Samstag, 26. Januar 2013

Rückblick 2012

Um das vergangene Jahr in Stein (bzw. HTML) zu meißeln, hier Einsichten über 2012:

Hast du 2012 etwas getan, was du vorher noch nie getan hast?
Zusammen mit Marco auf so eine Reise gehen. Wir machen zwar immer Ausflüge, aber meistens besuchen wir Freunde oder Familie. Die Reise in Peru war ein Abenteuer nur für uns beide. Das war das Beste, was 2012 passiert ist.

Hast du deine Vorsätze eingehalten?
Naja, ich habe keine Vorsätze. Meiner Meinung nach braucht man keine Vorsätze, um in seinem Leben etwas zu verändern.

Ist jemand von deinen Freunden Vater / Mutter geworden?
Ja, meine Kollegin Isha und meine ehemalige Mitbewohnerin in Chile, Coty. Und natürlich noch viele andere Bekannte in Chile, die damals schwanger waren und wo ich jetzt die Fotos der Kinder auf Facebook sehe.

Ist jemand gestorben, der dir nahe stand?
Ja. 

Welche Länder hast du besucht?
Peru, Deutschland, England, Dänemark, Italien

Gibt es etwas, was du 2012 vermisst hast und du dir für 2013 wünschst?
Deutschland, Familie und Freunde, das habe ich vermisst und hoffe, das 2013 besser hinzukriegen. 

Welches Datum von 2012 wirst du niemals vergessen?
Den 22. August. Aus Peru bin ich nach Deutschland gekommen für eine Geschäftsreise und einen Tag Auszeit genommen, um Freunde und Familie zu sehen. Die beste Entscheidung, dieser Tag war im Nachhinein sehr wichtig. 

Was war dein größter Erfolg 2012?
Mein beruflicher Aufstieg. 

Warst du krank oder hast du sonst einen Schaden erlitten?
Dieses Jahr ging echt super, nur 3 Tage Erkältung nach Weihnachten, kaum erwähneswert. Ansonsten topfit. 

Bester Einkauf?
Ehrlich gesagt, ist mir gerade 2012 klar geworden, wie wenig wichtig mir materielle Dinge sind. Im Leben gibt es so viel Wertvolles und Wunderschönes, wofür man kein Geld braucht.

Wofür hast du das meiste Geld ausgegeben?
Neben Miete etc. bestimmt für Essen und Trinken. 

Hat dich etwas richtig glücklich gemacht?
Ja, vieles: Den richtigen Job gewählt zu haben, nach Europa gekommen zu sein, den richtigen Mann geheiratet zu haben.  Und dann natürlich viele alltägliche Details. 

Welche Lieder werden dich immer an 2012 erinnern?
Die, die ich im ersten halben Jahr immer im Bus gehört habe, zum Beispiel auch die Lern-CD mit niederländischen Dialogen, die mich zum lachen bringen.
Nach Peru hab ich im Auto dann immer den selbstgemixten Elektro-Track von Nigels Bruder angehört. 

Mein persönliches Lieblingslied 2012: Asaf Avidan - One Day / Reckoning song

Und dann natürlich die ganzen Lieder, die sich ständig im Radio wiederholen, zum Beispiel:
Gers Pardoel - Ik neem je met (lustiges holländisches Lied)
Avicii - Levels (endlich, so im November, hat es dann mal aufgehört, nach einem Jahr, richtig nervig)
The Asteroids Galaxy Tour - The Golden Age (haben wir live gesehen)

Warst du 2012 glücklicher oder trauriger als vorher?
Schwierig zu sagen, es gibt natürlich immer solche und solche Tage. Insgesamt kommt es auf die Ausgewogenheit an. Aber abgesehen von der Nostalgie, die mich mit Chile verbindet, bin ich sehr glücklich, hier zu sein.

Wie hast du Weihnachten verbracht?
Zuhause bei der Familie, so wie es sein soll.  Leider ohne Schnee und mit 10°, aber es kommt ja auf die Gefühlswärme darauf an. Und die war auf jeden Fall da. 

Hast du dich verliebt?
Ja, das kann man so sagen, allerdings in den selben Mann, nach 5 Jahren Ehe, nochmal, oder weiterhin... 

