

Wenn man hier in Chile weggeht (und so wird es im Rest von Lateinamerika auch sein), hat man auf jeden Fall seinen Spaß. Während es in Deutschland vorkommen kann, dass die Stimmung nur so mittelmäßig ist oder die Musik doof ist und man deswegen weiterziehen muss oder vielleicht sogar nach Hause geht, hat man hier fast schon eine Party-Garantie. Ich zumindest habe hier mehr Spaß, als wenn ich in Deutschland weggehe. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich mit der Musik identifiziert fühle, ich liebe einfach jegliche Latino-Mukke. Ja, auch Reggaeton! Und Cumbia und Merengue und Vallenato... und so weiter. Das ist einfach meine Musik! Ansonsten ist es auch so, dass man hier in Valdivia ja nicht so viel Auswahl hat beim Weggehen und dass man es deshalb ausnutzen muss, das heißt, entweder man macht Party oder man schläft. Und da die Lateinamerikaner auf Grund ihrer Kultur immer im Jetzt leben, wird gefeiert, als ob es kein Morgen gäbe. Das gibt es auch im Normalfall nicht, wenn man bis morgens um 6 weg ist, wie das hier die Regel ist. Leider kommt einem der Tag sehr kurz vor, wenn man um 15 Uhr aufsteht und es um 18 Uhr schon dunkel wird.
Ich habe das Gefühl, hier deutlich mehr Party zu machen als damals in Deutschland. Das liegt daran, dass:
- ich hier sehr, sehr viel mehr Zeit habe, weil ich viel weniger Uni habe, nicht arbeite und auch sonst so gut wie keine Verpflichtungen habe
- man sonst nicht sooo viel mit seiner Freizeit anfangen kann
- es sonst nicht so viele Möglichkeiten gibt, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen
- es hier sonst ziemlich langweilig wäre
Auf jeden Fall genieße ich es, denn ich habe viel Spaß und fühle mich dadurch wieder jung. Sobald ich mit Praktikum und Berufseinstieg anfange, wird sich das bestimmt schnell genug ändern und wenn dann der Ernst des Lebens los geht, will ich das lockere Leben noch genießen, so lange es geht...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen