Samstag, 19. Oktober 2013

Der erste Monat



Beatrice links und Antonia rechts. 


Es ist unglaublich, meine Babys sind schon einen Monat alt. Gestern war der 18. Oktober. Es ist unglaublich, wie die beiden gewachsen sind. Habe Fotos angeschaut von den ersten Tagen und Wochen und es ist ein sehr großer Unterschied. Die ersten Strampler (meine Lieblings, die Marco gekauft hat und die Antonia so gut standen, für Beatrice waren sie schnell zu klein) passen schon nicht mehr und müssen aussortiert werden. Ich will eine Kiste machen, wo alle Erinnerungen aufbewahrt werden, zum Beispiel die Fußbändchen, die Mützchen, die erste Flasche etc.
Den Babys geht es gut, sind sind richtig schwer. Antonia konnte man anfangs gut mit einer Hand hochheben, aber das ist jetzt unmöglich und bei Beatrice braucht man zwei kräftige Arme und Hände, damit man sie nehmen kann. Nachts, wenn ich noch schläfrig bin, ist das schwierig, da muss ich aufpassen, dass sie mich nicht aus dem Gleichgewicht bringt. Die Klamotten, die vorher weit waren, sitzen jetzt eng und bald steigen wir auf die nächste Größe um. Sie nehmen gut zu, Beatrice wiegt schon fast vier Kilo und Antonia dürfte bei 3,7 liegen. Das ändert sich ja von Tag zu Tag. In der letzten Woche hat es mit dem Stillen nicht geklappt, von einem Tag auf dem anderen hat es nicht mehr funktioniert und ich hatte Schmerzen dabei. Deswegen haben wir umgestellt und auch Flasche gegeben. Gut, dass wir schon das Milchpulver zuhause hatten. Aber auch aus der Flasche tranken sie nicht gut. Bis ich dann bei der Sprechstunde vom Consultatiebureau war, da wurde uns empfohlen, ein anderes Modell auszuprobieren. Das habe ich besorgt bei der Drogerie und jetzt klappt es besser. Aber auch das Stillen funktioniert jetzt, nachdem wir bei einer Stillberatung waren und gute Tipps bekommen haben. Es war ein sehr informatives und gutes Gespräch und seit dem trinken sie beide wieder an der Brust, das ist erleichternd für mich, ich dachte schon, es wäre irgendwas mit ihnen.
Anfangs, die ersten drei Wochen, hatten wir den folgenden Rhythmus:
Frühmorgens zwischen 6 und 8 gab es die erste Fütterung, wir schlafen weiter bis um 10 oder 12, bis die Babys wieder aufwachen. Da gibt es dann wieder Milch und wir ziehen um ins Wohnzimmer, wo wir sie auf die Couch in ihre Ecke legen. Weil sie dann schlafen, haben wir Zeit, uns fertig zu machen: Duschen, anziehen, frühstücken, ein bisschen Ordnung machen, Haushalt erledigen. Das nächste Mal wachen sie so zwischen 15 und 17 Uhr auf, sind vielleicht ein bisschen aktiv, schauen durch die Gegend oder schreien ein bisschen, weil sie verdauen. Das ist ja eine Aufgabe, die der Körper erstmal bewältigen muss. Und das wachsen natürlich, sie sind wohl gute Futterverwerter, weil viel von den zugeführten Kalorien in Wachstum geht und nicht wieder unten herauskommt. Dann gibt es um 20 Uhr nochmal Milch, wir essen vorher oder nachher zu Abend, je nachdem, wann sie aufwachen. Abends um 0:00 wollen wir sie ins Bett bringen, manchmal baden wir noch davor, weil wir hoffen, dass sie dann besser schlafen. Meistens klappt es so gut, aber in der letzten Woche, als sie nicht aus der Brust tranken, wussten wir nie, ob sie noch hungrig sind und wieviel Milch sie wirklich brauchen. Da waren sie dann nach der Flasche ruhig und zufrieden, aber nach einer Weile Wachsein haben sie wieder geschrien und dann müssen wir uns beeilen, die nächste Flasche zu machen. Dann weiß man aber nie, wieviel Hunger sie haben, ob sie nur ein paar ml trinken und dann einschlafen oder ob noch einmal eine große Menge reinpasst. Zwischen 20 und 120 ml war alles schon dabei. Dazwischen muss man dann noch Bäuerchen machen. Mit zwei Babies schon eine Herausforderung, gerade wenn es spät abends ist und wir eigentlich schlafen wollen. Aber das passiert nicht so häufig und wir versuchen natürlich immer, die beiden kennen zu lernen und zu verstehen, wie sie funktionieren und wie wir sie am besten glücklich machen.
Das ist das Spannendste, jeder Tag ist anders, sie haben immer Überraschungen für uns und wir freuen uns, so viel Zeit mit ihnen zu verbringen und sie beobachten zu können. Oft schauen wir ihnen auch beim Schlafen zu, weil sie da so süß sind. Das Aufwachen dauert meist eine Weile, sie recken und strecken sich, quietschen, öffnen die Augen für einen Moment und dann fallen sie wieder zu, um dann noch ein paar Minuten weiter zu dösen. Einfach knuddelig. Manchmal nehmen wir sie auch auf den Arm, wenn sie nicht zur Ruhe kommen können und versuchen, sie zu beruhigen. Besonders Marco ist sehr gut darin. Er ist sowieso ein sehr guter Vater, er kümmert sich alles, wickelt (obwohl er früher immer sagte, dass er das, wenn überhaupt, nur mit Gasmaske erledigen kann), füttert, deckt sie zu, bringt sie mir, spielt und kuschelt mit ihnen wie ein Weltmeister. Er genießt es, ihnen nahe zu sein und sie natürlich auch. Es ist das Schönste, Vater und Tochter zusammen zu sehen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Endlich zuhause!