Hast du ein gutes Buch gelesen?
Gutes Buch? Nein, leider komme ich nicht zum Lesen, bzw. das größte Problem ist hier die Sprache. Ich bin gerne in Buchläden und schmökere herum, bevor ich mich für etwas entscheide. Allerdings ist dem hier in Holland ein Riegel vorgeschoben. Für eine Zeitschrift im internationalen Pressehandel auf dem Flughafen Schiphol reicht es aber, da decke ich mich ein.

Lieblingssendung im Fernsehen?
Fernsehen? nein, daran finde ich nichts. Der einzige deutsche Sender hier ist ZDF. Wenn da zwischen den gefühlten 99 % Sendezeit Krimis/Küstenwache/Hafenruf auch noch etwas anderes kommt, zum Beispiel eine Talkshow, dann schaue ich mir die gern an, um wenigstens etwas von der deutschen Aktualität mitzubekommen. 

Was hast du dir gewünscht und bekommen, als du Geburstag hattest?
Hm, von diesem Geburstag hatte ich mir nicht viel erwartet, da ich in Peru am Arbeiten war. Allerdings war der Tag dann sehr schön, weil wir ihn zu etwas Besonderem gemacht haben. Auch hier nichts Materielles, sondern das Erlebnis, die unvergesslichen Momente, die Orte, die wir besucht haben, die Menschen, die wir getroffen haben. Und das alles an einem Tag. 

Was hast du dir gewünscht und nicht bekommen?
Wenn man keine hohen Erwartungen hat, dann kann man auch nicht enttäuscht werden.

Was hast du an deinem Geburtstag 2012 gemacht?
siehe oben.. gearbeitet, gefeiert, Freiheit genossen, um die Häuser gezogen, gut getrunken und gegessen, das Leben geliebt. 

Gibt es etwas, was dein Jahr noch besser gemacht hätte?
Klar, im Nachhinein ist man immer schlauer und denkt an alles, was man selbst besser gemacht haben könnte. Allerdings ist bereuen nichts wert, etwas daraus lernen und sich ändern, allerdings schon. 

Wie könntest du deinen Stil 2012 beschreiben?
Stil 2012? Vorallem professionell, aber zwischendrin immer wieder auf der Suche nach etwas Persönlichem. Leider wenig Zeit und Muße hierfür. 

Freitag, 11. Januar 2013

Freitagsfüller

von dieser Seite stammt der Lückentext. 


1. Ich schaffe es in diesem Jahr, richtig Urlaub zu machen.
2.  In Holland richtig uninteressant und damit unnütz, in Deutschland wenigstens noch unterhaltsam, ist meine Meinung vom Fernsehen.
3.  "Sie haben aber einen schweren Koffer, darf ich Ihnen behilflich sein?", war ein Satz, der mich angenehm überrascht hat. Äußerst nette Menschen gibt es in Hamburg! Der Vertriebsleiter hat mich höchstpersönlich zu meinem nächsten Meeting gefahren, weil kein Taxi verfügbar war.
4.  Die Erfüllung der Haushaltspflichten war dieser Woche ungenügend, sowohl von Marcos als auch von meiner Seite. Die Wäsche hängt noch, der Kühlschrank ist leer, der Boden ist dreckig. So etwas kommt leider zu kurz bei so viel Arbeit. 
5.  Was ist  der Plan für die nächste Zeit? Es ist immer wichtig, ein Ziel im Auge zu behalten. Und wenn es die Suche nach dem Ziel ist. 
6.  Diese Wochenarbeitszeit ist kaum noch zu toppen. (siehe Beitrag weiter unten)
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die wohlverdiente Nachtruhe, morgen habe ich ein Abenteuer mit einem Kollegen geplant und Sonntag möchte ich zusammen mit meinem Schatz verbringen!

64 Stunden

Diese Woche war wirklich etwas Besonderes. Insgesamt 64 Stunden gearbeitet! Aber von vorne:

Montag: 8-17 Uhr im Büro, viel geleistet, Bastian vertreten, der in Urlaub ist, viel organisiert, besonders für den nächsten Tag, um alles in optimal abgestimmt zu haben. Auf dem Weg nach Hause einen Container Trauben nach Russland verkauft mit 1.000 Euro Gewinn. Zuhause Koffer mit Spargel gepackt, zum Flughafen gefahren, auf dem Weg dahin die Umleitung des Containers veranlasst und die administrativen Dinge erledigt, die dazu gehören.
Auf dem Flug nach Hamburg (Abflug 21:25) die Angebote der Logistikfirmen verglichen. Angekommen in Hamburg, aus dem Flugzeug ausgestiegen und direkt in Peru angerufen, um alles geklärt zu haben für den nächsten Tag. Im Taxi und dann abends im Hotel ging das Gespräch weiter bis 24 Uhr.

