Dienstag, 29. September 2009

Am Lernen
Hab den Tag bis jetzt mit Lernen für Finanzen verbracht. Es ist ziemlich warm heute, man hälts kaum aus drinnen. Gleich mach mich auf den Weg in die Uni, um für eine Klausur am Donnerstag zu lernen. Marco war einkaufen, wir haben Hähnchen mit grünem Salat gegessen.
Gestern morgen Uni war gut, in Unternehmensberatung haben wir einiges organisiert, denn jetzt geht die Phase der Beratung los. Bis jetzt ging es um die Theorie und Vorbereitung. Beim Finanzenseminar hab ich nichts mitbekommen. Das sind immer Präsentationen und die Gruppe hat nicht so gut erklärt. Es ging um Sachen aus dem Rechnungswesen: Jahresabschlussrechnung, GuV, Kapitalflussrechnung und die einzelnen Positionen, wie sich sich zusammensetzen. Da hab ich ja schon im deutschen Probleme mit, aber dann auch noch auf Spanisch. Da muss ich noch einiges für tun...

Montag, 28. September 2009

Sonntag
Waren heute mal wieder Fisch essen, in einem der kleinen Restaurants, die gegenüber vom Fischmarkt sind. Danach waren wir noch in der Mall, rumschauen. Und vorallem kleine Unternehmen suchen, bei denen ich meine Umfrage machen kann. Gestern hab ich nämlich nur 2 ausgefüllt bekommen. In allen anderen Geschäften hier in der Nähe (und das sind nicht viele) ist mir jemand anders zuvor gekommen. Im Zentrum gestaltete sich die Aufgabe aber eher schwierig, weil doch ziemlich viele Geschäfte geschlossen haben. Die Mall und die Supermärkte haben allerdings den ganzen Tag geöffnet. So haben wir also 4 Stunden im Zentrum verbracht. Und alles zu Fuss. Sind bestimmt 10 km gelaufen heute....

Samstag, 26. September 2009

Markt
Samstags ist immer Markt in einem Stadtteil von Valdivia und weil da Obst und Gemüse viel billiger sind als im Supermarkt, gehen wir gerne dorthin einkaufen. Der Weg dahin ist ein Stück, wir fahren mit der Micro. Hier ein paar Impressionen von der Fahrt:

Dort angekommen, stürzen wir uns ins Getümmel. Schauen uns um, kaufen eine Sopaipilla (frittierter Brotteig) als Frühstück und füllen unseren Rucksack nach und nach mit gesunden Sachen. Heute haben wir 13 Euro ausgegeben und folgendes gekauft:
3kg Kartoffeln, 2 Salate, Sellerie, rote Beete, Tomaten, Avocado, Bananen, Äpfel, Eier, Gurken, Zucchini, Chirimoya und Ananas.

Zuhause angekommen, haben wir eine Putz-, Aufräum- & Abwasch-Session eingelegt. Jetzt blitzt die Wohnung wieder. Marco hat aus den Resten der Muscheln von gestern, übriggebliebenem Reis und Kartoffeln eine leckere Reispfanne gezaubert. Dazu haben wir Salat mit Tomate, Sellerie und Avocado gegessen. Herrlich, so sieht ein idealer Tag für mich aus!!
Jetzt muss ich für die Uni eine Umfrage machen bei 10 Unternehmen. Werd also gleich rausgehen, das tolle Wetter geniessen und das erledigen.
Party zu zweit
Donnerstag nach dem Volleyball waren wir zu zweit weg, im Casino. Leckere Cocktails und coole Party!! Erst waren wir oben in der Skybar, im 12. Stock. Da hat man eine tolle Aussicht. Und zwar auch vom Klo aus!!!
In der Disko hatten wir auch viel Spass, und das, obwohl wir nur zu zweit waren. Bis um 3 haben wir gefeiert und sind dann tot ins Bett gefallen.

Am Freitag hatte ich vormittags Uni von 11-13 Uhr. Bin sogar hingegangen. Auch wenns keine Pflicht ist. Hab mich aber alles andere als gut gefühlt. Auf dem Heimweg bin ich zum Fischmarkt gegangen und hab 3 kg Muscheln und ein bisschen Fisch gekauft. Marco hat daraus ein leckeres, gesundes Katermittagessen gemacht. Trotzdem gings mir danach eher schlechter und ich hab den ganzen Nachmittag verschlafen. Dazu kommt auch noch, dass wir am Donnerstag Karate hatten. Das geht ganz schön auf die Muskeln. Am Freitag hat mir der ganze Körper wehgetan, konnte mich kaum bewegen. Bin dann auch nicht ins Schwimmtraining gegangen, mir gings zu schlecht. Karate an sich macht aber total viel Spass. Wir lernen viel und es macht Spass, sich anzustrengen und sich auszupowern. Fürs Volleyball war ich dann eigentlich zu müde, bin aber trotzdem gegangen.