Es ist herrlich, endlich zuhause zu sein. Unser eigenes Reich! Wir haben alles so gut vorbereitet und jetzt können wir es nutzen. Vorher war die Wohnung ja ein bisschen leer und auch zu groß für uns zwei. Jetzt sind wir so froh daru, hier zu wohnen. Genug Platz, alles schön geräumig, hell und offen, die Heizung funktioniert gut, das Bad ist groß etc, alles auf einer Etage, kein Treppensteigen, einfach super! Meine Kaiserschnittnarbe hat mir noch ein paar Tage zu schaffen gemacht und insgesamt war ich auch schwach, musste mich schonen und kann immer noch nichts anstrengendes machen, darf nichts heben etc.
Aber hier zuhause haben wir alles, was man sich wünschen kann und Marco hilft mir bei allem super. Gerade Babies herumtragen, darin ist er gut. Er reicht sie mir an, wenn ich sie stillen will und nimmt sie mit zum Wickeln, danach bringt er sie mir wieder und spricht die ganze Zeit liebevoll mit ihnen. Wir sind einfach so glücklich hier, wir haben die zwei süßesten Mädels der Welt und könnten sie stundenlang anschauen. Sie schlafen natürlich viel, aber wir merken schon, wie sie jeden Tag ein bisschen länger wach sind, unsere Aufmerksamkeit wollen und sich interessiert umschauen. Auch wenn sie nicht interagieren und auch nicht viel wahrnehmen. Wir nutzen die Zeit, um ganz viel zu kuscheln, mit ihnen zu spielen und zu sprechen. In diesem Alter müssen sie einfach nur wachsen und süß sein. Und das kriegen sie gut hin. Das Stillen klappt gut, da bin ich sehr glücklich darüber, denn es ist sehr erfüllend. Auch sonst machen alle Tätigkeiten Spaß, wir sind einfach den ganzen Tag für diese beiden kleinen Wesen da, das ist das Tollste, was uns passieren konnte.

Mit Antonia auf dem Sofa

Dienstag, 1. Oktober 2013

Die erste Zeit im Krankenhaus

Nach der OP musste ich noch eine Weile im Aufwachraum liegen bleiben. Dabei wollte ich doch so schnell wie möglich meine Babies sehen! Wusste aber, dass sie bei Marco in guten Händen sind und dass es ihnen gut geht. Ein Pfleger hängte 3 Fotos von ihnen an den Infusionsschlauch, so konnte ich sie die ganze Zeit anschauen. Die Schmerzen waren nicht so schön und ich war ziemlich benebelt. Nach etwa 3 Stunden wurde ich dann endlich auf die Station gebracht und konnte meine beiden richtig begrüßen. Sie sind so klein!

 Antonia links und Beatrice rechts. 
Sie sind einfach perfekt. Zwei unglaublich hübsche Mädchen, die uns viel Freude bringen. Sie schlafen die ganze Zeit und weinen nie. Mit dem Stillen klappt es gut, sie trinken gut, auch wenn sie nach einer Weile einschlafen. Dann bekommen sie noch Zusatzmilch, damit sie gut an Gewicht zulegen. Laut Definition sind sie ja frühgeboren, denn sie kamen bei SSW 36+5 zu uns. Und sie sind ja wirklich nicht besonders groß. Im letzten Ultraschall wurden beide mit 2,5 kg berechnet. Wie ungenau diese Berechnungen sind...

