Montag, 28. Juni 2010

Was für ein Wochenende!

Toll wars! Und die meisten meiner Wünsche sind auch in Erfüllung gegangen:
  • frische Erdbeeren: naja, dieser Wunsch muss wohl noch 5 Monate warten....
  • Linzertorte: Ist zwar nicht so geworden wie geplant, aber trotzdem gut angekommen. Sehr lecker! Werde die Tage nochmal eine backen, die wird dann noch besser!
  • Film "Bienvenue chez les Ch'tis": Hab ich eben im Kino der Uni gesehen, war sehr schön: Lustig, unterhaltsam, romantisch, interessant. Beschreibt das Leben in Frankreich wohl ziemlich authentisch. Mir hat er gut gefallen und ich wäre gerne wieder dort. Aber dieser Kinobesuch war wie eine zweistündige Reise nach Frankreich. Man konnte das französische Lebensgefühl (L'art de vivre) gradezu atmen. Mich begeistert Frankreich einfach.
  • Sonne: für ein paar Stunden kam sie raus am Freitag und Samstag, wir hatten schon vergessen, dass sie existiert... Aber der Sonnenuntergang war traumhaft und die Abendsonne taucht die Stadt in ein wunderschönes Licht. Da sieht alles plötzlich ganz anders aus, das Licht erzeugt so eine magische Stimmung und alles ist schön. Und wenn dann auch noch Chile sich fürs Achtelfinale qualifiziert (wenn auch unverdient, das tut der chilenischen Euphorie keinen Abbruch) und alle feiern, kann man nur gut drauf sein.
Wir haben schön gegrillt bei Bine und Christopher zuhause und das Spiel angeschaut. Wir waren 6 Leute und so hatten wir gute Stimmung und haben mitgefiebert. Außer Anna, die ist eingeschlafen. Naja, viel verpasst hat sie nicht in der zweiten Halbzeit. Aber der Nachmittag war sehr nett; es war schön, zusammen zu sein.
Abends waren wir dann auf einer Party, wo die Stimmung auch sehr überschwänglich war. Die Chilenen waren einfach außer Rand und Band und sind total abgegangen jedes Mal, wenn ein Fussball-Lied kam. Ich hab auch viel getanzt und Marco hat den DJ gemacht. So eine Nacht mit Freunden, Wodka-O und solcher Partystimmung ist schon cool. Nach Hause sind wir dann gelaufen und dabei jede Menge Zeug erzählt, was wir alle inzwischen wieder vergessen haben. Um 6 Uhr waren wir dann zuhause und haben schön ausgeschlafen. Marco war mal wieder Fussball schauen mit Freunden und ich war schwimmen. Wenn das mit dem Joggen schon nicht geht, dann eben schwimmen. War aber mehr entspannend als anstrengend. Aber so ist es nunmal, wenn man alleine und nach so einer Partynacht ins Schwimmbad geht. Danach war ich aber körperlich und geistig wieder komplett hergestellt und bereit für neue Abenteuer. In diesem Fall die Abschiedsparty von Markus (ein Deutscher, der Valdivia jetzt verlässt, um zu reisen und dann wieder nach Deutschland zurückzukehren) im Hostal. Nette Gespräche, nette Leute und guter chilenischer Wein.
Ein gelungener Abend also. Später bin ich dann noch zu Marco in die Disko gegangen und wir haben die Nacht durchgetanzt. Es gab erst noch live-Musik von einer aktuellen Reggaeton-Band (Croni-K), aber danach dann eher Tanzbares. Wir hatten also jede Menge Spaß und insgesamt eine sehr tolle Nacht. Hier gibt es noch weitere Partyfotos dieser Tage. 