Freitag, 25. September 2009

Mittwoch und Donnerstag
Gestern ist es doch nicht ganz so gelaufen, wie ich gedacht hatte. Die Finanzen-Vorlesung war gut, hab viel mitgeschrieben. Danach hab ich noch verschiedene Kommilitonen getroffen, die mich auf den neuesten Stand gebracht haben. Als ich dann zur Tourismus-Vorlesung gegangen bin, wo ich eigentlich hätte präsentieren sollen, war keiner in dem Raum. Bestimmt wurde der Raum geändert, aber ich nicht informiert. Und es weiss auch keiner Bescheid. Es gibt niemand, den man fragen kann. Und da der Campus so riesig ist, lohnt es sich auch nicht, zu suchen. Zumal ich keine Ahnung hab, wo die Tourismusleute normalerweise Vorlesung haben. Naja, die Zeit hab ich dann genutzt, um meine Immatrikulation voranzubringen. Da musste ich jede Menge Dokumente abgeben und jetzt wollte ich mal nachforschen, was damit passiert ist. Gar nix nämlich. Der Umschlag lag verschlossen im Büro, wo ich ihn abgegeben hatte vor 2 Wochen. So läufts hier also. Nachdem ich ein bisschen Druck gemacht hab, werde ich morgen eingeschrieben sein, hiess es. Mal schauen.....
Ausserdem hab ich einen Termin mit einer Kosmetikverkäuferin vereinbart. Das System ist wie Avon, nur die Produkte sind besser. Die Marke heisst Natura und die Produkte sind alle aus natürlichen udn aus nachhaltiger Produktion gewonnen Inhaltsstoffen. Das ganze kommt aus Brasilien. Hab schon ein paar Produkte ausprobieren können, weil Marcos Schwester die auch vertreibt. Und was ein Zufall, die Verkäuferin, die zu mir kam und mir die Produkte und den Katalog vorgestellt hat, ist auch 22 Jahre alt und hat ein kleines Baby. Das ist nämlich eine Arbeit, die babykompatibel ist... Ich bin auf jeden Fall begeistert von den Produkten und hab heute auch gleich welche bestellt :-)
Das ist nämlich schwierig hier in Chile mit Kosmetika. Hier gibt es nämlich keinen dm! Der fehlt mir wirklich sehr! Kosmetika werden nur in der Apotheke verkauft. Ausprobieren kann man gar nichts. Alles, wirklich alles, ist eingeschweisst. Und da es hier natürlich auch andere Produkte und andere Marken gibt, weiss ich gar nicht, was ich kaufen soll. Und noch dazu sind die Sachen hier auch teurer! Naja, Natura ist auch alles andere als billig, aber da stimmt die Qualität wenigstens. Also, ich freu mich total darauf, wenn ich nächste Woche meine bestellten Produkte in der Hand halten kann! Vor allem, weil ich auch fast gar nichts mitgenommen hab an Kosmetika. Nur das allerwichtigste.


Mittwoch, 23. September 2009

Ausweis und Einkauf
juhu, hab endlich meinen Personalausweis abholen können! Und so sieht er aus:

Nur damit bin ich eine anerkannte Person in Chile, ohne den bin ich gar nichts. Aber jetzt existiere ich!!
ausserdem war ich einkaufen: Bei der Metzgerei hab ich Hähnchen und Schweinefleisch besorgt für 4 Euro. Marco bereitet gerade das Mittagessen daraus vor.
Danach war ich im Supermarkt. Nur um einen kleinen Überblick über die Preise hier zu bekommen und über das, was wir kaufen, werde ich mal den Kassenbon veröffentlichen: alles in EURO

3x Nudeln 400 g je 0,50 EURO
6x Tomatensauce 200g je 0,50
"deutsches" Mischbrot 0,75
"Longaniza" 1kg eingeschweisst 3,40
(Wurst, die wie Speck verwendet wird)
Champignons 200 g 0,75
1 rote Paprika 0,90
Marmelade 250 g 0,75
9 Fl. Wasser 1,5 l 2,95
Müsli 400 g 1,95
Reis 1 kg 1,42
Margarine 500 g 0,99
2x Jogurt je 1 kg je 1,00
300 g Schinken (1kg = 4 Euro) 1,15
300 g Käse (1 kg = 4,40) 1,20
Streichhölzer (reichen 1 Monat) 1,25
2 Zahnbürsten 1,20
Broccoli gefroren 250 g (in Dosen ist teurer) 0,50
Mais gefroren 250 g 0,65
Erbsen gefroren 250 g 0,65
5 Brötchen 0,35
2 Küchenrollen 2,00
Tee 100 Beutel 1,70
frische Petersilie, 1 Bund 0,35

SUMME 30 EURO

+ halbes Kilo Schweinefleisch (3,20/kg) 1,50
+ 4 Hähnchenschlegel 2,50

es kommt noch dazu:
Obst und Gemüse vom Laden nebenan ca. 8 Euro
Gelegenheitskäufe im Kiosk ca. 4 Euro
(Brot, Süssigkeiten, Saft,....)

WOCHENBUDGET: 46 Euro

Davon werden wir eine Woche lang satt.
Angekommen!
Gut geschlafen, gute Fahrt gehabt. Endlich konnte ich eine Busfahrt durchschlafen. 7 Stunden Schlaf! War gemütlich im Bus. Nur manchmal ein bisschen zu warm. Um 8.15 sind wir in Valdivia angekommen. Hab ausgepackt und wir haben gefrühstückt. Leider schmecken die Sachen hier nicht so gut wie in Rancagua... das Brot, die Wurst... ist irgendwie nicht das gleiche. Später müssen wir noch einkaufen gehen, wir haben absolut gar nichts im Haus. Es fehlt so einiges. Und um 16 Uhr beginnt mein Tag: Uni, Präsentation, Schwimmtraining. Um 22 Uhr bin ich wieder zuhause. Dann will ich das Fernsehduell der Präsidentschaftskandidaten anschauen. Interessier mich ziemlich für das politische Thema hier. Ist spannend, ein neues politisches System kennen zu lernen. Allerdings bin ich auch bei den deutschen Wahlen auf dem Laufenden. Hab mir die Kandidaten auf Youtube angeschaut in der ZDF-Sendung "Erst fragen, dann wählen". Die wird von StudiVZ unterstützt. Finde ich ein sehr gelungenes Programm. So gefällt es mir, wie die Politiker sich präsentieren. Nur zu empfehlen. So ein Format gab es ja vorher noch nicht, meine ich.
Tja, und jetzt haben wir Rancagua hinter uns gelassen, für eine ganze Weile, so wies aussieht. Haben natürlich alle Verwandten hierher eingeladen, aber es wird wahrscheinlich keiner kommen in der nächsten Zeit. Naja, wir haben eine schöne Erinnerung. Mir gefällt es sehr gut bei der Familie, ich fühle mich da sehr wohl und gut aufgehoben. Die Atmosphäre ist sehr positiv und harmonisch, finde ich. Auch wenn Marco und seine Mutter öfters Diskussionen haben, Lukas viel Aufmerksamkeit braucht und manchmal uns alle auf die Palme bringt mit seinen Spirenzchen. Er kann ganz schön launisch sein und wenn seine Sonderwünsche dann nicht erfüllt werden, greint und schreit er nur rum. Aber wie gesagt, die Tage in Rancagua waren schön. Mir macht es Spass, mit Lukas zu spielen, zu raufen oder spazieren zu gehen. Ich trag ihn rum und versuche ihn zu beschäftigen. Der Kleine hat so viel Energie und soviel Potential. Er müsste viel mehr gefordert werden. Aber das ist keinem bewusst und wie soll ich mich in die Erziehung einmischen? Ich tu, was ich kann, um ihm lesen und die Zahlen beizubringen. Aber wenn er keine Lust hat, aufzustehen, dann geht er halt einen Tag nicht in die Schule. Das macht wohl keinem was aus. Ausser mir. Mir ist es wichtig, dass er was lernt und selbständig wird. Und er ist absolut nicht dumm, man müsste ihm nur mehr Zeit und mehr Aufmerksamkeit schenken.

