Nach dem Mittagessen gestern war ich ein bisschen am PC, hat mit Mara gechattet :-). Für mich sind diese Gespräche sehr wichtig. Es ist toll, so gute Freundinnen zu haben, mit denen man alles besprechen kann und die einen verstehen. Schön, dass wir in Kontakt sind und unsere Gedanken teilen können.
Nachmittags sind wir dann einkaufen gefahren, um für den Abend vorbereitet zu sein. Wir haben Mango Sour gemacht: Pisco (Traubenschnaps) als Grundlage, mit Mangosaft, Puderzucker, Eis und Zitronensaft. Hab ich zusammen mit der Mutter zubereitet. Sehr lecker geworden! Ausserdem hab ich die Spiesse bestückt. Diesmal haben wir auch rote Paprika draufgemacht, das war eine gute Idee. Allen hats geschmeckt. Dieses Fleisch ist aber auch eine Köstlichkeit! Saftig, weich und ein guter Geschmack von Natur aus. Marco macht dann noch eine Marinade und grillt es dann auf dem Holzkohlengrill.
Er hat Freunde von sich eingeladen von der Schulzeit. Mit denen hat er sich hier wiedergetroffen udn das nach so vielen Jahren. Trotzdem besteht die Freundschaft weiter. Die sind total nett, ich versteh mich gut mit ihnen. Vorallem mit den "Mädchen"/Frauen, mit denen haben wir viel zu erzählen und können über dieselben Sachen lachen.
Meine Schwiegereltern waren auch dabei und haben ein bisschen von früher, aber auch von heute erzählt. Es war also eine angenehme Atmosphäre. Und die Spiesse waren seeeehr lecker, falls ich das noch nicht erwähnt hatte. Neben den "Porotos con riendas" (Ein Bohnengericht mit Nudeln und einer würzigen Wurst, so wie Paprikawurst) mein Lieblingsessen hier.
Später, als es auch ein bisschen kälter geworden ist, das Feuer ausgebrannt war und die Gläser ausgetrunken waren, sind wir weggegangen. Das aber ohne die Schwiegereltern. Wir sind in ein Lokal gegangen, das sich "Puerto Ibiza" nennt. Da waren wir das letzte Mal auch schon. Der Mann von der einen Schulfreundin von Marco (der Lange) arbeitet da und so kommen wir kostenlos rein. Ansonsten würde der Eintritt 14 Euro kosten. Pro Person.
Dort angekommen, haben wir uns hingesetzt und haben was bestellt. Zuerst gab es Karaoke. Das war sehr lustig, denn es gab einen Animateur, der gute Stimmung gemacht hat, sich verkleidet hat, mit Rastazöpfen, Bart und Joint (aus Serviette). Als zwei Mädels schlecht gesungen haben, hat er sich Kopfhörer aufgezogen und hat sich beleidigt in die Ecke gestellt. Natürlich alles nur aus Spass. Ich hab übrigens einen Orgasmus getrunken, deswegen grinse ich so auf dem Bild.
Später sind wir dann auf die Tanzfläche gegangen (anderes Bild) und sind abgegangen. Es war ziemlich voll, wir haben nur noch auf der Empore Platz gefunden. Da hats uns aber ganz gut gefallen, wie man sieht.
Die Freundin von Marco heisst übrigens Margarita, genau wie ihr Getränk. Hahaha.
Heute sind wir den ganzen Tag zuhause, es ist also ein gemütlicher Sonntag. Haben das Zeug von gestern aufgeräumt. Ich bin am Waschen, weil hier fast überall Rauchen erlaubt ist und so nach dem Weggehen alles nach Zigarettenrauch stinkt. Der Stiefvater ist seit Freitag auch da. Er arbeitet ja als Bauingenieur und war die ganze Woche bzw 10 Tage auf einer Baustellt in Iquique. Da arbeitet er den ganzen Tag von morgens um 7 bis abends um 9. Danach muss er im Hotelzimmer noch irgendwelche Berechnungen machen und Mails schicken. Also geht er meistens ziemlich spät ins Bett. Wann er halt fertig ist. Hier hat er seit Freitag auch jeden Tag mehr als 3 Stunden am Tag gearbeitet an seinem PC. Er tut mir leid, kann sich gar nicht richtig entspannen. Trotzdem ist er immer gut drauf, bringt uns zum Lachen und ist insgesamt einfach liebenswert.
Trotzdem ist es krass, wie viel die Leute hier arbeiten müssen. Er verdient schon ziemlich gut für die Verhältnisse von hier, aber trotzdem ist es in keinster Weise angemessen. Vorallem hat er in dem Unternehmen, wo er vorher gearbeitet hat, das Doppelte verdient und das für weniger Arbeit. da wurde er aber von einem auf den anderen Tag gekündigt. Und das ganze wird natürlich nicht viel leichter, wenn man einen Sohn hat, der mit 11 Jahren schon 18mal operiert wurde und der die Operationen nicht von der Krankenkasse bezahlt bekommt, weil ihn keine Krankenkasse aufnehmen will. Er wird sogar als Katastrophen-Kind bezeichnet.
So muss die Familie eben die Operationen bezahlen oder es findet halt keine Operation statt und man muss einfach aushalten. Manche Zustände sind wirklich schockierend hier. Die Leute sind damit zwar nicht glücklich, finden aber einen Weg, um sich damit abzufinden und grämen sich nicht. Hier beschwert sich auch keiner oder erzählt, wie schlecht es einem geht. Es gibt immer einen Grund, es sich gut gehen zu lassen. Schlecht drauf sein will keiner und vom Lamentieren wird nichts besser. Das, finde ich, ist eine positive Energie und macht das Leben leichter und angenehmer. Zumindest subjektiv gesehen.
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