Freitag, 25. Juni 2010

Wishlist

Ich hätte gerne:
  • Frische Erdbeeren
  • Linzertorte (werde ich morgen backen)
  • Sonne
  • dass der Euro-Kurs steigt

Ich würde gerne:
  • reisen
  • fertig sein mit studieren und anfangen zu arbeiten
  • mal wieder tanzen gehen
  • den Film "Bienvenue chez les Ch'tis" sehen (dieses Wochenende hier im Kino)
  • joggen gehen (keine gute Idee bei diesem Regen)

Mittwoch, 23. Juni 2010

Nebensächlichkeiten

1. Es regnet und stürmt seit 3 Tagen so stark, dass:
  • man nicht vor die Tür gehen kann, ohne innerhalb von Sekunden durchnässt zu sein
  • sich auf den Straße Flüsse und Seen bilden, so dass man als Fußgänger seine Weitsprungqualitäten und wasserfesten Schuhe unter Beweis stellen muss, um zu seinem Ziel zu gelangen
  • ich nicht gescheit einschlafen kann und öfters mal aufwache, weil der Regen zu stark aufs (Aluminium-) Dach klatscht und ich mich an die Nächte im Wohnwagen erinnert fühle, weil da der Geräuschpegel ähnlich ist

2. Ich war shoppen :-) War auf der Suche nach einer schwarzen Hose und bin durch ALLE valdivianischen Geschäfte gegangen und habe jegliches Modell anprobiert, bis zur Verzweiflung. Und im letzten Laden: Eeeendlich eine schöne gefunden, die auch gut sitzt. Puuh, geschafft. Für die Präsentation am Donnerstag müssen wir uns nämlich halbwegs formell anziehen.

3. Wir haben Caipirinha gemacht! Der Babyhund hat auch was abbekommen:

Manchmal ist alles so einfach

Obwohl in letzter Zeit meine Hoffnung auf ein interessantes, halbwegs gut bezahlten Praktikum ziemlich geschwunden sind und ich mich über die chilenischen Kommunikationsstrukturen und das Leben allgemein ziemlich gegrämt habe, geht es doch immer wieder aufwärts.
Der Stand heute ist, dass ich zwei sehr interessante Praktika sicher habe (das mit der Bezahlung ist wieder ein anderes Thema) und von weiteren 2 Leuten die Rückbestätigung, daß sie sich dafür einsetzen, etwas für mich zu finden. Mein Ziel ist nämlich, aus mehrern Angeboten auswählen zu können und dann eine Entscheidung zu treffen, die für mich und meine Zukunft optimal ist.
Also, morgen habe ich ein Vorstellungsgespräch mit einer Person der Schokoladenfabrik "Entrelagos". Da würde ich den Jahresetat für 2011 erstellen und mich um die Expore kümmern. Interessant und eine Herausforderung ganz in meinem Sinne.
Andererseits wäre das andere Praktikum auch hochinteressant, da würde ich nachhaltige und sozial verträgliche Innovationsprojekte für Entrepreneurs bewerten und ausarbeiten, durch Rechercharbeiten und internationale Kontakte mit möglichen Lieferanten. Sehr spannend, aber leider wäre mein Gehalt 100 % variabel und es könnte auch sein, dass sie mich nach 2 Monaten nicht mehr weiter beschäftigen können. Es wird aber gefordert, dass das Praktikum 6 Monate durchgehend an einer Stelle gemacht wird.
Es heißt also, noch abzuwarten, was da noch kommt. Aber es freut mich sehr, dass die Samenkörner, die ich gestreut habe, anfangen zu blühen.

Zu einem anderen Thema: Mit der Hausarbeit über die Windenergie sind wir fast fertig, ich habe einige Tage und Nächte hineininvestiert, eine gute Arbeit zu machen und übermorgen werden wir sie präsentieren. Ich bin zuversichtlich, dass es gut laufen wird und wir wie bisher gute bis sehr gute Noten einheimsen. Da das hier eine Seltenheit ist, bin ich da schon ein bisschen stolz drauf. Außerdem freut es sich, dass unsere Arbeit dem Prof gefällt und dass er sehr überzeugt von uns ist und mir auch angeboten hat, meine Bachelorthesis mit ihm zu schreiben über ein ähnliches Thema.
Und außerdem hatte ich heute einfach nur einen schönen Tag bzw. Abend: War im Schwimmbad und hab schön entspannt, nachdem ich den ganzen Tag am PC saß und mir den Kopf über die Effizienz der Windenergie zerbrochen habe. Und die sportliche Betätigung ist auch sehr wichtig, da ich es in dieser Wohnung unmöglich ist, bequem und rückenschonend zu sitzen und ich deswegen entweder liege (auch nicht das Wahre) oder im Schneidersitz auf dem Boden sitze mit einem Stuhl als Tisch. Das ist die einzige Position, wo man es länger als eine halbe Stunde aushalten kann. Aaah, ich sehne mich so sehr nach einem Bürostuhl, so mit Polster und ergonomischer Formung und höhenverstellbar. Tja, das sind meine Träume im Moment. Kann mir vorstellen, dass es genügend Leute gibt, die ihren Bürostuhl am liebsten nie mehr sehen würden und so weit wie möglich von ihm weg sein möchten. Aber bei mir ist das eben umgekehrt. Und nächsten Monats gehts los, Bürostuhl volle Kanne voraus!