Dienstag, 22. September 2009

Uni
Heute hab ich meine Arbeit, einen Bericht über den Produktionsprozess in "unserem" Unternehmen, was wir ausgesucht haben, fertiggestellt. Ansonsten ist es sehr entspannend hier. Toll, mal nicht an die Uni denken zu müssen und auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Das Arbeitspensum ist wirklich mehr als gut zu schaffen, ohne in Stress zu geraten. Das gefällt mir natürlich sehr gut. Hier bin ich viel relaxter, habe Zeit für mich und kann mir Zeit nehmen, für eine Woche wegzugehen. Natürlich gehts übermorgen wieder los, aber alles ganz locker. Die Anforderungen sind hier wirklich nicht besonders hoch. Trotzdem pienzen natürlich alle rum, dass wir soooo viel lernen müssen. Und das, obwohl die Chilenen hier normalerweise 5-7 Fächer haben und wir in Deutschland 10-12. Von dem hier ist das hier klasse für mich. Andererseits sind die Noten hier nicht so toll. Die Sachen, die bis jetzt benotet wurden, waren nicht besonders erfolgreich. So im 3er Bereich. Ich rede von den Gruppenarbeiten. Und das, obwohl ich finde, dass wir die Aufgaben ausreichend gut genug erfüllt haben. Immer pünktlich und in der angemessenen Qualität. Wir haben uns reingehängt und unser Bestes gegeben. Und da finde ich die Bewertung nicht angemessen. Und einer anderen Gruppe ist es passiert, dass sie eine Präsentation gehalten haben, die gut war, gut verständlich, anschaulich, zwar nicht 100 %ig wissenschaftlich, aber vllt 70%. Eigentlich sollte die Gruppe ein 3,2 bekommen, aber weil wohl 1, 2 Leute geschwätzt haben, hat die Gruppe ein 3,7 bekommen. Und da, obwohl vorher nie gesagt wurde, was von einer guten Präsentation erwartet wird, wie sie sein soll und dass das Verhalten der "Mitschüler" in die Note einfliesst. Unmöglich find ich das. Aber man kann nichts machen. Vorallem, weil der Prof der Rektor des Instituts ist.
chilenische Friedhöfe
Gestern haben wir eine Tour über die hiesigen Friedhöfe besucht und haben die dort liegenden Verwandten besucht.
Hier sehen die Friedhöfe ein bisschen anders aus. Aber schön. Mir gefällts. Viele Grabsteine tragen ausser dem Namen auch ein paar persönliche Zeilen eingraviert im Gedenken an die Person. Viele Verwandten drücken ihre Gefühle auch mit handgeschriebenen Zetteln aus oder stellen Fotos aufs Grab. Ausserdem kann man auch kleine Gegenstände finden, die an die Person erinnern. Es gibt auf jeden Fall eine grosse Vielfalt in der Gestaltung der Gräber.

Montag, 21. September 2009

18ter September
DIECIOCHO
Nationalfeiertag - Unabhängigkeitstag
Der wird in Chile in der Familie gefeiert, mit viel Fleisch!!! Draussen im Garten haben wir gesessen, alle zusammen. Marco war für den Grill zuständig und hat seinen Job auch erstklassig gemacht.
Marcos Oma hatte Geburtstag und wir haben ihr eine leckere Torte mitgebracht aus Valdivia!
Draussen sind die Schüler der verschiedenen Dorfschulen vorbeimarschiert mit Musik, das war cool, wir haben alle zugeschaut. Ausserdem sind noch die "Huasos" /Cowboys vorbegeritten.
17ter - Vorfeiern
Am 17. gings los mit Vorfeiern. Einkaufen, Fleisch vorbereiten, das Haus und den Garten vorbereiten.
Abends sind wir dann hoch auf den "Hügel" gelaufen, da sind die Stände. Es gibt Zelte, wo man sich reinsetzen kann und die typischen Getränke geniessen kann. Dazu gibts dann Empanadas oder Anticuchos (Spiesse). Wie man sieht, waren wir gut drauf und hatten Spass.
Im weiteren Verlauf haben wir die verschieden Stände besucht:

Donnerstag, 17. September 2009

Angekommen!
Gestern hat alles geklappt wie geplant, waren sogar anderthalb Stunden vor Abfahrt am Busbahnhof. Den restlichen Tag hab ich mit Packen und weiter aufräumen verbracht. Tipptopp haben unsere Wohnung verlassen. Da können wir uns jetzt schon auf auf die Heimkehr freuen. Am Bahnhof hab ich mir eine Zeitung gekauft. Meine Lieblingszeitung hier ist "El mercurio". Das heisst, dass ich sonst keine anderen Zeitungen lese. Genau wie in Deutschland mit der Süddeutschen. Alle anderen Zeitungen gefallen mir nicht. So ist die Wartezeit schnell rumgegangen, ein leckeres Brötchen hab ich mir noch für 1 Euro gekauft, das war das Abendessen. Die Fahrt ging gut, aber ich hab nur 3 Stunden geschlafen. War einfach nicht müde. Hab die Zeitung fertig gelesen, das Kreuzworträtsel gemacht und das Sudoku gelöst. mit Musik konnte ich dann ein bisschen schlafen. Um 6 bin ich aber wieder aufgewacht, da ist es dann auch hell geworden. Um halb 8 sind wir angekommen, wurden abholt, haben Lukas in die Schule gebracht - liegt auf dem Weg und haben uns ein ausgiebiges Frühstück gegönnt. Marcos Mutter hat Sopaipillas gemacht. Das ist eine chilenische Spezialität: Frittierte Küchlein aus Mehl und Kürbis. Die isst man herzhaft, mir Wurst, Senf oder Ketchup. Nach dem Frühstück und dem Willkommenheissen hab ich mich hingelegt. War einfach zu müde. Um 15 Uhr bin ich wieder aufgewacht. Wir waren im Supermarkt, wollten noch was für Lukas besorgen, weil er morgen in der Schule den Feiertag sozusagen vorfeiert. Der Supermarkt war rammelvoll, alle haben Massen an Fleisch und Empanadas besorgt. Ausserdem waren die Einkaufswägen voll mit Brot, Wein, Bier, Cola, Fanta,.... Unglaublich, was da an Massen konsumiert wird. Aber hier sind die Familien eben grösser und so ist der Einkaufswagen auch voller als in Deutschland. Es gibt sogar Ehepaare, die mit zwei vollen Einkaufwägen unterwegs sind. Und ich rede nicht von heute, weil das lange Wochenende naht, sondern auch sonst. Haben dann am Ende nur 2,5 kg Rippchen gekauft. Das werden wir dann auch auf den Grill schmeissen am Freitag. Da ist der grosse Tag. Morgen früh gehts los, da gehen wir einkaufen - vormittags ist hoffentlich weniger los als heute abend - und die Sachen für Freitag vorbereiten. Und am Abend gehen wir dann auf den Hügel, da sind die Stände. Das ist am Ende sowas wie Kerwe. Es geht um essen, trinken, Volkmusik hören und komische Tänze dazu zu tanzen. Und alle sind dabei, vom kleinsten Kind bis zum Uropa. Freu mich schon total drauf!!! Das wird eine Party!!

Dienstag, 15. September 2009

Es geht los!
Um 22:30 fährt der Bus. Bis dahin müssen noch einige Sachen erledigt werden. Den bisherigen Teil des Tages haben wir damit verbracht, die Wohnung in Ordnung zu bringen. Ich hab ungefähr 2 Stunden gespült, Marco hat alle Zimmer aufgeräumt, gefegt, gekocht, Wäsche sortiert und seine Sachen gepackt. Ich hab das Gefrierfach abgetaut wie man sieht. Wär eigentlich gar nicht nötig gewesen, war ja kaum Eis drin...

Jetzt muss ich noch mein Zeug packen. Um kurz vor 9 wollen wir dann hier abhauen. Bevor der Bus fährt, holen wir noch die vorbestellte Torte ab. Marcos Oma hat am 18. Geburtstag und da bringen wir ihr eine Torte mit. Die Chocolaterie von Valdivia ist sehr bekannt für ihre erstklassigen Produkte. Die sind unschlagbar. Ausserdem wollen wir noch in den Supermarkt und vom ebenfalls berühmten Kunstmann-Bier ein Fässchen kaufen.

Donnerstag, 10. September 2009

Tolle Musik!
anhören!


Tracy Chapman - If not now
If not now then when
If now today then
Why make your promises
A love declared for days to come
Is as good as none

You can wait 'til morning comes
You can wait for the new day
You can wait and lose this heart
You can wait and soon be sorry

Now love's the only thing that's free
We must take it where it's found
Pretty soon it may be costly

If now now what then
We all must live our lives
Always feeling
Always thinking
The moment has arrived

Tracy Chapman: Change


If you knew that you would die today
Saw the face of god and love
Would you change?
Would you change?

If you knew that love can break your heart
When you're down so low that you cannot fall
Would you change?
Would you change?

How bad, how good, does it need to get?
How many losses? how much regret?
What chain reaction would cause an effect?
Makes you turn around
Makes you try to explain
Makes you forgive and forget,
Makes you change
Makes you change

If you knew that you would be alone
Knowing right, being wrong,
Would you change?
Would you change?

If you knew that you would find a truth
That would bring a pain that can't be soothed
Would you change?
Would you change?

How bad, how good, does it need to get?
How many losses? how much regret?
What chain reaction would cause an effect?
Makes you turn around
Makes you try to explain
Makes you forgive and forget,
Makes you change
Makes you change

Are you so up right
You can't be bent
If it comes to blows
Are you so sure you won't be crawling
If not for the good why why risk falling
Why risk falling?

If everything you think you know
Makes your life unbearable
Would you change?
Would you change?

If you'd broken every rule and vow
And hard times come to bring you down
Would you change?
Would you change?

If you knew that you would die today,
If you saw the face of God and loved
Would you change?
Would you change?

If you saw the face of God and loved
If you saw the face of God and loved
Would you change?
Would you change?

Mittwoch, 9. September 2009

Ausflug nach Los Molinos
Marco und ich sind heute aus Valdivia rausgefahren, an die Küste. Letztes Mal waren wir in Niebla, dieses Mal sind wir ein Dorf weitergefahren. Dort sollte es einen Fischmarkt geben. Da war aber überhaupt nichts los, es gab keine Fische zu verkaufen. Die Fischer waren wohl noch auf dem Meer oder sind zu Hause geblieben. Wir haben uns ein Restaurant gesucht und haben Empanadas gegessen, gefüllt mit Krebs, Krabbe, Muscheln... mhmmmm. Sonst gab es da nichts zu tun, also sind wir wieder nach Hause gefahren. War aber ein schöner Ausflug, wir hatten Spass zusammen. Die Landschaft ist schön, das Meer auch, die Busfahrt haben wir genossen.
Hab auch ein Fotoalbum hochgeladen. Das ist rechts zu sehen oder direkt auf http://picasaweb.google.com/bettina.velasquez/.

Lerntag

So schön ist der Sonnenuntergang hier!
Hab den ganzen Tag auf dem Sofa gelernt, bin super voran gekommen.
Jetzt gehts ab ins Volleyball, um noch ein bisschen angesammelte Energie loszuwerden!

Dienstag, 8. September 2009

Sonntag
hab ich mit unserer Consultoría-Arbeit verbracht. Den kompletten Tag. Bin um 11 Uhr abends heimgekommen und bin sofort eingeschlafen. Auf dem Weg zum Treffen hab ich mir den Tag versüsst und mir einen leckeren McFlurry reingezogen. Schokoladeneis mit Weisse-Schokolade-Stückchen, Schokosauce und Schokogranulat... hahaha... komplett kalorienfrei natürlich. Gibts die Version auch in Deutschland?
Heute war Uni öde. Aber dafür konnte ich heute endlich meinen Personalausweis beantragen. Nach dem Drama am Donnerstag hats heute einwandfrei geklappt. Musste Fingerabdrücke von allen 10 Fingern abgeben, das Foto wurde gemacht, hab unterschrieben und bezahlt. In zwei Wochen oder so kann ich den Ausweis dann abholen. Das Gute ist aber, dass ich jetzt eine Nummer bekommen hab, sowas wie eine Steuernummer. Die braucht man hier für alles. Damit wird man identifiziert. Nicht mit seinem Namen, sondern mit dieser Nummer. Überall braucht man die. Zum Beispiel, um sich in der Uni einzuschreiben. Oder um Hotlines anzurufen. Wenn man da keiner gültige Nummer eingibt, wird man nicht durchgestellt. Und endlich hab ich sie! Ab jetzt existiere ich!!!

Auch sonst war der Tag erfolgreich, bzw. schön. Marco hat mein Lieblingsessen gekocht. Wir sind einkaufen gegangen, haben unsere Sachen gewaschen, die Bettwäsche gewechselt. Ich hab das ganze Zeug in die Schränke geräumt. Haben lecker Avocado gegessen. Eigentlich wollte ich zum Volleyball gehen, aber als ich ankam, war keiner da. Heute wäre wohl irgendein Spiel gewesen. Davon wusste ich aber nichts. Naja, bin zurückgejoggt, hab geduscht und jetzt lieg ich ganz bequem im Bett und lerne noch ein bisschen. Morgen nehm ich mir frei, die Vorlesung "Internationale Geschäfte" mit dem Franzose bringts gar nicht, der liest nur seine Folien vor, hat aber keine Ahnung vom Thema. Er kriegts noch nichtmal hin, den Text fehlerfrei vorzulesen, weil er gar nicht weiss, was er da liest. Und da die Anwesenheit freiwillig ist und wir die Folien haben und auch nichts anderes lernen müssen, werd ich nicht mehr hingehen. So hab ich morgen frei und kann die Zeit nutzen für diverse Sachen, die ich für die Uni erledigen muss. Läuft also alles gut auf dieser Seite.

