Donnerstag, 28. April 2011

My new hair

Am Freitag habe ich Strähnchen bekommen! Eine Freundin von Marco, die hier in Valdivia wohnt, ist Friseurin und hat mir die Haare geschnitten und gefärbt. Im Tausch dafür gab es Entrelagos-Schokoladenhasen für sie. Endlich habe ich eine neue Frisur. Ein bisschen Farbe schadet nicht, ich finde, es ist sehr schön geworden und ich bin glücklich mit meinen neuen Haaren. Sie hat sie mir auch extra schön hingeföhnt am Freitag (Foto links) und so bin ich ganz schick tanzen gegangen. In der Disko war nicht viel los, es war ja Karfreitag. Ein paar Leute haben gemütlich an den Tischen und der Bar gesessen. Als wir als die Ersten auf die Tanzfläche gegangen sind, sind plötzlich alle aufgestanden und haben auch angefangen zu tanzen. Ab da ging es mit der Stimmung nur bergauf und die Nacht wurde noch sehr lustig. Zuhause hatten wir mit Wein und Fleischspiessen gemütlich angefangen, während mir die Haare gemacht wurden. Ein schöner Abend auf jeden Fall!
Und so sehen meine Haare inzwischen aus. Ich selbst nehme mir meist nicht die Zeit, mich besonders zu stylen, sondern kämme mich nur kurz, während ich im Dunklen aufstehe und mich für die Arbeit fertig mache. Morgens habe ich da keine Geduld zu und wenn ich vom Schwimmen komme, auch nicht. Also muss es einfach so gehen. Aber Komplimente bekomme ich trotzdem. Meine neuen Artesanía-Ohrringe kann man leider nicht genau erkennen, aber ich versichere, dass sie sehr schön sind. Handgemalte goldene Linien auf Holzdreiecken. Ich freue mich darüber, etwas schönes neues gefunden zu haben, vorallem wenn es sich um Ohrringe handelt, von denen ich nie genug bekommen kann. 
PS: Heute habe ich ich Cotys Murta con Membrilla probiert, sehr lecker ist es geworden. Und auf der Arbeit gabs mein Lieblingsessen: Porotos con riendas. 
Ansonsten nichts Neues von der Front...

Dienstag, 26. April 2011

Sunday in the city



Den Sonntag haben wir als Pärchentag genutzt. Haben kuschelig ausgeschlafen im warmen Bett und haben uns dann auf den Weg ins Zentrum gemacht. Zu Fuss, durch die sonnigen Strassen und über den Fluss, in dem sich die Seelöwen tummelten. Es war Fischmarkt (wie jeden Tag), aber dank Ostern war es etwa dreimal voller als sonst. Ein geschäftiges Treiben, die Verkäufer, die lautstark ihre Fische anpreisen "va llevar merluza caserita?", "Almejas 3 por 2, 3 kilos por dos mil, grandes y baratos", "quiere probar salmón ahumado, de Mehuin?", "tengo locos, locos frescos", "las bandejas de jaiva a 2 mil", "consulte dama"... usw.