Naja, eigentlich wollte ich von meinem schönen Abend erzählen: Erfrischt und entspannt vom Schwimmen zurück, habe ich einen sehr leckeren Obstsalat gegessen und es dabei genossen, so viele frische Früchte in erstklassiger Qualität zu haben (Sonntag auf dem Markt gekauft): Ananas, Äpfel, Bananen, Kiwi, Orangen... und das zu unglaublichen Preisen: außer der Ananas kosten die Früchte zwischen 30 und 50 Cent pro Kilo!! Ich bin einfach begeistert! Eindeutig eine von den Sachen, die FÜR Chile sprechen.
Außerdem habe ich mich an meinem Tee erfreut und dann hat Marco mir noch GUTE Schokolade geschenkt, womit der Abend perfekt war.
Hach, es könnte immer so sein!

Samstag, 19. Juni 2010

Noch ein paar Fragen und Antworten

1. Wo ist dein Handy? wenn ich das wüsste... keine ahnung, muss hier irgendwo rumfliegen im haus... 
2. Dein Haar? noch nicht geglättet, deswegen ziemlich unansehlich
3. Deine Mutter? vermiss ich und freu mich auf sie. 
4. Dein Vater? würde ich gerne bald sehen. oder zumindest hören. 
5. Dein Lieblingsgericht? Knödel
6. Dein Traum letzte Nacht? so einiges, verschiedene Leute von früher. und andere komische dinge. 
7. Dein Lieblingsgetränk? Pisco... als Serena Cocktail oder Pisco Sour oder... egal, in jeder Form!
8. Dein Traum/ Ziel? Ein schönes Leben in Deutschland mit einem interessanten Job, einer tollen Familie und lieben Freunden. 
9. In was für einem Zimmer befindest du dich? Schlafzimmer
10. Dein Hobby? Bloggen?
11. Deine Angst? nochmal etwas persönlich wertvolles geklaut zu bekommen
12. Wo willst du 6 Jahren sein? In Deutschland, in einem schönen Haus oder einer schönen Wohnung. 
13. Wo hast du letzte Nacht geschlafen? Im Bett??? eventuell... 
14. Etwas, das du nicht bist? geduldig
15. Muffins? oh wie gerne! Am liebsten die Milka-Muffins, die es immer in der FH gab und die oft genug mein Frühstück oder mein Nachtisch waren. 
16. Nenne etwas, das auf deinem Wunschzettel steht. so einiges: Klamotten, Schuhe, Schmuck, Wohnungseinrichtung,... to be continued... 
17. Wo bist du aufgewachsen? Edingen / Heidelberg / Mannheim
18. Letztes was du getan hast? Tee getrunken und vorher die Einkäufe vom Markt eingeräumt
19. Was trägst du? grünen Pulli mit großem Kragen, Jeans und meine Hausschuhe/Strümpfe
20. Dein Fernseher? hab keinen eigenen, aber der in der Wohnung hier zeigt was über die WM (wie könnte es auch anders sein)
21. Deine Haustiere? Flöhe, Spinnen, Kakerlaken... hahaha
22. Freunde? viel zu weit weg
23. Dein Leben? im Moment zukunftsorientiert
24. Deine Stimmung? top!
25. Vermisst du jemanden? Ja, so ziemlich alle Menschen, die mir wichtig sind. 
27. Etwas, das man dich nicht tragen sieht? grau
28. Dein Lieblingsshop? ähm, alle, die es hier nicht gibt: Zara, Mango, H&M und andere schöne Klamottenläden. Und hier: Der Kunsthandwerkmarkt. (naja, Lieblingsshop ist übertrieben, aber da geh ich ganz gern hin)
29. Deine Lieblingsfarbe? blau, grün, rosa, je nach Stimmung
30. Wann haben sie das letzte Mal gelacht? grad eben
31. Letztes Mal geweint? weiß nicht, vielleicht vor 2 Wochen
32. Dein bester Freund? mein Mann
33. Ein Ort, an den du immer und immer wieder gehst? aufs Klo. 
34. Facebook? viel zu häufig, fast ständig
35. Lieblingsplatz zu essen? theoretisch: tolle Restaurants. Praktisch: bei Oma. 