Sonntag, 6. September 2009

Update: der andere Teil der Woche

Mittwochs war ich doch nicht mehr beim Amt, musste noch was für die Uni machen, um für den nächsten Tag vorbereitet zu sein. Schwimmen war gut, wir haben Schnelligkeitstraining gemacht, 16mal Sprint über 25m. Es ist gut gelaufen, der Trainer hat uns gelobt. Insgesamt sind wir aber nur 1.500m geschwommen und nicht wie sonst 2.100m. Ich bin auf jeden Fall begeistert vom Training, es macht mir total viel Spass. Und an das Wasser hab ich mich auch gewöhnt.
Donnerstag morgens war ich in der Uni, hatten Finanzen. Hab wenig davon verstanden, was wir machen sollten, aber das hol ich noch nach. Der Prof hats nicht so drauf mit dem Erklären. Er spricht ziemlich durcheinander, ohne roten Faden, so dass man gar nicht mitbekommt, auf was er hinaus will. Er hat uns ein Buch geschickt per E-Mail, was die Basis für seine Vorlesungen ist. Das ist gut, damit versteht mans gut. Muss sich nur hinsetzen, sich Zeit nehmen und konzentriert arbeiten. So wie ich am Mittwoch. Da fass ich mirs dann für mich zusammen.
Auf jeden Fall sollte Donnerstag ein toller Tag werden, ich war motiviert, hatte viel vor und die Sonne hat den ganzen Tag geschienen. So ist es doch gleich viel schöner. Valdivia erscheint in einem ganz anderen Licht. Bin aufs Amt gefahren, hab da meine Bestätigung abgeholt und bin zum anderen Amt. Da gabs aber nur Probleme und die meinten, dass da was falsch ist. Unglaublich dumm, die haben keine Ahnung. Da sass ich auf jeden Fall ne halbe Stunde und dann hiess es, dass ich nochmal zu dem anderen Amt zurück muss, um es korrigieren zu lassen. Hatte aber kein Geld dabei und musste nach Hause fahren. Da hatte Marco gekocht, mein Lieblingsessen, Hähnchenschlegel im Ofen und Reis dazu. Zuhause konnte ich mich ein bisschen abreagieren, denn das Ganze hat mich ziemlich gestresst. Wenn die Sachen nicht so laufen, wie sie sollen und das ganze nur weil die Leute ihre Arbeit nicht gescheit machen, dann regt mich das auf. Und es hat auch noch so lang gedauert, dass ich nicht zu meiner "Vorlesung", die aus Karatetraining besteht, gehen konnte. Das Karatetraining ist Teil der Empleabilidad-Vorlesung, soll also der Vorbereitung auf Berufsleben dienen... Hatte mich total drauf gefreut und hatte Lust drauf, aber habs nicht geschafft, hinzukommen. Mit Marco bin ich dann nochmal zum Amt und da hiess es, dass sie natürlich keinen Fehler gemacht haben, dass alles in Ordnung ist. Also total umsonst. War mir aber klar, das war offensichtlich. Wir waren dann noch im Supermarkt, ein paar Sachen besorgen, die fehlten. Ich wollte aber so schnell wie möglich heim, weil ich für den nächsten Tag noch 80 Seiten lesen und zusammenfassen musste. Konnte mich aber gar nicht konzentrieren, für mich war der ganze Tag versaut. Hab versucht, mich zu entspannen und es mir bequem zu machen und nebenher ein bisschen was zu schaffen. Aber das Buch ist so unglaublich öde und doof. Alles dasselbe wie immer, nur halt vom Prof geschrieben. Am Ende, nach ein paar Stunden Unproduktivität und ständigem Mails kontrollieren, kam die Rettung und ich bin durch die ganze Wohnung gehüpft vor Freude. Der Prof ist krank, er hat eine Gastroentritis. Schönes Wort, oder? Keine Ahnung, was das ist, aber besonders angenehm hört sichs nicht an. Naja, für uns Studenten schon. 2 Minuten, nachdem wir die Mail bekommen haben, ging schon die Partyplanung los. Hauptsächlich über Facebook. Nebenher hab ich noch mit Brasilien telefoniert :-) mit Kamera! Die 3 Mädels und Lucas waren dran. War schön, zu erzählen und auch ein paar Pläne zu schmieden. Vielleicht wirds ja was mit Kolumbien im Januar??
Die Party ging los in einer der Cabañas, die wir von unserer Wohnungssuche schon kannten. Die erste, wo wir waren und wos uns viel zu teuer war. Da war eine Gruppe von Kommilitonen von mir. Marco war auch dabei. In der Botillería haben wir uns mit copete (Getränken) eingedeckt. Für mich gabs einen fertig gemixten Caipirinha und für Marco natürlich Bier. Die "previa" (Vortrinken) war gut, wir hatten guten Stimmung und haben viel geredet. Toll, das erste Mal wegzusein und Kontakt zu haben. Bis jetzt waren Marco und ich ja nur zu zweit weggewesen. So ist es natürlich viel lustiger. Um 1 sind wir dann in eine Disko gegangen und da ging die Party ab. So richtig. Getanzt, Spass gehabt, geredet, tolle Musik... Also alles wunderbar. Das hat vieles geändert, ich fühl mich viel besser integriert und mich wohler hier. Das hat mir wirklich gefehlt, das weggehen oder zumindest irgendwas unternehmen mit den Leuten hier. Die sind ja sehr nett, aber gehen dann doch nicht so weit aus sich raus, einen einzuladen, mitzukommen. Hier kennen sich halt alle seit 5 Jahren und wenn dann jemand neu dazu kommt, ist es nicht ganz so einfach, Kontakte zu knüpfen. Aber fürs erste ist das auch gelungen :-) So kanns weitergehen. Und wird es auch bestimmt!
Achja, am Mittwoch war ich nach dem Training noch mit einem compañero auf einem Jazzkonzert. Bzw. hab grad noch so die letzten zwei Lieder mitbekommen. Aber danach gabs Freibier. Er hatte noch eine Freundin dabei aus den USA. Mit der hab ich mit super verstanden, wir hatten interessante Gesprächsthemen und sind zusammen mit Alvaro nach Hause gegangen. Hoffentlich treffen wir uns bald nochmal. Sie hat mich positiv überrascht, ich hatte eher Vorurteile gegenüber Nordamerikanern. Aber sie hat mich vom Gegenteil überzeugt. Sie ist keine von den dummen, blonden Cheerleader oder Tussis, die keine Ahnung vom Leben haben. Auch wenn sie natürlich blond ist und einen starken Akzent hat. Aber das, was sie gesagt hat, war absolut überzeugend. Sie hat also mein Bild von den Amis geändert.
So, um weiter zu erzählen: Freitag sind wir ziemlich früh - für den Tag nach der Party- aufgestanden. Um 10. Ich bin ein bisschen im Internet gesurft, hab sogar was für die Uni getan. War auf dem Fischmarkt, hab für 1,30 Euro Fisch gekauft, Kartoffeln und Sellerie als Beilage. Haben dann zusammen ein Fischgratin gemacht. Marco war für die Sauce zuständig. Ist sehr gut geworden. Den Nachmittag hab ich komplett mit Uni-Zeugs verbracht bis ich dann zum Schwimmen gegangen bin. Auch das hat wieder Spass gemacht, sehr viel. Eine von den Mädels hat mich eingeladen, abends mit ihr und ihren Freunden wegzugehen. Erst sind wir jeder nach Hause gegangen um uns fertig zu machen und umzuziehen und später haben wir uns in der Bar getroffen. da haben wir unter Frauen geredet. interessant, die Geschichten von anderen zu hören. War ganz nett der Abend, aber so lang bin ich dann auch nicht geblieben. Auf jeden Fall ein sehr netter Zug von ihr, mich mitzunehmen. Ich glaube, demnächst gehen wir nochmal zusammen weg. Werden uns ja häufiger sehen.
Heute, am Samstag, sind wir auch früh aufgestanden und sind auf einen Markt gefahren. Der ist am anderen Ende von Valdivia in einem Stadtteil. Da besteht eine komplette Strasse nur aus Ständen. Hauptsächlich Gemüse und Obst. Aber auch andere Sachen, Klamotten und Haushaltsbedarf. Da sind wir gemütlich drübergeschlendert. Wir beide lieben Märkte und generell einkaufen. Gucken dann überall ewig rum, vergleichen Preise und Qualität und überlegen dabei, was wir mitnehmen. Haben uns dann auch ordentlich eingedeckt. Ist doch ziemlich viel billiger als im Supermarkt. Aber natürlich komplett ohne Hygienevorschriften und Rückgabegarantie....
Zuhause angekommen hatten wir dann doch ziemlich Hunger; waren ohne Frühstück aus dem Haus gegangen. Marco hat sich ein Brot gemacht und ich hab die Reste vom Fischgratin gegessen. Dann haben wirs uns im Bett gemütlich gemacht. Da ist es viel wärmer und bequemer als im Wohnzimmer. Ich hab für die Uni was gearbeitet und Marco ferngeschaut. Dann hab ich das Wohnzimmer von oben bis unten sauber gemacht. Alles rausgeholt, das Bett ordentlich gemacht und ein bisschen umgestellt. Und jede Menge Dreck unterm Bett vorgeholt. ausserdem die neu erworbenen Kleiderbügel (endlich haben wir welche gefunden) eingeweiht. jetzt ist es gleich viel ordentlicher hier. Marco ist weggegangen, heute ist WM-Qualifikationsspiel und das geht es sich zusammen mit einem (seinem einzigen) Freund anschauen. So hab ich einen Abend komplett für mich. Bin viel gesurft, hab ein bisschen gearbeitet und viel Tracy Chapman gehört. Also ein gemütlicher Abend. Genau, wie ich es mag!!!
Für morgen hab ich noch ein bisschen was zu tun, um 15 Uhr wollen Fernando (mein Co-Unternehmensberater) uns treffen, um unseren Bericht auszuarbeiten. Müssen am Montag was Ordentliches abgeben. Das wird benotet und im schlimmste Fall werden wir aus dem Kurs geworfen....
naja, ich mach mir keine Sorgen. Wir sind ein ganz guten Team und bemühen uns. Haben bis jetzt alles gut erfüllt. Sind wahrscheinlich die, die sich am meisten reinhängen.
So werd ich also den morgigen Tag verbringen.
Am Montag dann endlich zum Amt, um mich hier registieren zu lassen. Um mich in der Folge dann auch irgendwann einschreiben zu können, Zutritt zur Bibliothek zu bekommen und billiger Bus fahren zu können. (Studententarif)
Es geht also voran.
Je mehr hier los ist, desto weniger Zeit hab ich zum bloggen. Aber jetzt seid ihr ja wieder auf dem Laufenden.

