Samstag, 30. Oktober 2010

Auf der Arbeit gehts in letzter Zeit hoch her. Ich hab viel zu tun und tausend Sachen zu erledigen. Das ist natürlich ein bisschen anstrengend, denn ich bin auf vielen Meetings, muss mich mit Leuten treffen, bei wichtigen Entscheidungen mitwirken und dafür die relevanten Informationen finden. Auf der anderen Seite ist es toll, dass ich die Möglichkeit habe, mich so viel einzubringen und so viel mitzuwirken. Nach und nach merke ich, wie viel Vertrauen ich mir gewonnen habe in den letzten Monaten. Von daher sehr motivierend die Arbeit. Und Spass habe ich immer dabei, bin super drauf und einfach nur glücklich. Bin auch stolz darauf, dass es so gut läuft und dass sie gerne weiter mit mir zusammen arbeiten möchten, nachdem mein Praktikum vorbei ist. Dieses Thema werden wir wohl nächste Woche besprechen. Bin sehr gespannt, was dabei rauskommt. Aber ingesamt einfach nur begeistert und ein bisschen aufgeregt. Seine Zukunft zu gestalten ist schon eine spannende Sache. 

Die letzten Wochen waren ansonsten eher ruhig: 
Ich war krank, hatte Bronchitis und lag anderthalb Wochen nur im Bett und auf dem Sofa. So kenne ich inzwischen alle Telenovelas (alle öde) und sonstigen schrottigen Fernsehsendungen. Aaah, das ist das Schlimmste am Kranksein, zumindest für mich: Die Langeweile. Ich kann einfach nicht tagelang NIX machen, da verkomme ich. Teilweise war ich sogar richtig schlecht drauf vor Langeweile. 

Naja, das war dann schnell vorbei, denn wir sind für ein Wochenende nach Chaihuin gefahren. Da haben wir Urlaub gemacht, es war einfach total. Es ist so herrlich entspannend dort! Wir waren in den Dünen, haben am Strand gegrillt, Bonsais gekauft, eine abenteuerliche Wanderung gemacht, frische Muscheln gegessen, Flusskrebse gejagt, gebadet und gesonnt. Und alles in der unberührten Natur! Was will man mehr?
 Es war einfach ein herrliches Wochenende. Das sind wieder so einmalige Dinge, die man nur hier in Chile erlebt. 
Dann ging der Alltag wieder weiter, aber darauf hatte ich mich schon gefreut. Nach so langer Zeit (1 Woche) wieder zur Arbeit zurückzukehren, war eine Freude. Noch dazu ist Javier (der Argentinier) frischverheiratet und als werdender Vater aus seinen Flitterwochen zurückgekehrt, was seine Laune verständlicherweise um einiges gebessert hat und so sind wir ein bisschen öfters am Schwätzen und Lachen im Büro. Alles sehr harmonisch also. 
Dann war da noch die "Feria de la cerveza artesanal", eine Biermesse. Marco und ich haben sie besucht, uns alles angeschaut und insgesamt einen schönen Abend gehabt (auch danach in der Disco). 
Diese Woche war dann weiter von Arbeit geprägt, nebenher hab ich noch verschiedene Dinge wie Visa, Krankenversicherung, Uni und Einkäufe regeln müssen, was sehr zeit-und nervenraubend war. Aber alles ist super gelaufen, alles läuft wie geplant und das gefällt mir. Marco ist die ganze Zeit am Bauen und ist abends, wenn ich heimkomme, nicht zuhause. So schlafe ich relativ früh, das brauche ich aber auch. 
Heute war ich auch den ganzen Tag in Meeting mit den Verkäufern aus Santiago, wo jede Menge Dinge besprochen wurden. Da sind wir einiges länger als geplant geblieben und so werde ich mich jetzt ins Bett begeben. Und dann mal schauen, was wir mit diesem langen Wochenende anfangen.

Montag, 4. Oktober 2010

Bau des Imbiss

Gegenüber von da wo wir wohnen bauen Marco und Edgardo ihren Imbiss. Bzw. sie bauen das Lokal, welches sich dort befindet, um.
Hier ein Vorher-Nachher-Vergleich:

In den letzten Monaten ist schon einiges passiert, wie man sieht, der Ofen steht inzwischen, eine Mauer wurde eingerissen und der Innenraum nimmt auch Form an. Da musste ziemlich viel gemacht werden: Mauern neu verkleiden und kacheln bzw. Holzwände einziehen.
Gestern habe ich das erste Mal tatkräftig mitgeholfen. Zuerst habe ich das Holz abgeschmirgelt (per Hand und mit Maschine) und dann gebeizt. Wir sind gut voran gekommen und morgen können dann schon die Fenster eingesetzt werden. Es ist hier übrigens alles Marke Eigenbau, diese Rahmen zum Beispiel hat der Bauarbeiter selbst zugesägt und zusammengenagelt.