Dienstag: 9-18 Uhr: Meetings mit Edeka und HHLA abgehalten, sehr erfolgreich und motivierend. Im Flughafen während der Wartezeit über Strategie und Ziele gesprochen, ebenso auf dem Weg von Amsterdam nach Rotterdam, wo ich mit den Chefs unterwegs war. Um 21 Uhr in Rotterdam angekommen, Gespräche beendet und nach Hause gefahren.

Mittwoch:  im Büro von 8-19 Uhr, danach Geschäftsessen bis 22 Uhr

Donnerstag: langer Bürotag, 8-20 Uhr. Der Chef ist 3 Wochen ausser Haus und wir mussten alles wichtige vorher klären. Und das neben dem normalen Traubengeschäft, der Nachbereitung der Meetings, einem Projekt der obersten Führungsebene, dem Mango- und Avocadogeschäft. Achso, und die Unterstützung der 3 neuen Mitarbeiter, die natürlich viele Fragen haben.

Freitag: heute nur von 8-18 Uhr im Büro gewesen. Aber das hat auch vollkommen gereicht.

Endlich Wochenende!

Auf jeden Fall ist viel passiert, wir sind auch viel vorangekommen, ich habe viel gelernt und mitgenommen aus dieser Woche. Je mehr los ist, desto leistungsfähiger und effizienter muss man werden. Man muss dem beschleunigten Rhythmus folgen, sonst bleibt man auf der Strecke.
Gerade im Moment sind die Erwartungen hoch, aber die Verantwortlichkeiten und die weitreichenden Entscheidungen, die man selbst trifft, stärken natürlich die Position und sorgen für das Vorankommen im Unternehmen.

Allerdings waren die letzten Wochen eher ruhig gewesen, normalerweise mache ich immer pünktlich um 17 Uhr Schluss. Das reicht auch, wenn man nur ein Thema bearbeiten muss wie bei mir die Trauben, aber diese Woche ist wirklich alles zusammengekommen. Nächste Woche wird bestimmt wieder normal.

Eigentlich ist seit meiner Rückkehr aus Peru im September alles viel angenehmer, da die Verantwortlichkeiten aufgeteilt sind und jeder nur ein Produkt verkauft. Sobald man aber so viele Themen auf einmal und gleichzeitig handhaben muss, wird der Arbeitstag zur Herausforderung und ist alles andere als entspannt.

Nur im Dezember hatten wir eine Woche Besuch aus Peru, von zwei Spargelverantwortlichen, denen wir alles zeigen und erklären mussten. So gab es tagsüber verschiedene Programmpunkte, wo man sich von der sonstigen Arbeit freischaufeln musste, um die Besucher zu begleiten, Chaffeur und Übersetzer zu spielen. Abends haben wir Holland gezeigt: Supermärkte, Restaurants, Gallerien, Weihnachtsmarkt. In der Woche haben wir viel gemeinsam unternommen, auch mit dem Kollegen Josef. Der Abschluss war ein Essen im Restaurant La Bodeguita, wo Marco uns bekocht hat. Und am Samstag sind wir zu dritt nach Deutschland gefahren, um weitere Supermärkte zu besichtigen und auch die deutsche Kultur zu zeigen. Der Besuch war toll, der Tag intensiv, wir haben viel erlebt. Von TÜV, Autobahn, Frühstück in der Bäckerei, Qualitätskontrolle unserer Produkte im Supermarkt, über Stadtbesichtigung von Kleve inklusive Turmbesteigung und Geschichtsstunde, bis hin zu Weihnachtsmarktbesuch in Duisburg, viel Essen, peruanischer Musik und Schlittschuhlaufen im Zentrum. Es wurde spät, bis wir zurück waren, aber es hat sich richtig gelohnt.