Mittwoch, 2. September 2009

Zwischenstand

Hab gerade mein Visum abgeholt, gleich gehts in die Uni, danach zur einem anderen Amt und abends hab ich Schwimmtraining.

Über das Studium in Valdivia

Första presentationen gick hur bra som helst!
Meine erste Präsentation hier in chile ist super gelaufen. Sehr erfolgreich. Der Prof hat mich gelobt und die Zuhörer hats interessiert. Freut mich, wenn ich Sachen so gut hinkrieg. Präsentationen sind sowieso meine Stärke, das hab ich überall schon gesagt gekriegt. Aber ich rede viel zu schnell! Das ist jedes Mal das Gleiche. Hoffe, meine Zuhörer haben mich trotzdem verstanden. Aber von meiner Sicht aus ist es gut gelaufen. Dafür, dass ich so wenig Zeit investiert hab. Ungefähr 6 Stunden. Und geredet hab ich eine halbe Stunde. Früher hab ich viel länger gebraucht, um eine Präsentation auf die Beine zu stellen, heute geht das ruck-zuck. Die Erfahrung von der FH bringt da einiges, da mussten wir ja ständig irgendwas präsentieren. Und jedes Mal wurde die Präsentationstechnik bewertet. Da habe ich viel gelernt und konnte es in die Praxis umsetzen und jetzt zahlt es sich aus. Mein Gruppenpartner wurde von seinen Teil der Präsentation eher kritisiert, er hat zwar gut präsentiert, aber ein paar Details könnte er noch verbessern. Ich freu mich auf jeden Fall, so gut abgeschnitten zu haben!
ausserdem war ich wieder im Ausländeramt und kann morgen mein fertiges Visum abholen!
Heute morgen waren wir für unberser Finanzenprojekt unterwegs und haben ein Unternehmen besichtigt. Das war sehr interessant. Das Unternehmen stellt alternativen Kaffee aus gerösteten Feigen, Hopfen und Beeren her. Verschiedene Geschmacksrichtungen also. Und obwohl das Unternehmen sehr klein ist - nur eine Produktionsstätte von etwa 50 qm und insgesamt 8 Mitarbeiter - umfasst das Liefergebiet ganz Chile und die monatliche Produktion beträgt etwa 40 Tonnen. Wir haben den Produktionsprozess gezeigt bekommen und verschiedene Fragen gestellt. Haben viel gelernt dabei und solche Einblicke in die Praxis der Unternehmensführung sind sehr spannend. Dieses Unternehmen wollen wir also analysieren und wir müssen eine Berechnung der Gewinne der nächsten 10 Jahre machen. Und das alles nicht auf fiktiven Annahmen, sondern durch Berechnungen. Das wird auch noch eine spannende, aber auch zeitaufwändige Arbeit.
Aber das ist eine Sache, die mir hier super gut gefällt an der Uni, dass man solche Sachen macht, die reell sind und wo man sich ausserhalb der Uni bewegt und am Wirtschaftsleben teilnimmt und zwar nicht nur theoretisch, sondern praktisch. Und dass das, was wir lernen, wirklich sinnvoll ist und wir genau diese Instrumente oder Methoden und Kenntnisse sehr bald brauchen werden. Also von der Qualität der Lehre bin ich hier begeistert, das ist ein gutes Stück besser als in Münster. Hab also eine gute Entscheidung getroffen, hierher zu kommen und auch in Bezug auf meine Studienwahl insgesamt. Hier macht das Studieren Spass. Und es geht nicht nur um die Klausuren, sondern darum, dass man wirklich was lernt. In Münster war vieles nur auswendig lernen, um in der Klausur bestehen zu können. Aber man hatte selten die Möglichkeit, was mitzunehmen oder zu vertiefen, was einen interessiert oder was einem in der Zukunft helfen könnte. Hier, finde ich, wird man besser vorbereitet auf das Arbeitsleben, es ist praxisnäher, man kann sich mehr einbringen. Als Person ist man mehr wert. Um es (aber nur ein bisschen) übertrieben darzustellen, war meine Erfahrung in Münster, dass man mehr eine Lernmaschine ist. Man wird mit Stoff gefüttert, den man für die Prüfung wiedergeben muss. Wie man das hinkriegt, ist egal.
Hier gibt es natürlich auch Prüfungen, keine Frage, wos um genau das Gleiche geht. Aber die Organisation des Studiums ist in den meisten Fächern anders ausgerichtet. Es gibt auch 2 reine Lernfächer, Internationale Geschäfte, wo ich heute meine Präsentation hatte und internationale Finanzen, wo es um reines Wissen geht. In den anderen Fächern geht es eher um das Können. Einerseits um das Anwenden-Können und andererseits, um mit verschieden Situationen umgehen zu können.
Also, mir gefällt das Studium hier sehr gut, ich bin begeistert (wenn auch nicht von allem) und ich komme gut mit und kann mich gut einbringen. Es ist sozusagen das Ideal-Studium hier, von dem man in Deutschland vielleicht nur träumen kann. Weiss nicht, ob das überzogen ist, das kann jeder selbst entscheiden. Das ist nur meine Erfahrung vom Auslandsstudium. Bis jetzt eine positive.