Die Zeit der Murtas hat angefangen, überall werden die kleinen roten Früchte in Körben zu $ 2.000 pro Kilo angeboten. Ich mag sie lieber eingemacht mit Quitten "Murta con Membrillo", nennt sich das ist und ist ein sehr typischer Nachtisch hier. Demnächst muss ich mal wieder welche kaufen. Ach nein, Coty macht gerade welche. Hausgemacht ist bestimmt viel besser. Bin gespannt, sie zu probieren.
Ausserdem gibt es auf dem Markt seltsame Pilze in den aussergewöhnlichsten Formen und Farben.. Und Kastanien und Pinienkerne werden angeboten. Alles Naturerzeugnisse, von Hand geerntet, von älteren Damen oder Herren auf den Markt gebracht und angepriesen. Das Leben dieser Händler ist auf jeden Fall nicht einfach: Den ganzen Tag in der Kälte draussen, bei Wind und Wetter, morgens um 7 gehts los und dann heisst es, auf die Kunden zu warten, bis der Tag vorbei ist. Aufräumen, abbauen und wieder nach Hause.  
Unser Sonntag war entspannter: Der Spaziergang ging weiter, über die Plaza von Valdivia, Bekannte treffen, an einem Café vorbeilaufen, in Galerien hineinschauen, zur Mall, rumgucken, einen der besten Hamburger Chiles essen, begleitet von einem leckeren Himbeersmoothie. Wir haben einen neuen Lieblingsort zum essen, Niebla und der Fischmarkt sind out, jetzt gibt es hier "Juan Maestro". Das ist eine Sandwich-Kette, die hochwertiges Fast-Food verkauft und uns mit ihren Angeboten als Kunden gewonnen hat. Wir gehen gerne hin, da es einer der wenigen Orte ist, wo man gute Qualität für wenig Geld bekommt. Im Moment absolut im Trend hier. Bis jetzt war Valdivia nicht so globalisiert, sondern solche Ketten gab es nur in Santiago, aber so langsam fängt es an, moderner und aufgeschlossener zu werden im Bezug auf Konsummöglichkeiten.
Als Nachtisch sind wir zu Entrelagos gelaufen und ich habe einen frisch gebrühten Kaffee getrunken (sonst gibt es in Chile nur Nescafé-Instant-Pulver, selbst in Restaurants) und einen erfrischenden Orangenkuchen gegessen (wie Pie de limón, nur eben mit Orange). Das Beste dort ist allerdings immer die Soda, die den Kaffee begleitet...
Zuhause haben wir uns um die haushältlichen Tätigkeiten gekümmert, gewaschen, Brot gebacken und geputzt. Das Abendbrot mit eigenem Mohnbrot und frischem Käse war besonders schmackhaft. Da war die Suppe vom Vortag ganz vergessen...
Alles in allem ein herrlich gemütlicher Sonntag, der das Wochenende schön abgerundet hat. Können wir gerne wiederholen.

Herbstspaziergang

  Was gibt es schöneres, als von einem schönen, sonnigen Feierabend empfangen zu werden und diesen mit einem herrlichen Herbstspaziergang zu nutzen. Den Hund haben wir mitgenommen, er ist glücklich durchs Laub gerannt, hat aus dem Bach getrunken und ist am Fluss entlang gelaufen.
Wir sind zum Jardín Bótanico gegangen, der auf dem Campus liegt. Er leuchtet in den verschiedenen Farben des Herbstes, grün, holzbraun, gelbes und rotes Laub, der Boden bedeckt von abgefallenen Blätter. Herrlich, hindurchzulaufen und sie hochzuwirbeln...

Die Flüsse lagen im Abendlicht ruhig da, es war frühlingshaft warm und das nach dem starken Unwetter vom Donnerstag und den letzten kalten Tagen und Nächten.
Draussen zu sein, die frische Luft zu atmen, die Vögel am klaren Himmel zu beobachten, die Gerüche der verschiedenen Bäume zu unterscheiden versuchen... einfach totale Entspannung nach einem Arbeitstag. Absolut empfehlenswert und wieder ein Grund, der das Leben hier auf der Isla Teja so angenehm ist. Die Natur ist hier so unglaublich nah. Schön, wenn man sie so geniessen kann und das auch noch zu dritt! Das tut so unglaublich gut und das Leben lebenswert.

Sonntag, 24. April 2011

One month later

Vorletztes Wochenende habe ich gekocht: Samstagmorgens waren wir im Lider einkaufen, Marco brauchte Zutaten für seine Torten. Ich begleite ihn und nutze es, um schön herumzuschauen, was es so alles gibt. Den kleinen Martin haben wir auch mitgenommen und ihm ein Spielzeugauto gekauft. Sozusagen ein kleiner Wochenend-Familienausflug. Ich sollte mich um das Essen kümmern und so habe ich Lasagne gemacht. Normalerweise koche ich nie und da freut es mich umso mehr, wenn es was wird und es allen geschmeckt hat. War selbst ein wenig überrascht, wie gut es mir gelungen ist.
Ansonsten haben wir an dem Wochenende nicht viel gemacht, waren nicht Party machen und auch sonst auf keinem Ausflug. Am Sonntag haben wir ein neues Handy für mich gekauft, mit dem ich sehr glücklich bin. Es spielt Musik, macht gute Fotos, liegt angenehm in der Hand und erfüllt auch sonst alle Zwecke. Hach, und endlich kann ich Marco anrufen und wir können kommunizieren. Als er mich das erste Mal angerufen hat, war ich ganz aufgeregt vor Freude. 
So sieht es aus, mein neuer Schatz. Habe gleich Fotos und meine neue Lieblingsmusik draufgeladen, die ich jetzt immer auf der Arbeit anhöre oder auf dem Weg zum Schwimmen, wenn die Micro mal wieder so lange braucht. Ja, inzwischen hat das Training wieder angefangen und ich habe sehr viel Spass dabei und bin auch motiviert. Auch wenn wir unglaublich viele Leute waren letztes Mal und gar nicht richtig Platz hatten zum Schwimmen. 20 Leute in einer 25m-Bahn... Naja, aber es tut gut, danach bin ich richtig entspannt und habe endlich eine Abwechslung zur Arbeit, komme auf andere Gedanken und treffe neue Leute. Mal schauen, wie es weiter geht. 
Letztes Wochenende haben wir uns freitags gemütlich bei uns getroffen mit Freunden, haben Vodka mit Limo getrunken, uns unterhalten und gute Musik gehört. Sehr gechillt und lustig. Eine schöne Nacht. Aber der nächste Tag war nicht so schön: Mir ging es gesundheitlich sehr schlecht und so bin ich den ganzen Tag im Bett geblieben. Abends um 22 Uhr bin ich mal aufgestanden. Ansonsten habe ich geschlafen, versucht, den Schwindel zu überwinden, viel Wasser getrunken und meine Serien geschaut, damit die Zeit schneller rumgeht.  Abends waren wir bei Freunden, wir Mädels haben uns die Nägel lackiert, geschwätzt und die Jungs haben sich über Autos und Fussball unterhalten. Ein richtig spiessiger Abend also, aber in dem Moment gerade das Richtige. Der Sonntag war dann auch eher entspannt, zuhause, Regen, Skype, gemütlich. 
Diese Woche war recht kurz, auch wenn die Tage eigentlich immer schnell rumgehen. Den Freitag brauchte ich aber auch als freien Tag, in letzter Zeit war es mal wieder stressig und ich hatte am Ende wenig Lust, zur Arbeit zu gehen. Gerade auch, weil es morgens richtig kalt ist und dunkel. Vor einem Monat noch hatte ich wenigstens immer einen traumhaften Sonnenaufgang, der mich morgens erwartet hat. Jetzt nur Dunkelheit. Und mit der Kälte und dem Regen fällt es immer ein bisschen schwerer, aufzustehen. Aber bis jetzt hab ich es immer hingekriegt, wenn auch mit Stress. 


Am Donnerstag ist der Strom ausgefallen, weil es ein Unwetter gab. Hier zuhause von 12-23 Uhr. Auf der Arbeit erst am 17 Uhr, so habe ich ganz normal gearbeitet und kam dann ins dunkle Zuhause. Wir haben Torten gemacht im Kerzenlicht und von Hand die Mayonäse angerührt. Und alles natürlich in der Stille, ohne Fernseher oder Musik. Dann kam der Strom aber wieder. Ich bin aber früh schlafen gegangen. Am Freitagmorgen haben wir die Torten fertiggestellt und dekoriert und sind dann ins Zentrum gegangen. Ein bisschen durch die Stadt spaziert, ein paar Sachen besorgt und einfach die Ruhe genossen, es war alles leer und still. Abends haben wir etwas getrunken, ich habe die Haare gemacht bekommen und wir sind tanzen gegangen.