Freitags-Füller


Von diesem Blog habe ich den folgenden Lückentext:

1. Man sagt, Träume erzählen von unseren unterbewussten Träumen und Problemen .
2. Marco war der erste Mensch, mit dem ich heute morgen gesprochen habe.
3. Die Fußball-Weltmeisterschaft geht mir so langsam auf die Nerven, die Chilenen übertreiben es wirklich mit ihrer Euphorie. Sogar Vorlesungen fallen aus, und das wegen einem Vorrunden-Spiel!
4.  Spätzle und Pfannkuchen von Paps (natürlich getrennt)  habe ich schon als Kind gerne gegessen . 
5.   Das letzte Mal im Kino ist schon sehr lange her. Wenn ich mich richtig erinnere, war das Avatar. Am 2. Januar. In Kolumbien
6.   Dass ich ein halbwegs gut bezahltes und interessantes Praktikum finde ist doch nicht unmöglich, oder ?
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Wärmflasche im Bett, morgen gehe ich mit Marco auf den Markt und Sonntag möchte ich/muss ich mit unserer Hausarbeit vorankommen

Dienstag, 15. Juni 2010

Sommer in Deutschland - Winter in Valdivia

Wenn ich das so mitkriege, wie das Wetter in Deutschland ist, hätte ich auch gerne Sommer. Würde auch gerne im Kleid oder im Top rumlaufen, Fahrradfahren, ins Schwimmbad gehen und Urlaub machen irgendwo am Mittelmeer. Außerdem gibts so viele schicke Sommerklamotten, die einen zum Shoppen anregen. Hach, ich wär gerne dort. Das ganze Sommer-Feeling vermisse ich, die Stimmung ist doch ganz anders. Jetzt auch noch mit Fußball, da ist bestimmt viel los in den Städten. Dat war ne Zeit, damals, 2006, als wir Abi gemacht haben mitten in der WM-Zeit. Sind auf jeden Fall coole Erinnerungen, obwohl ich Fußball ja gar nicht mag. Aber das Public Viewing, die Leute, die lockere Atmosphäre, die anschließenden Partys, das Zusammensein, das gemeinsame Feiern und die Euphorie. Das war schon toll!
Und hier ist der Winter inzwischen wirklich angekommen. Es schwankt zwischen kalt und sehr kalt. Nachts waren schon öfters Minusgrade und tagsüber wirds normalerweise nicht wärmer als 10°. Seit ungefähr einem Monat, würde ich behaupten. Die Regenhäufigkeit hat auch stark zugenommen. Und wenn es in Valdivia regnet, dann regnet es richtig. Bin schon öfters mehr oder weniger durchnässt nach Hause gekommen. Und bis dann Schuhe, Mütze, Jacke und Hose wieder getrocknet sind, können schon zwei Tage vergehen...
Wenn man dann aber in Jogginghose, mit Wollsocken und Strickpulli zuhause am Abendbrotstisch sitzt und lecker deutsches Brot isst und Tee trinkt, entdeckt man die gemütlichen Seiten des Winters. Und gestern, als es den ganzen Tag geregnet hat, sind wir den ganzen Tag im Bett gelegen, haben das Spiel gesehen -bei so einem Spiel finde sogar ich Fußball ganz nett und bin stolz auf unsere Elf -, ich hab Sex and the City geschaut, mein Buch gelesen und viel gegammelt. Später haben wir dann noch lecker chinesisch gekocht. Schön, nicht nach draußen zu müssen und auch nichts für die Uni tun zu müssen. Unglaublich entspannt, dieses Leben!
Aber ich halte es dann doch nicht so lange zuhause aus und werde wahnsinnig. Naja, heute hat das richtige Leben wieder angefangen und wir mussten uns auch gleich mit unglaublich nervigen Problem rumschlagen, die wir mit der FH wegen unserem Studium hier haben. Plötzlich sollen die Fächer, die wir belegt haben, nicht anerkennt werden und im Falle des Falles müssten Susi und ich noch ein Semester länger hier bleiben. Nur weil die Verantwortlichen nicht mal ein Minimun an Kommunikation zeigen. Wie kann es sein, dass solche Sachen wie Fächerwahl nicht festgelegt sind, wenn die Kooperation zwischen der FH und der UaCh doch schon so lange besteht und die Verantwortlichen sich im letzten halben Jahr zweimal besucht haben. Hallo, über was wird da gesprochen, wenn eine zweiwöchige "Dienstreise" veranstaltet wird???
Wir drei Deutschen sind auf jeden Fall sehr aufgebracht und sauer, weil wir dank der Unfähigkeit der Verantwortlichen unser Studium umstrukturieren und eventuell verlängern müssen. Das kann doch wohl nicht sein! Morgen gehen wir zum Verantwortlichen hier an der Uni und werden ihm die Meinung geigen und ihm sagen, dass er das irgendwie regeln muss mit Münster. Hoffentlich wird da was draus und wir haben Erfolg!