Freitag, 4. Januar 2013

Peru's Süden

Nach einer Geschäftsreise nach Deutschland, die ich kurzfristig antreten musste und wo wir durch die Republik gereist sind, um auch alle Kunden besuchen zu können, ging danach der Urlaub los. Der erste richtige Urlaub seit langer Zeit. Überlegt hatten wir uns schon weit im Voraus, wo und wie wir reisen wollten: Ein Rucksackreisen-Abenteuer in den Süden Peru's sollte es werden. Hierfür hatten wir 2 Wochen Zeit und haben uns die folgende Route ausgesucht: 
Von Lima aus, wo wir bei einer netten Kollegin unterkamen, mit dem Bus nach Arequipa, das ist eine Fahrt von 15 Stunden über 1000 km. Über Nacht ist diese Fahrt bequem, vor allem wird man gut bedient und bekommt sogar Lesematerial nach Wahl - ich habe mir die Geschichte Peru's ausgesucht - oder ein Ipad geliehen, damit man gut unterhalten ist. Dann kamen wir an einem Montagmorgen in der "cuidad blanca", der weißen Stadt an und konnten gleich eine Rundfahrt machen. Sie heißt so, weil viele Gebäude aus vulkanischem Sillar-Gestein gebaut sind. Arequipa befindet sich in der Vegetationszone des Küstenstreifens Peru, am Fuße der Anden. Von einem Aussichtspunkt kann man die 3 Vulkane, von denen die Stadt umringt ist, bewundern: Misti, Chachani und Pichu Pichu. Hier wurden wir auch an die typische Kultur und die dort heimischen Gewächse herangeführt, im Rahmen einer Tour, die auch noch an anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Land vorbeiführte. 
 Arequipa ist der Startpunkt, um in den Colca-Canyon zu gelangen, der die zweittiefste Schlucht der Welt ist.  Die Stadt selbst liegt auf 2.300 m Höhe, aber auf dem Weg nach Chivay, dem Dorf, das sozusagen die Eingangspforte des Canyon ist, ist man in der Hochebene der Anden unterwegs. Der höchste Punkt, an dem wir waren, war der "Miradores de los volcanes"; also ein Aussichtspunkt, von dem aus man mehrere Vulkane bestaunen kann und der auf 4.910 m Höhe liegt. Da wird einem ganz schön schwindelig und jeder Schritt ist sehr anstrengend. Noch dazu kommt die Kälte, denn dort oben lag natürlich auch Schnee, auch wenn die Luft unglaublich klar ist und der Himmel mit der Sonne so nah scheint. Eine Nacht haben wir in dem Dorf verbracht, das typische Essen gegessen, die typischen Folklore-Tänze wurden uns vorgeführt und ich habe einen Pisco Sour mit Kaktusfrucht getrunken. Das ist aus so ziemlich das Einzige, was so weit oben wächst.
 Die Landschaft an sich ist relativ karg, allerdings haben die Inka vor ein paar Jahrhunderten ein ausgeklügeltes Terrassen- und Bewässerungssystem angelegt, um so die geringen Niederschläge effizient zu nutzen. Bis heute sind diese Strukturen sichtbar, auch wenn natürlich die meisten Flächen nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden.
Eindrucksvoll ist auf jeden Fall die Schlucht, die bis zu 3.600 m tief ist und an deren Grund der Colca-Fluss fließt. Von oben ist er kaum zu erkennen und sieht eher wie ein kleiner Bach aus. Auf Grund der hydraulischen Gegebenheiten fühlt sich der Condor ist dieser Gegend sehr wohl und kann beobachtet werden, besonders am hierfür eingerichteten Aussichtspunkt "Cruz del Condor". Dorthin führt eine Wanderung, die frühmorgens durchgeführt wird, um bessere Chancen zu haben, einen dieser Riesenvögel zu erspähen. Leider hatten wir nicht so viel Glück, sondern konnten nur von weitem erahnen, was da durch die klare Gebirgsluft fliegt. Als wir dann ankamen, war kein Condor zu sehen. Die Wanderung an sich war aber schon die Reise wert, denn diese Landschaft zu sehen, war einfach einmalig!

