Freitag, 28. März 2014

Fragebogen

Wie heißen deine Zwillinge und wie alt sind sie?
Antonia und Beatrice sind am 18. September 2013 geboren, dem chilenischen Unabhängigkeitstag. Da haben sie ihren Geburtstag jeweils doppelt zu feiern, denn sie sind ja Deutsch-Chileninnen. Sie sind schon ein halbes Jahr alt, unglaublich.


Wie lebt ihr, beschreit mal Euer Zuhause. 
Wir wohnen in einer großzügig geschnittenen Dreizimmerwohnung in einem modernen Neubaugebiet von Den Haag. Super ausgestattet mit Aufzug und automatischen Türöffnern, vielen Spielplätzen in der Umgebung und sonst auch alles in Reichweite (Supermarkt, Arzt, Kindergärten, Schulen). Alles perfekt,wir fühlen uns sehr wohl hier.



Wie sehen die Kinderzimmer aus? 
Es gibt nur ein Kinderzimmer. Da schläft im Moment nur Antonia drin und Beatrice bei uns im Beistellbett. In der Nacht brauchen sie nämlich ihre Ruhe. In den Abendstunden nutzen wir das Kinderzimmer gemeinsam, da wird zusammen gespielt und gekuschelt. Es gibt ein Erwachsenenbett im Kinderzimmer, für nächtliches Stillen, Besuch oder Kuschelzeit mit dem Papa.



 Welche Artikel / Babysachen sind total überbewertet? 
Röckchen und Kleidchen für Babys. Alles verrutscht und statt süß sieht es nur unordentlich aus, wenn der Windelpopo zu sehen ist. Spielzeug für "0+" Monate. In den ersten 3 Monaten werden Gegenstände nicht wahrgenommmen, da sind nur Gesichter interessant. Mit viel Glück nehmen sie nach etwa 2 Monaten Sachen wie ein Mobile wahr, vorher schauen die Augen ins Leere, an die Wand, an die Decke, vielleicht einem Schatten hinterher.

Dienstag, 18. März 2014

Ein halbes Jahr

Viel zu erzählen!
Die Mädels sind heute 6 Monate alt, wir sind so stolz. Was sie alles gelernt haben, wie sie sich verändert haben. Sie werden zu kleinen Persönlichkeiten und wir dürfen sie begleiten, bei allen Entwicklungsschritten dabei sein.

Ihr erstes Fieber haben sie hinter sich. 40,0 bei Antonia und 39,6 bei Beatrice. Die armen Kleinen, sie lagen so ruhig da, die Muskel ganz ohne Spannung, haben sich gar nicht bewegt, auch auf dem Arm nicht. Normalerweise wollen sie strampeln und mit den Händen überall hingreifen. Aber gestern haben sie nur ausgeharrt und darauf gewartet, dass es besser wird. Viel geschlafen. Auf dem Arm gewesen, gekuschelt, bewegungslos. In der Nacht vorher waren sie schon ganz unruhig, haben viel geweint und waren nicht zu beruhigen. Milch, Schnuller, kuscheln, nichts hat geholfen. Da ging es schon los mit der Temperatur. Den Tag über war Marco bei ihnen, hat ihnen kalte Wickel gemacht, versucht, sie zu beruhigen und auf Besserung gewartet. Nach draußen wollte er nicht, damit sie nicht in die Kälte müssen. Als ich hab kam, hab ich Antonia, der es deutlich schlechter ging, gestillt. Das hat ihr gefallen, danach hat sie sogar wieder ihre Hände bewegt und versucht, nach meinem Gesicht zu greifen, wie sie es immer tut. So goldig!
Mit Zäpfchen, die ich dann besorgt hab, ging die Temperatur wieder nach unten und so war die Nacht auch in Ordnung.
Heute sind sie wieder auf der Höhe! Da freut sich das Mutterherz. Sie lachen wieder, strampeln und greifen nach ihrem Spielebogen und Spielsachen. Gut, dass sie so stark sind und es so gut überwunden haben.
Marco hat mir direkt beim Heimkommen ein Bild gezeigt: Antonia neben der Spieledecke auf dem Bauch. Sie hat sich gedreht! Das erste Mal.
Beide sind ja schon kräftig am üben seit einiger Zeit, aber es fehlt eben doch ein kleines Stück. Und heute hat sie es alleine ganz geschafft. Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass bei dem Fieber der Körper etwas verarbeitet und auch etwas Neues entwickelt, einen Entwicklungssprung vorbereitet, sozusagen.