Dienstag, 1. September 2009

Zwei Sachen

1. Hab neue Fotos hochgeladen in das Album Valdivia.
2. Der beste Blog überhaupt: http://500beine.myblog.de/
absolut lesenswert, begeisternd, mitreissend, einen Nobelpreis in Literatur wert.
Meiner Meinung nach. Lest selbst.
3. Tracy Chapman hats drauf. Und zwar richtig.
Achja, Kenny G auch.
Sonntag in Valdivia
Sonntag waren wir zum Mittagessen im Fischmarkt. Den sieht man auf dem unteren Foto, das grössere Gebäude. Da haben wir was wohl, Fisch gegessen. Sehr lecker, erste Sahne. Das ist das beste an Valdivia, der frische Fisch!
Der Tag war toll, das Wetter schön, wir haben eine Torte bestellt in den besten Konditorei hier für den Nationalfeiertag. Ich wollte noch einen Nachtisch, also sind wir ins Casino in die Skybar hochgefahren. Da gab es zwar leckere Sachen, aber nur Buffet. Also sind wir nur zum Fotos schiessen oben geblieben und dann nach Hause gegangen. Zu Fuss an einem so schönen Tag.
Ausblick vom Casino auf die Isla Teja. Irgendwo da hinten wohnen wir.

Abends habe ich versucht, noch was für die Uni zu tun, mich auf die Präsentation vorzubereiten und meinen Bericht für Montag morgen zusammenzustellen. Es ging nur so mehr oder weniger gut, konnte mich gar nicht konzentrieren oder motivieren. Naja, am Ende hab ichs doch irgendwie hingekriegt.
Der Montag hatte auch seine guten und nicht so guten Seiten. Bin extra früh aufgestanden, um meine Mutter anzurufen zum Geburtstag, aber dann hat das Internet nicht funktioniert. Trotz allem musste ich mich stressen, um rechtzeitig in die Uni zu kommen. Die offizielle Zeit ist 8.10 Uhr, aber wir haben 8.20 Uhr ausgemacht. Ich war pünktlich, die Professorin und meine Kommilitonen auch. Aber angefangen haben wir erst um 8.45. Also total unnütz gestresst. Naja, die Vorlesung war öde, dann musste die Professorin auch noch auf ein Meeting und hat uns für anderthalb Stunden allein gelassen. Da mussten wir auf sie warten, hatten aber gar nichts zu tun. Ziemlich öde. Naja, haben über unsere Exkursion gesprochen. Wahrscheinlich gehts nach Mendoza im Oktober für ein paar Tage. 40 Leute werden wir sein, also der ganze Jahrgang.
Danach bin ich zum Ausländeramt gegangen, um nach meinem Visum zu fragen. Da war aber kein Durchkommen, zu viel los. Mit ner komischen Deutschen hab ich gesprochen und bin dann nach Hause, um schnell Mittag zu essen. Hab mein Lieblingsessen aus dem Supermarkt mitgebracht (da wird warmes Mittagessen angeboten) und es warm machen lassen. Eine Portion Porotos con riendas (Bohnen mit Nudeln, Kürbis und Wurst) kostet 1,30 Euro.
Dann musste ich schnell in die Uni, aber präsentieren musste ich dann doch nicht. Der Prof wollte lieber selber was erzählen, also sind wir erst morgen dran. Die Vorlesung war schrecklich, weil der Prof nur die Folien vorliest, selber aber keine Ahnung hat von dem Thema. Er versteht den Text gar nicht. wenn ein wort fehlt, kommt er total aus dem Konzept. Ausserdem sind die Themen todlangweilig, schon tausendmal durchgekaut: Wechselkurse, Inflation, Zentralbank, Handelsbilanz, blablabla....
Das Schöne an der Uni sind aber mehr die Gespräche mit den compañeros, die sind alle sehr nett und man kommt gut mit ihnen aus. Haben dann noch kurz wg Tourismus gesprochen. Morgen bin ich also wirklich dran mit präsentieren, ausserdem treffen wir uns immer dienstag morgens um 9 mit der Gruppe fürs Finanzenseminar. Morgen werd ich dann nochmal zum Ausländeramt gehen, mal schauen, ob ich mehr Glück hab.
Von der Uni bin ich direkt einkaufen gegangen mit Marco. Wir gehen beide total gerne Einkaufen und haben Spass dabei, uns alles anzuschauen, Preise und Qualität zu vergleichen, Produkte auszuprobieren und das Beste für uns rauszuholen. Die Supermärkte hier sind riesig und haben eine grosser Auswahl, hier findet man alles! Unglaublich, die Produktvielfalt, die hier angeboten wird. Gut, hier in Valdivia merkt man schon einen Unterschied zu Rancagua. Da gab es zum Beispiel 5 verschiedene "Doppelkorn"und weitere 15 deutsche Schnäpse. Um nur vom Alkohol zu reden, das ist in sehr vielen Bereichen so. Da stehen dann original deutsche Produkte mit deutscher Aufschrift.
Nur Knödel und Spätzle und Laugenbrot gibts hier nicht :-(
So langsam vermisse ich Deutschland ein wenig. Mit wird immer klarer, wie rückständig Chile ist. Nicht, dass ich es verurteile, aber es wird mir einfach bewusst. Vorher hab ich das nicht so gesehen. Aber jetzt hab ich viel mehr Kenntnisse und weiss viel mehr über die Kultur und das Land. Und das hauptsächlich durch Marco und das Studium. Alles, was ich gelernt oder erfahren hab, kann ich jetzt an der Wirklichkeit entdecken oder erproben.
Aber mir gefällts. Mir gehts gut, ich weiss, dass ich das Richtige mache und dass mich hier noch viel erwartet.