Die Stadt Arequipa hat es uns angetan, wir haben uns sehr wohlgefühlt und sind insgesamt 4 Tage geblieben. Die Plaza mit der Kathedrale und den Bogengängen hat eine besondere Ausstrahlung, besonders in der Abenddämmerung, wo eine frische Brise durch die Stadt weht und einen auf die Nacht vorbereitet. So hatten wir Gelegenheit, auch das Nachtleben zu erforschen, sind ausgegangen und waren tanzen. Die Atmosphäre dieser Stadt war sehr angenehm und die kolonialen Bauten haben mir gut gefallen. Von dort aus haben wir auch den Rest unserer Rest genauer geplant und das sah dann so aus: Fahrt mit dem Bus nach Puno, etwa 7 Stunden, über Nacht, um so an den Titicacasee zu gelangen. Dort haben wir auch 4 Tage verbracht, bevor es weiterging nach Cusco und Machu Picchu und dann mit dem Flugzeug zurück nach Lima.
 Puno liegt am Titicacasee, auf einer Höhe von 3.810 m über dem Meeresspiegel. Hier ist selbst das Atmen anstrengend und jeder kleine Schritt raubt viel Kraft. Es gibt mehrere Aussichtspunkte, von wo aus man den See sehen dann: Den Puma, den Indianer und den Condor. Auch hier eine sehr interessante, ziemliche karge Landschaft, die aber im Sonnenuntergang golden leuchtet und tagsüber grün-gelb schimmert. Und der See erst, was für eine tolle Farbe er hat. Schon toll, am Titicacasee gewesen zu sein. Auf der Höhe war er allerdings ziemlich kalt, also nichts mit baden angesagt. Sogar das örtliche Hallenbad, welches wir besuchen wollten, war dann doch geschlossen. Die Stadt konnten wir gut kennen lernen, sie ist nicht besonders groß und hat nur einen Supermarkt und wenige gute Bars. Irgendwie erinnert mich das an Valdivia. Coole Leute haben wir getroffen und sogar molekulare Cocktails, in diesem Fall Mojitokugeln, "getrunken". Interessante Erfahrung, diese Minz-Explosion auf der Zunge. Das man so etwas in Puno erlebt! Eigentlich ist es mehr ein gemütliches Dorf, aber im Zentrum natürlich touristisch. Es werden Touren auf den See angeboten, wo man die auf Schilfinseln lebenden "Ureinwohner Uros" besuchen kann. Das haben wir auch mitgemacht und haben so etwas über ihre Lebensweise, die neben getrocknetem Fisch und Kormoranen als Lebensmittel auch Fernsehen und Handyempfang mit einschließt. Kontraste...  

Weiter ging es mit dem Boot (besser gesagt: Kutter) zu der Insel Taquile, wo andere Ureinwohner heimisch sind und wir auch in ihre Bräuche und Gesänge eingeführt wurden. Natürlich gab es gebratenen Fisch zu essen und zu trinken wahlweise Coca- oder Muña-Tee. Hiervon ein Video:

Dienstag, 1. Januar 2013

Lima




Nachdem die 5 Wochen in der Fabrik in Trujillo vorbei waren und ich alles kennengelernt hatte, war noch eine Woche im Büro in Lima eingeplant, um so auch die dortigen Kollegen und ihre Aufgaben kennen zu lernen. Ich hatte einige interessante Meetings und wurde an das Geschäft mit den Konserven herangeführt. Die Abende haben Marco und ich gemeinsam verbracht, uns die Umgebung des Hotels angeschaut, in Läden gewesen, auswärts gegessen (Pollo) und im Hotelpool gewesen zum entspannen. An einem Sonntag waren wir im Zentrum, um alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Meine Erwartungen waren nicht besonders hoch, da ich bereits Santiago kenne und es dort nichts besonders eindrucksvolles gibt. Lima ist allerdings anders. Direkt angekommen, wurden wir von einem Umzug empfangen, wo ein bestimmter Heiliger geehrt wurde. Die verschiedenen Gruppen haben ihre eigenen Trachten getragen, live Musik (sehr gut, schön beschwingt) gespielt, waren alle geschminkt und es gab Tanzgruppen, die auch tolle Choreografien gezeigt haben. Dann waren wir im Museum der Gastronomie, das besonders für Marco interessant war. Allerdings ging es nicht nur um Essen, sondern mehr um die Entwicklung der gesamten Kultur und ihrer regionalen Unterschieden innerhalb es Landes. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen wurden vorgestellt, einzelne typische Berufe dargestellt, die die peruanische Kultur repräsentieren und teilweise immer noch existieren. Auffallend war, mit wie viel Liebe zum Detail alles aufbereitet war und wie gut die peruanische Identität dadurch dargestellt wurde.  Der Besuch dieses Museums war ein voller Erfolg, wir haben keine Raumecke ausgelassen und richtig viel gelernt über das Land.
An alten Galerien und wichtigen Gebäuden vorbei sind wir zur "Plaza Mayor" gelangt. Dort befindet sich der Regierungspalast und einige Ministerien. Der Umzug ging gerade dort zu Ende und wir konnten das End-Spektakel bewundern, wo der Heilige verehrt wurde. Danach sind wir weiter durch die Innenstadt gelaufen, durch die Hauptstraße und zum Markt. Gerne schauen wir uns auf Märkten die angebotenen Produkte an, sehen dem Treiben zu und sind damit auch noch ein Stück näher an der Kultur des Landes. Leider war nicht mehr viel los, weil es schon ein bisschen zu spät war für Markt. Wir haben uns trotzdem alles angeschaut, was noch da war, bevor wir weiter gelaufen sind. Dann kamen wir zu einem Amphitheater, wo eine Wettbewerb im Singen abgehalten wurden und verschiedene Damen und Herren ihr Können, inklusive Show mit dem Publikum, zum Besten gaben. Nebenan gab es verschieden Stände, die wir uns auch alle angeschaut haben. Der nächste Punkt war das Museum der Inquisition, welches keinen Eintritt verlangt und kostenlose Führungen anbieten. Das haben wir uns nicht entgehen lassen und viel gelernt über diesen Teil der Geschichte. Danach waren wir in der Bischofskirche nahe der Plaza und haben den Parque de la muralla besucht. Insgesamt also ein voller und äußerst interessanter Tag. 