Das Wochenende war allerdings auch intensiv, wir haben viel erlebt und das muss ja auch alles verarbeitet werden.
Am Freitag sind wir losgefahren nach Deutschland, haben Jaqueline und Marcelo besucht. Die Männer haben Asado gemacht, wir Frauen uns um die Kinder gekümmert. Lecker zusammen gegessen, gemeinsam gespielt und vor Allem viel geschwätzt. Herrlich! Wir verstehen uns so gut miteinander, als deutsch-chilenisches Paar. Es ist einfach so cool, dass wir unsere Männer in Puerto Varas kennengelernt haben und gleichalte Töchter haben. Am Samstag Morgen waren wir bei einem Kinderbasar, wo es viele gebraucht Babykleidung gab. Da haben wir uns eingedeckt und super Schnäppchen gemacht. 20 Euro ausgegeben und 18 Teile mitgenommen. Auch deutsche Bücher mit Kinderreimen. Danach gabs Frühstück beim örtlichen Bäcker.
Den Nachmittag haben wir den Babys gewidmet, während die Männer das Abendessen vorbereitet haben: Wir haben ein Fotoshooting gemacht mit wunderschönen Ergebnissen. Unsere Babys sind einfach zu süß! Danach haben wir sie strampeln gelassen und gebadet. Das war auch spannend, 3 Babys in einer Wanne! So viel Geplantsche...Es ist toll, die 3 zusammen zu sehen. Sie sind ja nur 5 Wochen auseinander und wir möchten, dass sie, so weit es geht, zusammen aufwachsen. Wenn wir weiterhin uns immer besuchen, werde sie bestimmt mal Freundinnen. Das deutsch-chilenische Dreiergestirn.
Uns Erwachsenen gehen die Themen natürlich nie aus, es gibt so viel zu besprechen, Ideen über Kindererziehung, das Leben, Chile, Deutschland, Familie. Herrlich, solche Freunde zu haben.



Die Kleine von ihnen isst schon Brei, mittags Karotten, abends Getreidebrei mit Banane. Unsere haben zugeschaut und da sie ja seit einiger Zeit unbedingt bei uns am Tisch sein müssen, wenn wir essen und unserer Gabel immer hinterherschauen, wenn sie im Mund verschwindet, bedeutet das, dass sie beikostreif sind. Wir haben es also ausprobiert und Beatrice hat immer wieder den Mund aufgemacht und nach mehr gebettelt. Man muss schon schnell sein, dass man den Löffel rechtzeitig beladen bekommt. Heute haben wir ihnen wieder gegeben, Beatrice fands toll und hat recht viel gegessen, Antonia nur einige Löffel. Aber sie hat noch etwas höhere Temperatur und ist generell nicht so gut drauf. Auf jeden Fall ist das jetzt der Beikoststart. Ein guter Zeitpunkt, mit 6 Monaten. Das wichtigste ist, dass es ihnen Spaß macht und es gut funktioniert, bei uns gibt es keinen Zwang, sondern es läuft alles ruhig und ohne Stress. Damit sind wir bis jetzt gut gefahren. Sobald wir mit irgendetwas unzufrieden sind oder frustriert, merken das die Kinder und es färbt direkt auf ihre Stimmung ab. So wird alles anstrengend, unnötigerweise. Also, immer gute Stimmung und die Ruhe bewahren, dann funktioniert alles. Das ist unser "Geheimnis".
Auf die Wickelkommode passen sie gerade noch so zu zweit drauf. Das war bis jetzt eine super Sache, da kann man mit ihnen spielen, kuscheln und das Windeln wechseln zu einem Event machen. Die Wickelkommode in Münster war recht klein, natürlich nur für ein Baby und war mir auch unbequem, weil der gewohnte Platz gefehlt hat. Da macht es keinen Spaß, sondern Windeln wechseln wird zum nötigen Pflichtprogramm und nicht etwas Angenehmes. Wir haben ja auch ein spezielles Spielzeug gekauft mit Saugfuß, welches wir da installiert haben, so dass es den Kleinen nicht langweilig wird, bis wir fertig sind mit umziehen. Von meiner Kollegin Daria hatte ich zur Geburt einen Gutschein von Bijenkorf, einem großen Kaufhaus, bekommen und da haben wir vorletzte Woche nach etwas Schönem für die Kleinen gesucht und sind fündig geworden. Das war der letzte Familiensonntag, da haben wir erst Tripp Trapp Stühle gekauft, bei einer Zwillingsoma in Harmelen, die uns noch auf einen Kaffee eingeladen hat. Den Ausflug haben wir mit einem Stadtbummel in Rotterdam ausklingen lassen, um noch einmal etwas anderes zu erleben.