Leider bin ich heute krank und konnte nicht weiter mithelfen, sondern lag den ganzen Tag im Bett mit Fieber und Gliederschmerzen. Aaargh, es ist so blöd, krank zu sein, ich verzweifle fast vor Langeweile und Unwohlsein. Hoffentlich gehts mir morgen besser. Hab schon bescheid gesagt, dass ich nicht arbeiten kommen werde.

Diese Woche

Diese Woche war ziemlich normal, ich war öfters nach der Arbeit in der Stadt, auf der Suche nach ein paar Dingen, die ich benötige und ein paar anderen, die ich einfach gerne hätte. Hab fast das ganze Kaufhaus anprobiert und viel Spass dabei gehabt. Hier in Valdivia sind die Shoppingmöglichkeiten allerdings sehr begrenzt, es gibt nur 4 Läden, die tragbare Klamotten für meine Altersgruppe anbieten. Deshalb kenne ich inzwischen alle Angebote der Stadt. Mal schauen, ob ich mir eines von diesen 3 Oberteilen zulege. Obwohl ich mir schon ein Türkises gekauft habe, aber Klamotten kann man schliesslich nie genug haben...

Ausserdem war ich beim Friseur diese Woche und habe mir einen Kurzhaarschnitt zugelegt. War zwar nicht ganz so geplant, aber weil mein Haar so geschädigt war, kam eben ein bisschen mehr ab, damit jetzt alles gesund ist. Ich bin auf jeden Fall zufrieden damit, es ist etwas Neues und die Veränderung, die ich wollte. Die Komplimente haben nicht auf sich warten lassen, sogar die Garderobenfrauen vom Schwimmbad, die sonst nicht besonders gesprächig sind, haben mich dazu beglückwünscht. Und viele Kollegen auf der Arbeit auch. Das freut mich natürlich, vorallem, weil es von Herzen kommt. Die Chilenen sind ja (im Vergleich zu den Deutschen) sehr überschwänglich in ihrer Gefühlsbekundung. Das ist eine Sache, die mir gut gefällt und die das Leben angenehmer macht. Auf der Arbeit haben wir auch ein sehr gutes Verhältnis zueinander, alle haben sich (mehr oder weniger) gern und sagen sich das auch und lachen viel. Es ist wirklich so schön, dort zu arbeiten, ich fühle mich sehr wohl und sehr gut integriert. Es geht sogar so weit, dass ich am Freitagabend ein bisschen melancholisch werde, weil ich am nächsten Tag alle meine lieben Kollegen nicht sehen werde. Und am Sonntagabend freue ich mich darauf, früh aufzustehen und bin voller Energie, eine neue schöne Woche zu beginnen. Und so ist es auch immer, es ist herrlich!

Diesen Freitag waren wir mal wieder tanzen, in der City Bar, wo es die besten und grössten Getränke gibt. Meistens trinke ich Himbeervodka mit Sprite. Hmm, lecker! Die Stimmung war gut, ich habe zwei Kolleginnen und meinen Schwimmtrainer getroffen und viel getanzt, mit Marco und Edgardo. Danach dann noch ein Anticucho von der Strasse und nach Hause.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Letztes Wochenende

Das letzte Wochenende haben wir sehr nett verbracht. Edgardo (bei dem wir wohnen) hatte Besuch aus Santiago und so haben wir eine Menge Sachen unternommen. Angefangen hat es mit dem Grillabend bei der Familie, mit Tanz, Gitarrenmusik und netten Gesprächen. Am nächsten Tag waren wir Döner essen in einer coolen Restobar hier "La ultima Frontera". Hach, war das eine Freude, nach mehr als einem Jahr Dönerabstinenz endlich wieder den Geschmack im Mund zu haben! Es war zwar eine stark veränderte Version von dem, was wir als Döner kennen, aber genossen habe ich es total. Danach habe ich mir noch ein Tiramisu gegönnt. Auch so etwas, was es hier eigentlich nicht gibt. Und es war hausgemacht und sehr lecker! Ein gemütlicher Nachmittag. Danach waren wir bei Sodimac, einem Einrichtungs-und Heimwerkermarkt, da haben wir schön rumgeschaut und ein paar Sachen für die Wohnung gekauft. Abends war dann valdivianisches Nachleben angesagt.
Und am nächsten Tag gings weiter mit der Schlemmerei: Waren bei der Brauerei Kunstmann, wo es das wohl beste Bier Chiles gibt und deutsches Essen. 





Hach, wie sehr hab ich mein Rippchen mit Spätzle genossen! Ausserdem gabs Currywurst (hausgemacht) und Schweinshaxe. Sooo lecker alles!