Peru's Norden Teil 2


 Hier Eindrücke von Peru's Norden. Nach der Geschäftsreise nach Piura hatten wir noch ein freies Wochenende, welches wir in Mancora, nahe der ecuatorianischen Grenze verbracht haben. Ein sehr angenehmes tropisches Klima und perfekte Strände machen es zu einem beliebten Urlaubsort. Wir hatten über einen Freund von Marco eine privilegierte Unterkunft erhalten mit einer herrlichen Aussicht auf das Meer. Es war wunderbar entspannend, da ja Winter war, nicht viele Leute unterwegs und wir so unsere Ruhe hatten. Haben gebadet, Strandspaziergänge gemacht, Krebse gejagt, abends am Strand Sushi gegessen, Party gemacht und insgesamt einfach eine ganz tolle Zeit gehabt.Die Unterkunft war ein rundes Bungalow, wo wir uns beim Sonnenuntergang selbstgemachte Mojitos haben schmecken lassen und morgens von den Wellen geweckt wurden. Es lag in Vichayito, ein Stück weg von Mancora, der Stadt. Auf der Sandpiste fahren keine Autos, weil die schlechte Wegbeschaffenheit jedem Stossdämpfer das letzte geben würde.Also werden Mototaxis benutzt.
Das sind Motorräder, wo eine Kabine mit einer Sitzbank angebaut wird. Diese Eigenkonstruktionen sind überall zu sehen in der Gegend, das ist das allgegenwärtige Verkehrsmittel. Sie sind wendig und in jedem Gelände zu gebrauchen. Man zahlt ein paar Soles und wird mitgenommen. Witzig, damit zu fahren, in so einer Kabine aus Plastikplanen, häufig innen dekoriert mit Heiligenbildchen, Fotos, Zeichnungen und flotten Sprüchen. Der Lärmpegel ist natürlich hoch, man ist ja direkt an der Strasse, und auch die Abgase sind durchaus spürbar. Das nennt man landestypsiche Fortbewegungsmittel. Muss man mal gemacht haben.
Sonst im Norden sind noch die Bananenchips typisch, frittierte und gesalzene Bananenscheiben, teilweise mit Chili und anderen Geschmäckern. Es gibt jede Menge verschiedene Bananensorten und so gab es eines auszuprobieren für uns. Auch andere kulinarische Freuden blieben uns nicht verwehrt, besonders die verschiedenen Fischgerichte haben mir ausgezeichnet gemundet. Die peruanische Küche bietet einiges und hat viele regionale Spezialitäten. Wir haben Spass daran, alles auszuprobieren, was uns empfohlen wird, für uns gehört das dazu, um das Urlaubsland richtig kennenzulernen.
So hatten wir einen Traumurlaub, der sich angefühlt hat wie Flitterwochen. Nur wir zwei, die Zeit, das Meer und alle Annehmlichkeiten in Reichweite. Wir haben es richtig genossen und uns sehr glücklich geschätzt, da gewesen zu sein.
Die Rückfahrt ging dann über Nacht, morgens um 5 kamen wir zurück nach Trujillo und eine weitere Arbeitswoche ging los, im Bereich der Paprikas und Artischocken, etwas ganz Neues für mich. Auch Marco war dabei und konnte sich einiges anschauen.