Am Freitag voriger Woche war ich beim Kinderturnen in Voorburg, das ist eigentlich ab 1,5 Jahren, aber weil es zuhause zu langweilig ist und uns die Decke auf den Kopf fällt, bin ich hingegangen, um es mal anzuschauen. Da kann man ja auch mit den anderen Eltern schwätzen, die auch da sind. Es gibt einige Deutsche, das ist natürlich interessant. Die Mädels fanden es ganz ok, lagen eben auf den Matten statt auf der Spieledecke zuhause und konnten den anderen Kindern beim Rutschen, Rennen und Ball spielen zuschauen. Allerdings gab es recht viel Lärm, ich hab die beiden im MaxiCosi ein Stück weit zum Auto tragen müssen und so waren wir alle ziemlich geschafft um 11 Uhr morgens. Naja, auf jeden Fall etwas erlebt und sich ein Bild gemacht, was man so machen kann, besonders, wenn sie älter werden.

Abends kam dann die Oma aus Deutschland. Am Samstag haben wir erst gemütlich gefrühstückt und geschwätzt und waren dann im Schwimmbad. Das war ein großer Act. Dass manche Mütter das jede Woche machen.... Bis man selbst und die Kinder im Badeanzug sind, dauert es eine ganze Weile. Im Schwimmbad ist es laut, weil die anderen Kinder spielen und spritzen. Meine beiden haben allerdings gut mitgemacht, haben geschaut, sich nicht beschwert und fanden es wohl auch ein bisschen spannend. Für uns war es anstrengend, weil wir sie eben die ganze Zeit im Arm haben und nirgends ablegen können. Für Duschen bleibt auch keine Zeit, das muss dann zuhause nachgeholt werden. Man könnte ja denken, dass die Babys von einer halben Stunde im Wasser müde werden und lange schlafen, aber Pustekuchen. 2 Minuten zuhause, waren sie schon wieder wach.
Auf jeden Fall haben wir viel gespielt und eine schöne Zeit gehabt.
Am Sonntag waren wir erst am Strand und dann in der Stadt zum Shoppen. Wenn Oma die Kinder bespaßt, kann Mama auch mal Hosen anprobieren. Alleine mit den beiden shoppen gehen ist schon schwierig. Vor Allem, wenn man stehen bleibt und schauen will, wird es den beiden schnell langweilig und sie fangen an zu Nörgeln.