Sonntag, 13. Juni 2010

Partyleben



Wenn man hier in Chile weggeht (und so wird es im Rest von Lateinamerika auch sein), hat man auf jeden Fall seinen Spaß. Während es in Deutschland vorkommen kann, dass die Stimmung nur so mittelmäßig ist oder die Musik doof ist und man deswegen weiterziehen muss oder vielleicht sogar nach Hause geht, hat man hier fast schon eine Party-Garantie. Ich zumindest habe hier mehr Spaß, als wenn ich in Deutschland weggehe. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich mit der Musik identifiziert fühle, ich liebe einfach jegliche Latino-Mukke. Ja, auch Reggaeton! Und Cumbia und Merengue und Vallenato... und so weiter. Das ist einfach meine Musik! Ansonsten ist es auch so, dass man hier in Valdivia ja nicht so viel Auswahl hat beim Weggehen und dass man es deshalb ausnutzen muss, das heißt, entweder man macht Party oder man schläft. Und da die Lateinamerikaner auf Grund ihrer Kultur immer im Jetzt leben, wird gefeiert, als ob es kein Morgen gäbe. Das gibt es auch im Normalfall nicht, wenn man bis morgens um 6 weg ist, wie das hier die Regel ist. Leider kommt einem der Tag sehr kurz vor, wenn man um 15 Uhr aufsteht und es um 18 Uhr schon dunkel wird.
Ich habe das Gefühl, hier deutlich mehr Party zu machen als damals in Deutschland. Das liegt daran, dass: 
  1. ich hier sehr, sehr viel mehr Zeit habe, weil ich viel weniger Uni habe, nicht arbeite und auch sonst so gut wie keine Verpflichtungen habe
  2. man sonst nicht sooo viel mit seiner Freizeit anfangen kann
  3. es sonst nicht so viele Möglichkeiten gibt, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen
  4. es hier sonst ziemlich langweilig wäre
Auf jeden Fall genieße ich es, denn ich habe viel Spaß und fühle mich dadurch wieder jung. Sobald ich mit Praktikum und Berufseinstieg anfange, wird sich das bestimmt schnell genug ändern und wenn dann der Ernst des Lebens los geht, will ich das lockere Leben noch genießen, so lange es geht... 

moi.