Auf jeden Fall freuen wir uns unglaublich, dass sie gesund und fit sind. Marco hilft viel beim Wickeln und Flaschegeben und kümmert sich auch noch um mich, er ist sehr stolz auf mich. Außerdem kümmert er sich um alle sozialen Kontakte und verkündet die Neuigkeit. Ich muss mich ja erstmal erholen. Nach 2 Tagen ging es mir noch nicht besser, sondern es ging eher bergab, hoher Blutdruck, sehr großer Bauch, Ödeme, alles geschwollen. Es wurden jede Menge Untersuchungen gemacht, die Nacht durch, mehrmals Blut abgenommen und am Tag dann Ultraschall, Röntgen und CT. Damit wurde ein Darmverschluß diagnostiziert. Da musste ich erstmal durch, das hat ein paar Tage gedauert. Ich durfte nichts essen und trinken, bekam eine Magensonde und so schöne Behandlungen wie Einlauf etc. Insgesamt waren es 5 Tage, in denen ich nicht aufgestanden bin, sondern nur im Bett lag, angeschlossen an die diversen Schläuche, kein schöner Zustand. Der Besuch von Maps und Paps, den frisch gebackenen Großeltern, hat mich sehr gefreut, allerdings konnte ich nicht viel machen und sie haben sich natürlich Sorgen gemacht um mich. Eine Nacht ist Marco geblieben und hat sich um die Kleinen gekümmert, weil es mir zu schlecht ging und ich sie nicht stillen konnte. Ab Sonntag war ich dann über den Berg, konnte das erste Mal aufstehen, habe endlich mal wieder geduscht und hab mich wie neu geboren gefühlt.
Die Magensonde wurde herausgenommen und nach und nach durfte ich dann wieder trinken, Flüssiges essen und die Medikamente waren nicht mehr notwendig. Schritt für Schritt ging es also besser mit mir, insgesamt war ich 1 Woche im Krankenhaus. Es war schön, umsorgt zu werden, es gab großartige Hebammen, z.B. Miranda und Patricia, die sehr viel Einsatz gezeigt haben und mir mit allem geholfen haben. Wir haben viel gelernt in dieser Woche, haben alles gefragt, was wir wissen wollten, über Baby-Handling. Sehr kompetente Ansprechpartner hatten wir und so haben wir uns wohl gefühlt im Krankenhaus. Es gab einen Knopf und immer, wenn ich bei etwas Hilfe braucht, konnte ich ihn drücken und es kam jemand, mit einem Lächeln auf den Lippen und war für mich da. Die Babies konnte ich ja die ersten
5 Tage lang nicht alleine herausheben, weil ich nicht aufstehen konnte, da musste sie mir immer jemand anreichen. So lagen sie in ihren Bettchen, ganz brave Mädchen.


Zweimal hatten sie in der Nacht Bauchkrämpfe und mussten lange weinen. Das tat mir sehr leid, weil ich nichts für sie tun konnte. Aber dafür sind die Krankenschwestern da, die haben sie mitgenommen ins Babyzimmer und haben sich um sie gekümmert, so dass ich schlafen konnte. Das war auch notwendig, damit ich wieder genesen konnte. Und dann war es soweit, die Ärzte konnten mich entlassen. Wir haben uns natürlich gefreut, aber sind auch ein bisschen nervös gewesen, denn nun hieß es, dass wir uns allen Herausforderungen allein stellen mussten. Zuhause gibt es keine Hilfe und alle Fragen haben wir vorher noch gestellt, um sicher zu sein, was wir wie am besten machen können. Dann haben wir alles soweit vorbereitet, das Zimmer ausgeräumt - seltsames Gefühl, nach einer Woche auszuziehen.
Ein Abschiedsgeschenk hatten wir auch vorbereitet, das haben wir der Hebamme überreicht und uns so verabschiedet. Es war wirklich eine angenehme Woche gewesen - abgesehen von meiner komplizierten Situation, haben wir uns gut aufgehoben und wohl gefühlt. Der Start ins Leben der beiden ist geglückt und nun kam der 2. große Schritt, das unabhängige Leben zuhause. 
Hier der stolze Vater auf der Schwelle der Station, auf dem Weg in die Freiheit. Es war ein unglaubliches Gefühl, zusammen nach Hause zu fahren, einfach pures Glück. Unsere kleine Familie, vereint, auf dem Weg in das richtige Leben. Im Krankenhaus ist man eben doch abgeschirmt und wie in einer Blase. Für mich war es ein Erlebnis, wieder an der frischen Luft zu sein, Autos, die Straße etc zu sehen, die vielen Menschen, die alle ihren Weg gehen und keiner ahnt, wie glücklich wir sind. Es ist unfassbar, wie schön es ist.