Samstag, 29. August 2009

Kulturelle Unterschiede

Mein erster Test in der chilenischen Uni ist gut gelaufen. Hatte mich gut vorbereitet und konnte die Fragen super beantworten.
Hier gibt es ziemlich viel zu tun, wie man an meinem Blog sehen kann. Hatte keine Zeit, was zu schreiben. Tagsüber bin ich in der Uni oder am Lernen und abends beim Sport. Geh um 19 Uhr aus dem Haus und komm um 22 Uhr zurück. Danach leg ich mich ins Bett und lerne weiter mit dem Laptop. Oft geht auch Zeit drauf, um sich zu organisieren und Aktivitäten zu planen. Die Chilenen kennen kein effektives Arbeiten, hier ist der Rhythmus oder das Zeitverständnis ein bisschen anders. Wenn man sich trifft, um irgendwas zu besprechen oder um sich als Gruppe zu organisieren, wie man die Semesterarbeit angeht, dann geht sehr viel Zeit drauf für Gelaber. Da stimmt es schon, dass die Deutschen sehr auf ihre Ziele fixiert sind. Als Deutscher will man etwas erreichen, weiterkommen, Erfolg haben, die Vorgaben erfüllen und seine Arbeit gut machen. Das ist hier in Chile (oder ganz Lateinamerika) gar nicht wichtig. Man trifft sich, unterhält sich, auch über das entsprechende Thema, aber der eigentlich Grund des Treffens ist eher nebensächlich. Es ist natürlich sehr nett und angenehm, sich so zu unterhalten. Aber diese kulturellen Unterschiede muss man erstmal begreifen und sich daran gewöhnen. Hier ist die Einstellung mehr so "ach, irgendwann machen wir das schon. irgendwie" Man kümmert sich nicht so sehr drum. Das ist nicht nur in der Uni unter den Studenten so, sonder auch zum Beispiel bei unserer Vermieterin oder bei allen sonstigen Personen. Das ist die mañana, mañana-Einstellung. Man kann es auch als Vertrauen in die Zukunft interpretieren. Oder, dass die Latinos nicht so sicherheitsorientiert sind wie die Deutschen. Die Deutschen planen alles, wollen die Kontrolle über alles haben und sichern sich dreifach und mit Netz und doppeltem Boden ab, um auf alles vorbereitet zu sein. Hier trifft man diese Einstellung nicht, im Gegenteil, wenn die zu sehr durchkommt (bei mir ist sie gottseidank nicht so stark ausgeprägt... haha), hat man eher Probleme damit oder eckt an. Was hier über die bisherigen Deutschen, die hier studiert haben, gesprochen wird.... Da bin ich froh, dass ich gut darauf vorbereitet bin, was mich hier erwartet. Was die anderen Deutschen für Schwierigkeiten hier hatten, weil sie das System oder die Weltsicht von hier nicht kennen... Und alles nur vom "deutschen" Standpunkt aus sehen... Da hat man schon Schwierigkeiten.

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