Heute haben wir gemütlich im Bett gefrühstückt und dann bin ich mit einer Freundin ins Zentrum gegangen, um ein bisschen zu spazieren und Schaufenster zu bummeln. Hab mir eine Zeitung gekauft und mich auf eine Bank gesetzt und sie gelesen. Später bin ich zu Fuss nach Hause gelaufen, über die Brücke, dabei sind diese Fotos entstanden. Ich geniesse es, so zu entspannen, keine Verpflichtungen zu haben und meine Zeit frei einteilen zu können. Hier zuhause haben wir Suppe gekocht und sitzen auf dem Sofa. So sieht unser Samstagabend-Panorama aus. 

Marios Besuch

Schon seit einem Monat habe ich nichts mehr hier geschrieben. Viel ist nicht passiert in der Zwischenzeit, viel Arbeitsalltag und Routine. Aber zwischendrin kam Mario zu Besuch, das war eine schöne Abwechslung. Leider hat er eine Muskelverhärtung mitgebracht und so konnten wir nicht wandern gehen oder ähnliches. Stattdessen waren wir essen an den typischsten Orten hier: 

















Sandwiches im Pub "La última Frontera", Fleich, Fisch und Empandas im "Encuentro costumbrista de Niebla". 
Deutsches Bier, Currywurst und Spätzle bei der Kunstmann-Brauerei.
Das gute Wetter haben in Niebla genutzt, um am Strand entlang zu spazieren, Delfine zu beobachten und die spanische Festung zu besichtigen. Die Aussicht von dort aus ist sehr schön, die Anlage ist strategisch positioniert, gegenüber gibt auch eine Festung und so wurde kein feindlicher Angreifer in die Bucht nach Valdivia gelassen. Im Sonnenschein sich diese Naturlandschaft anzuschauen und sich vom Wind die Haare zerzausen zu lassen, ist immer wieder ein Erlebnis. Es ist sooo schön hier und das in nächster Nähe.

Am Sonntag seines Besuches (3. April) sind wir mit verschiedenen Bussen übers Land gefahren und hatten als Ziel die Thermen von Liquiñe. Bis nach Coñaripe sind wir gekommen, ein sehr ländliches Dorf, d.h. ein paar Häuser entlang der Kiesstrasse. Von dort gab es keinen weiteren Verkehr mehr und wir haben die Dienste eines Touristenführers in Anspruch genommen, der uns zu den nächstgelegenen Thermen chauffiert hat. Es waren zwar nicht die geplanten, aber sehr schön angelegt und mit allen Annehmlichkeiten. Dadurch, dass es hier in Chile und besonders in der Gebirgskette der Anden viel vulkanische Aktivität gibt, entstehen diese natürlichen heissen Thermen, die Temperaturen zwischen 38° und 42 ° C vorweisen.


Unter freiem Himmel haben wir das angenehm warme Wasser genossen, welches auch noch heilende Mineralien beinhaltet. Gut waren auch die Hydromassagen, wo man sich in eine Liege unter Wasser legt, so dass nur der Kopf herausschaut. Da vergisst man wirklich alles um sich herum und ist gefühlte tausende Kilometer von der Arbeit und dem gewohnten Alltag weg. Danach sind wir noch in ein Dampfbad gegangen, das von aussen eher wie ein Plumpsklo aussah. Man setzt sich in einen Holzkasten mit Loch obendrin zum Atmen und innendrin entsteht Dampf aus dem heissen Wasser, welcher sich mit dem Aroma der auf dem Boden liegenden Eukalyptusästen-und blättern mischt.


Sehr entspannend und reinigend auf jeden Fall. Ein Tag nur zum Relaxen. Das Schlammbad war auch ein Höhepunkt. Etwas... gewöhnungsbedürfig der Geruch, aber danach war die Haut sooo zart... Auch den Männern hats gefallen...
Unvergesslich, dieser Tag, ich einenre mich so gerne daran.
Der Vulkan Villarrica auf der Rückfahrt von Coñaripe nach Lican Ray