Freitag, 15. Mai 2020

Eine Woche Edingen

Wir waren über Marcos Geburtstag in Edingen, denn er wollte seinen 40. nicht "alleine" in Mayen verbringen. Durch das coronabedingte Kontaktverbot war eine Party oder Grillen mit Freunden nicht möglich.
Mit Oma und Opa hatten wir aber bereits Kontakt gehabt in dieser Zeit und es ist immer so schön in Edingen, so dass er gerne dort sein wollte. Ich hatte 3 Tage frei und wir waren schon so lange zuhause gewesen,
dass uns ein bisschen die Decke auf den Kopf gefallen ist. Obwohl wir viel im Garten sind und am Wochenende Ausflüge in die Natur machen.
Aber menschliche Kontakte fehlen einem schon.
Anto und Bea durften nach 7 Wochen Abstinenz endlich wieder ihre Freundin Emma sehen. Die Freude war sehr groß. Das ist eigentlich für sie das Schlimmste gewesen bei Corona, Emma nicht sehen zu können.
Diese Freundschaft ist schon etwas Schönes. Als wir Chile waren, wollten sie nach 2 Wochen wieder nach Deutschland, weil sie Emma vermisst haben. Auch im Skiurlaub oder wenn sie bei Oma und Opa sind, fehlt ihnen ihre Freundin
und sie wollen deswegen wieder nach Hause. Etwas anderes vermissen sie nicht. Nicht ihr Bett, ihre Spielsachen, den Kindergarten, die Wohnung oder andere Menschen. Nein, nur Emma.
Also nach dem Besuch sind wir losgefahren und wie immer war die Wiedersehensfreude groß. Nach Ostern waren die Kinder bereits 2 Wochen in Edingen gewesen und dann eben eine Woche zuhause.
Sie konnten diesmal sogar "Hallo Oma" sagen, obwohl es schon spät war. Die letzten Male ist es ihnen so schwer gefallen bzw. Antonia hat es gar nicht geschafft, ihre Großeltern zu begrüßen. Das ist schon länger eine Schwierigkeit, dass sie nicht grüßen wollen. Sie sind eigentlich höfliche Kinder, sagen oft bitte, danke, entschuldigung, helfen einander und anderen. Aber das sprechen ist schwierig.
Wir haben schon vieles versucht: gut zureden, ein Spiel daraus machen, drohen, helfen, vorsagen, erklären. Es wird sehr langsam etwas besser, die neuste Methode ist, dass sie nur zur Eisdiele gehen dürfen, wenn sie Guten Morgen gesagt haben.
Das ging 3 Tage gut und ich hoffe, auch weiterhin.
Der Geburtstag von Marco war ruhig. Wir waren zu zweit in der Metro, so ein Shopping-Trip macht ihm Spaß und auch mir hat es gefallen, in Ruhe, ohne Kinder und Stress, herumzuschauen und neue Sachen zu besorgen. Für das Abendessen hat Marco Filet mit Champignonsauce gemacht.
Am nächsten Tag hatte ich immer noch frei, wir waren zusammen im Autohaus, denn ich muss mir ein neues Auto bestellen, da der Leasingvertrag ausläuft. Bea ist auch mitgegangen und Anto war zuhause bei Opa. Es kommt nicht oft vor, aber in Edingen gibt es eben die Möglichkeit, sich so aufzuteilen und dann kommt es schon vor, dass die beiden getrennt voneinander sind. In Mayen ist das eher die Ausnahme. Jede hat schon einmal alleine bei einer Freundin übernachtet und die Schwester dann zuhause, aber das war bis jetzt nur einmal. Sie wollen immmer zusammen sein. Mich wundert es auch immer wieder, wie gut sie sich verstehen. Wenn es einmal Streit gibt, hält das nur 2 Minuten an, danach sind sie sich wieder grün. Voneinander genervt sind sie auch nie, obwohl sie gerade jetzt den ganzen Tag ununterbrochen zusammen sind und auch immer das gleiche machen. Sie sind sich die besten Spielkameraden. Langeweile kam so in der 3. Woche der Isolation auf. Am Ende der 4. bekamen wir zu Ostern Besuch von Oma und Opa und dann sind sie mit ihnen mitgegangen. Das war eine gute Abwechslung.
Nun sind wir wieder in Mayen, es gelten viele Lockerungen und am Wochenende sollen sogar die Restaurants wieder öffenen können. Ob Marco dann auch wieder arbeiten wird?
Ich bin weiterhin im Homeoffice, habe auch in Edingen 2 Tage so gearbeitet, das ging gut. Die Männer haben sich um das Einkaufen und Kochen bzw. Grillen gekümmert und waren mit den Kindern auf der Terasse. So konnten wir Frauen drinnen in Ruhe arbeiten.
Jetzt am Wochenende haben wir einen Ausflug nach Dilsberg gemacht. Erst haben wir an der Schleuse zugeschaut, wie die Schiffe geschleust werden und dann sind wir durch den Wald den Berg nach oben zur Feste gelaufen. Wir sind durch das pittoreske Dörfchen geschlendert und haben uns Leckereien aus der "Chocolaterie" gegönnt: Frische Erdbeeren, einen knusprigen Schokoladentaler und die laut Marco beste Linzertorte der Welt.
Heute ging unsere Fahrradtour zum "Berg" hinter Neckarhausen. Dort befindet sich eine Rampe, die das Fundamente für die zukünftige Brücke über den Neckar bildet. Dort klettern sie begeistert nach oben, denn Marco hat ihnen die richtige Technik beigebracht. Sie waren heute mit Inlineskates dabei, sind viel gefahren, aber haben sich auch viel ziehen lassen von Oma, Papa oder mir. Zuhause gab es feinen Spargel als Muttertagsessen.

1 Kommentar:

maps hat gesagt…

schön, mal wieder was zu lesen, danke.