Samstag, 1. März 2014

Effizient und einfach

Sie machen es uns so einfach! Ich fühle mich verwöhnt von meinen Babys und bin gleichzeitig stolz auf sie, wie sie sich selbst beschäftigen. Sie liegen zufrieden auf ihrer Spieledecke und vergnügen sich: mit dem Spieletrapez, den Kuscheltieren oder den anderen Greifspielzeugen und Rasseln. Am meistes Spaß macht es allerdings, der Schwester zuzuschauen. So hat man als Mutter Zeit, diverse andere Dinge zu erledigen. Heute war ein effizienter Tag, bis um 16 Uhr hab ich so einiges geschafft: Mich geduscht und fertiggemacht, 2 Babys gewickelt, ein Jogurt mit Müsli zum Frühstück gegessen, Klar Schiff gemacht in der Küche, alle Mülleimer geleert, das Leergut weggebracht, eingekauft, Kaffee getrunken mit Zimtschnecke dazu, die komplette Wohnung nass gewischt, 3 Maschinen gewaschen, Wäsche eingeräumt, ein paar Blusen gebügelt, gekocht, gegessen und wieder aufgeräumt. Und das schön entspannt, mit ein paar Kuschel-, Still- und Spielpausen. Herrlich. Jetzt schlafen sie beide und ich habe sogar Zeit, hier zu schreiben.
Gestern waren wir bei Simone aus Deutschland, sie hat auch zwei Kinder von anderthalb und 4 Jahren, als erfahrene Mutter hat sie einige gute Tipps parat und wir tauschen uns gerne aus, über das Leben mit Kindern, in Holland etc. Das ist eine gute Hilfe, denn wir haben ähnliche Ideen und Einstellungen. Wir haben Kuchen gegessen, waren auf einigen Spielplätzen in der Umgebung, die Kinder (ihre natürlich) haben Enten gefüttert und wir haben natürlich jede Menge geschwätzt. Zuhause bei ihr ist es schön anzusehen, wie die Kinder spielen, manchmal sogar miteinander. Ihre beiden geben meinen Spielzeug (oder nehmen es wieder weg), passen auf und sind ganz aufmerksam. Als wir zum Beispiel beim Kaffee saßen und Antonia eingeschlafen ist, kam der Kleine und sagte "psst, Baby schläft". Sehr interessant, das Familienleben mit etwas älteren Kindern mitzuerleben, da weiß man schon, was auf einen zukommt. Und der Tag geht gut rum, mit viel Spaß und Kurzweile, denn wie gesagt, ist es zuhause einfach zu langweilig.
Solche Besuche habe ich also sehr gerne. Nächste Woche will ich mit zum Kinderturnen gehen, das ist zwar eigentlich erst ab 1 Jahr, aber Hauptsache dabei sein, andere Kinder sehen und dass etwas los ist. In der Gruppe gibt es auch einige deutsche Mütter, mit denen ich mich gerne austauschen möchte.

Was war sonst noch diese Woche? Einmal kam ich von der Arbeit und die Wohnung war leer, Marco war mit den Kinder unterwegs in der Stadt. Herrlich, einmal Ruhe zu haben. Hab mich erstmal eine halbe Stunde bei absoluter Ruhe entspannt und bin dann joggen gewesen. Das erste Mal seit 1 Jahr! Hat unglaublich gut getan! Einfach nur laufen und den Kopf frei bekommen, einmal nicht an Arbeit oder Kinder denken. Das ist ungewohnt und setzt Energien frei. Zuhause hab ich aufgeräumt und gekocht, telefoniert und alles vorbereitet. Marco kam mit Jurjen und den Babys und so haben wir gemeinsam zu Abend gegessen.
Einmal waren wir in Katwijk und haben uns einen gebrauchten TrippTrapp-Stuhl angeschaut, allerdings war er so abgenutzt, dass wir ihn nicht mitgenommen haben. Naja, so haben wir einen Ausflug gemacht und waren ein bisschen unterwegs. Am Mittwoch haben wir eine Spieledecke von FisherPrice geholt, gebraucht, hier in der Nähe. Angeblich ha
t sie neu 95 € gekostet, aber wir haben sie für 10 € mitgenommen. Einmal gewaschen und schon haben die beiden viel Spaß. Antonia fährt vor Allem auf die Giraffe ab. Und Beatrice schaut sich gern im Spiegel an.