Tolle Zeit

Jetzt habe ich schon länger nicht mehr hier geschrieben, das liegt daran, dass ich zu sehr damit beschäftigt war, ein schönes Leben zu leben. Dazu gehört einerseits, zwei Themen voranzutreiben, die mir sehr wichtig sind, weil sie mit meiner Zukunft zu tun haben: 
Die Hausarbeit über Windenergie, die mich total interessiert und wo ich viel Zeit investiere, um mich ins Thema einzuarbeiten, alle Details zu verstehen und dann die Theorie auf die aktuelle Situation anzuwenden. Diese Art, zu arbeiten und zu studieren, gefällt mir sehr gut. Etwas selbstständig zu erarbeiten ist eine Herausforderung, die ich sehr gerne annehme und wo ich Stunden mit verbringen kann. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass ich aufgehe im Thema der erneuerbaren Energien, weil ich die unglaubliche Relevanz für die Zukunft unseres Planeten erkannt habe. Meine Vorstellung ist auch, später einmal in diesem Bereich zu arbeiten, weil die Nachhaltigkeit mir sehr am Herzen liegt.


Das zweite Thema, mit dem ich viele Stunden verbracht habe die letzen 2 Wochen, ist die Praktikumssuche und das Schreiben von Bewerbungen. Dazu gehören auch Anrufe, Besuche und Gespräche mit verschiedenen Unternehmen, sowie die Recherche und die Entscheidung, was ich denn genau suche und wo ich mich bewerben will. Das ist ganz schön viel Arbeit, aber weil davon meine Zukunft abhängt und ich sie gerne selbst in die Hand nehmen möchte, ist jede Minute sinnvoll investiert. Ich sehe es so, dass ich die theoretisch die Möglichkeit habe, in jedem beliebigen Unternehmen zu arbeiten und dass es von mir selbst abhängt, die für mich und meine Zukunft optimale Entscheidung zu treffen. Und da lasse ich nichts aus, um am Ende sagen zu können „Ich habs versucht, aber es hat leider nicht geklappt“ und nicht ohne was dazustehen und zu denken „Mist, HÄTTE ich nur.... „

Andererseits war ich auch damit beschäftigt, die tollen Momente meiner Zeit hier zu genießen Urig-gemütliches Zusammensitzen mit Marco, bei ofenfrischem Brot mit Avocadocreme und Tee
  • Gemeinsam im Bett liegen, unter 4 Decken und die Wärme spüren, während der Regen aufs Dach niederprasselt
  • Erfolge in der Uni und interessante Vorlesungen
  • Mein Vanille-Cappuchino in der Uni, um die Motivation für die Gruppenarbeit zu steigern
  • Nettes und ausgiebiges Beisammensein mit Freunden, bei Wein, Pisco oder Rum
  • Grillen, Tacos machen
  • Salsa tanzen und Amaretto Sour trinken

Samstag, 5. Juni 2010

Auf und Abs dieser Woche
|Gelesen| "Aus Versehen verliebt" und diverse Windenergie-Literatur
|Getan|- lächelnd durch den Regen gelaufen
|Gelernt| - dass hinter der Hilfsbereitschaft der Chilenen nicht immer so viel steckt
|Gegessen| - Pfannkuchen mit Manjar!
|Getrunken|- Milchkaffee im Entrelagos und hier zuhause Hagebuttentee
|Gedacht| "das Leben ist toll, weil nach jeder Enttäuschung wieder die Sonne aufgeht"
(auch wenn das in Valdivia nicht wörtlich zu verstehen ist)
|Gefreut| - Über das schöne Wetter am Mittwoch, den Spaziergang im botanischen Garten und die netten Gespräche bei Kaffee und Torte
|Gewünscht|- in Deutschland zu sein, mit eigener Wohnung und interessanter Arbeit
|Geplant| - wo ich mich überall bewerben werde
|Gekauft| - Zeitung
|Geklickt| - viele deutsche Blogs
|Gesehen| - Long Way Down
|Geärgert| - dass es sehr schwierig bzw. so gut wie unmöglich ist, vertrauenswürdige Informationen zu kommen hier in Chile