sehenswert ist die Promenade mit Blick auf die Bucht. Das ist wirklcih schoen. Ansonsten, die Innenstadt hat das uebliche zu bieten: Eiscafes (hmm lecker!), Laeden, viele Banken und einige Einkaufszenter. Also sowas wie Kaufhof, nur noch viel viel groesser. Und eine richtige Mall gibt es, die ist super modern, aber da waren wir nciht drin.

Zum Praktikum habe ich inzwischen eine andere Beziehung, ich nehme es nciht mehr so ernst. Muss ich aber auch nicht, mein Chef hat mich selbst dazu gebracht, den Aufenthalt hier als working holidays zu sehen und ich kann ihm nur Recht geben. Er gesteht uns viel Freizeit zu und die koennen wir sinnvoll nutzen, um ausfluege zu machen. Wir sind quasi Touristen, die sich ihr alojamiento (allogement) erarbeiten. Wenn man es so sieht, geht einem die Arbeit auch leichter von der Hand und man schaetzt seine Freizeit mehr. Vorher hab ich gedacht, dass ich mich fuer die Arbeit aufopfern muss, das ist aber gar nciht notwendig.

Noch ein paar Kuriositaeten muss ich erzaehlen:
Deutschland ist so nahe, die Welt ist so klein!
1. Die ersten Gaeste, die ich eingecheckt habe, kamen aus Schwetzingen und waren auf dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim, von dem unsere Zweitkorrektoren kamen.
2. Als ich das erste Mal Bus gefahren bin, sass vor mir ein Mann mit einer Heidelbergcement-Kappe.
3. In jedem supermarkt gibt es eine extra Abteilung mit Lebensmitteln aus Deutschland, zum Beispiel Gewuerzgurken, Nutella, Wurst, Kaese, Schokolade, Eintopf, Wein, Sauerkraut.. Natuerlich alles importiert und mit deutschem Etikett. In dem einen Supermarkt steht sogar eine Frau in Dirndl davor und preist die Sachen an.

Schwarzwaldkirche, Kuchen (es gibt sogar einen Nationalfeiertag, den tAg des Kuchen), Strudel, das Nachbardorf Nueva Braunau und ueberall deutsche Feuerwehrautos, auf denen auch "retten loeschen bergen schuetzen" draufsteht, alle diese Dinge sind schon zum Alltag geworden und gar nciht mehr erwaehnenswert.

Dienstag, 10. Oktober 2006

that'slife
hi!
hab mich also gut eingelebt hier, auch schon angefangen zu arbeiten. bzw man kann es nicht wirklcih Arbeit nennen, es ist mehr eine Beschaeftigung. Meine Aufgabe besteht darin, Fruehstueck zu machen, zu kochen, abzuwaschen und Gaeste ein-und auszuchecken (was etwa 2 Minuten dauert) Ist nicht besonders spannend. Dafuer ist hier die Atmosphaere sehr ruhig und man hat Gelegenheit, abzuschalten und runterzukommen. Das Leben hier ist also sehr gemuetlich. Zurueck in Deutschland wirds sicher frueh genug stressig werden!